Rallye, Truck und Racing

Nittel: Erfolgreiche Saison 2010

In die Motorsportsaison 2010 feierte Uwe Nittel neben zwei Rallye-Gesamtsiegen im Fricker Mercedes Benz auch den erfolgreichen Einstieg in der Truck-EM.

<strong>RACER:</strong> Ob Rallye, Truck, oder Porsche - Uwe Nittel ist immer ganz vorn mit dabei

„Dieser Sieg passt jetzt noch wie das berühmte i-Tüpfelchen zu dieser tollen Saison“, strahlte Uwe Nittel vergangenes Wochenende auf dem Hockenheimring. Als Gastfahrer beim Porsche Sports Cup fuhr er zusammen mit Joachim Günther den Porsche 911 GT3 als souveräner Klassensieger ins Ziel.

 

In die Motorsportsaison 2010 startete der Schwabe neben zwei Rallye-Gesamtsiegen im Fricker Mercedes Benz 190E auch mit einem Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Da wusste Nittel nicht, was im weiteren Verlauf des Jahres noch alles auf ihn zukommen sollte. Aus einem Gaststart beim spanischen Lauf zur Truck-Racing-Europameisterschaft entwickelte sich die fast komplette Saison in der höchsten Liga der LKW-Renner. Für sein tschechisches Team Buggyra startete er letztlich bei sieben der insgesamt neun Renn-Wochenenden. Je Wochenende werden vier Rennen mit den 6 Tonnen schweren Sportgeräten ausgetragen. Und obwohl ihm durch die beiden Veranstaltungen, an denen er nicht teilnahm, acht Möglichkeiten fehlten in die Punkte zu fahren, war sein Resul-tat mehr als beachtlich. Das sah auch die FIA, der Weltverband für den Motorsport so und ehrte ihn gleich dreimal. Nach dem Finallauf bekam Uwe Nittel den Pokal für den neunten Rang in der Gesamtwertung der heiß umkämpften Truck-Europameisterschaft.

 

Da noch nie ein Neueinsteiger in seiner ersten Saison so viele Punkte gesammelt hatte und auch noch keiner dabei gleich zweimal aufs Podest fuhr, bekam Nittel eine weitere Auszeichnung: Er wurde von der FIA als ‚Rookie of the Year’, als bester Neueinsteiger, geehrt. „Das waren zwei tolle Auszeichnungen, über die ich mich sehr gefreut habe“, strahlte Nittel bei der Pokalübergabe. Es gab noch einen weiteren Pokal, auf den der Schwabe nicht ganz so stolz ist: Für den spektakulären Unfall beim Rennen in Most bekam er die Trophäe für den ‚Crash des Jahres’. Was war passiert: Beim Kampf um einen Podestplatz wählte der vor ihm liegende Pilot einen extrem frühen Bremspunkt. „Meine Vorderräder berührten seine Hinterräder und mein Truck stieg vorne katapultartig in die Höhe“, berichtete Nittel anschließend. Nittels Buggyra sprang auf das Heck des gelben MAN. „Ich stand mit meinem Führerhaus direkt hinter seinem Führerhaus, aber eigentlich gehört dort doch ein Auflieger und kein zweiter Truck hin“, flachste der Schwabe anschließend. Rückblickend, nachdem er auch diese ‚Trophäe’ erhalten hatte erklärte Nittel, „darauf hätte ich zwar gerne verzichtet, aber vielleicht gehört das zu einem Premierenjahr einfach dazu.“

Um seine weitere ‚Truck-Karriere’ braucht sich der Inhaber der Rallyeschule drift&drive offensichtlich keine Sorgen zu machen und blickt dem kommenden Jahr entspannt entgegen: „Buggyra hat mich schon zu ersten Tests für das Jahr 2011 eingeladen, es gibt aber auch Gespräche mit anderen Teams. Offensichtlich habe ich in diesem Jahr eine gute Visitenkarte abgegeben. Jetzt geht es aber erst einmal in die Winterpause, die Entscheidungen fallen sowieso erst im nächsten Frühjahr.“ 

Es wird sicherlich Winter, doch für eine ‚Pause’ ist für Uwe Nittel erst einmal keine Zeit. Von Mitte Januar bis Mitte März führt der Schwabe die offiziellen Mitsubishi-Wintertrainings durch. Auf Schneepisten und zugefrorenen Seen am Polarkreis in Finnland bietet er absoluten Fahrspaß auf den Lancer-Allradlern. Derzeit laufen die Vorbereitungen dazu auf Hochtouren. Und mittendrin kommt am kommenden Wochenende noch ein Einsatz beim VLN Langstreckenpokal auf dem Nürburgring, „etwas Racing muss halt immer sein.“

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