Truck-EM

Nittel greift nun richtig an

Es geht weiter mit der Truck-Show des schwäbischen Rallye-Profis Uwe Nittel. Der schwäbische Rallye-Profi bestreitet nun alle weiteren Läufe zur Truck-EM 2010.

<strong>ATTACKE:</strong> Uwe Nittel räumt bei der Truck-EM ab

Was zuerst als Gaststart beim zweiten Lauf zur Truck-Racing-Europameisterschaft im spanischen Albacete geplant war, führte inzwischen zu vier Starts bei den bislang sechs ausgetragenen EM-Wochenenden.

Im Freightliner des tschechischen Buggyra-Teams sammelte der Truck-Rooky schon beim ersten Lauf EM-Zähler und liegt trotz zweier fehlender Läufe inzwischen schon auf dem 10. Platz der Fahrerwertung, inmitten der weltbesten Truck-Piloten. „Mein Team hat mir angeboten, jetzt auch bei den restlichen drei EM-Veranstaltungen zu starten, und ich habe natürlich zugesagt“, berichtete der vom Truck-Sport infizierte Schwabe. Am nächsten Wochenende (11.-12.09.) geht es nach Zolder, anschließend folgen noch LeMans und das Finale im spanischen Jarama.

 

Die aufregendsten Erfahrungen in seiner noch jungen Truck Race-Karriere machte Uwe Nittel am zweiten Tag des sechsten Renn-Wochenendes in der diesjährigen Europameisterschafts-saison. Wie überall wurden auch beim Heimspiel seines Buggyra-Teams in Most vier Rennen ausgetragen. Nittel ist inzwischen Stammgast in der Superpole, wenn die 10 Trainingsschnellsten die Startreihenfolge ausfahren. Bei der Fahrt zur Startaufstellung des ersten Rennens platzte die Dieselleitung an Nittels 6-Tonner. Nach der Reparatur musste er das Rennen aus der Boxengasse anstatt von Startplatz 10 aufnehmen. In einer sehenswerten Aufholjagd fuhr er wieder bis auf Rang 10 nach vorne und rettete so wenigstens einen EM-Punkt. Das zweite Rennen am Samstag beendete er dann auf Platz sieben. Am Sonntag durfte der Rooky erstmals mit neuen Reifen ins Training, was sich auszahlte. „Platz sechs war ein gutes Resultat, viel wichtiger war aber, dass ich nur noch 0,4 Sekunden pro Runde von den Top-Piloten entfernt war,“ erklärte Nittel. Nach vorne wird die Luft bekanntlich immer dünner, dennoch konnte Nittel den sechsten Startplatz auch ins Ziel fahren.

 

Das vierte und letzte Rennen in Most wird der Inhaber der Rallyeschule drift&drive so schnell nicht vergessen. Nittel gelang ein perfekter Start, vor ihm lagen Adam Lacko und Alexander Lvov, die er an diesem Wochenende schon mehrmals hinter sich gelassen hatte. Der Russe Lvov sollte Nittel wenig später zum Verhängnis werden, beim Kampf um Platz drei wählte er vor einer Spitzkehre einen absolut unorthodoxen Bremspunkt. Später stellten die Buggyra--Techniker beim Auslesen der Telemetrie-Aufzeichnungen fest, dass Nittel noch beschleunigt hatte, als Lvov schon heftig auf die Bremse trat. „Ich wollte Lvov innen überholen, da er aber so früh bremste konnte ich nicht mehr reagieren. Meine Vorderräder berührten seine Hinterräder und mein Truck stieg vorne katapultartig in die Höhe“, berichtete Nittel anschließend. Nittels Buggyra sprang auf das Heck des gelben MAN. „Ich stand mit meinem Führerhaus direkt hinter seinem Führerhaus, aber eigentlich gehört dort doch ein Anhänger und kein zweiter Truck hin“, flachste der Schwabe anschließend. Für beide Piloten war das aussichtreiche Rennen damit beendet.

 

Auch im Hinblick auf die noch verbleibenden Läufe zog Uwe Nittel ein positives Fazit: „Es war für mich ein gutes Wochenende. Die Rundenzeiten wurden immer besser und durch den Einsatz der neuen Reifen bin ich noch dichter an die Spitze herangekommen. Das macht Lust auf mehr.“

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