Unfall in Chile

Neuville: „Wollte nie ein Crashtest-Dummy sein“

Thierry Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul wurden bei ihrem heftigen Ablauf während der Rallye Chile ordentlich durchgeschüttelt, blieben aber unverletzt. Einige Stunden später spricht der Hyundai-Pilot über den Unfall und die Auswirkungen für den Titelkampf.

Thierry, wie geht es Dir und Nicolas?
„Wir sind beide in Ordnung und hatten eine ordentliche Untersuchung im Krankenhaus. Die Krücken nehme ich nur für eine kurze Zeit, um Schmerzen in meinem Bein zu vermeiden.“

Wie kam es zum Unfall?
„Wie es scheint, war mein Aufschrieb zu optimistisch. Wir wollten mit Vollgas über die Kuppe, sind dann aber bei hoher Geschwindigkeit zu weit außen gelandet. Dort erwischten wir eine Böschung und rollten uns mehrfach. Wir hatten keine Chance zu reagieren.“

Euer Auto sieht ziemlich mitgenommen aus, aber ihr seid unverletzt. Das spricht für die Sicherheit der neuen WRC, oder?
„Wir haben schon einige Unfälle erlebt und gesehen, dass die neuen World Rally Cars enorm stabil sind und ihre Fahrer schützen. Das ist gut. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass ich eines Tages selbst ein Crashtest Dummy bin. Aber so etwas passiert, wenn man am Limit fährt. Der Unfall sieht von außen ziemlich eindrucksvoll aus, ich kann versichern, dass es sich im Auto noch eindrucksvoller anfühlte.“

Du wirst Chile ohne Punkte verlassen und nach Stand der Dinge die WM-Führung verlieren. Wie siehst Du den aktuellen Zwischenstand?
„Die Situation ist sicher nicht die, die wir wollten. Aber wenn man nicht mehr die Weltmeisterschaft anführt, dann muss man auch nicht mehr als erster Fahrer starten. Wir haben noch alle Möglichkeiten und die Abstände sind weiterhin gering. Die Meisterschaft bleibt offen und nächste Woche steht für mich der Test für die Rallye Portugal auf dem Programm. Wir haben weiterhin allen Grund optimistisch zu bleiben.“

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