ÖRM 2017

Neubauer gewinnt im Lavanttal - Unfall von Baumschlager

Die Lavanttal-Rallye 2017 hat mit Hermann Neubauer einen neuen Sieger. Hinter dem Staatsmeister sorgten Gerwald Grössing, Raimund Baumschlager und Andreas Aigner für Schlagzeilen.

Von Anfang an gestaltete Hermann Neubauer die 41. Auflage der Lavanttal-Rallye zu seiner persönlichen Triumphfahrt. Der Staatsmeister hatte das Geschehen stets im Griff und betrieb damit Wiedergutmachung in eigener Sache, indem er seinen Ausfall zum Saisonauftakt im Rebenland kompensieren konnte.

„Der Druck war nach meinem Ausfall zu Saisonbeginn schon sehr groß. Dass ich hier voll punkten konnte, ist beruhigend. Die Meisterschaft beginnt damit von vorne. Auf der letzten Prüfung hatte ich noch ein Problem mit der Spur meines Autos. Trotzdem haben wir noch die Bestzeit erzielt, was für unsere Überlegenheit spricht“, sagte Neubauer. 

Turbulent verlief vor allem der zweite Tag der Rallye, an dem sich gleich in der Früh mit Niki Mayr-Melnhof ein Spitzenpilot aus dem Wettbewerb warf („Leider haben wir uns bei einem Ausritt ein Rad an unseren Ford Focus R5 ausgerissen“). Doch der schnelle Steirer sollte nicht das einzige prominente Ausfallsopfer bleiben. Die WP 9, der berüchtigte Rundkurs in Eitweg, ließ dahingehend noch zwei weitere Toppiloten folgen. Zum einen Raimund Baumschlager, der sich mit seinem Skoda Fabia R5 spektakulär überschlug, zum anderen Gerwald Grössing, der sein Ford Fiesta WRC auf der Verbindungsetappe zur WP 10 mit einem Motorschaden abdrehen musste. Baumschlager war zu dieser Zeit Dritter, Grössing Zweiter. 

„Ich bin etwas über die Stecke hinausgerutscht. Dabei ist das Auto mit dem Hinterrad auf einen Baumstumpf geraten. Es hat einen brutalen Schlag von unten bekommen, und dann ist alles blitzschnell gegangen. Das Auto wurde ausgehebelt, hat sich seitlich überschlagen und wir sind auf der Dachkante zum Liegen gekommen. Zum Glück sind wir beide unverletzt“, erklärte Baumschlager.

Nutznießer dieses Umsturzes waren in erster Linie Andreas Aigner im Skoda Fabia R5, der mit Spitzenzeiten am ersten und am zweiten Tag immer in Podestnähe agierte und sich den zweiten Gesamtrang dadurch auch redlich verdiente, sowie dessen Namensvetter aus Oberösterreich, Gerhard Aigner. Der Vorchdorfer durfte als Dritter schon bei seinem zweiten Start in einem Ford Fiesta World Rally Car vom Podest winken. Als bester Kärntner Pilot konnte sich der Wolfsberger Günther Lichtenegger (Hyundai i2 R5) als Gesamtachter feiern lassen.

In der 2WD-Staatsmeisterschaft lieferte Daniel Wollinger im Renault Clio R3 eine ähnlich souveräne Leistung ab wie Neubauer bei den Allradlern. Wollinger legte vor allem am ersten Tag mit einer tollen Performance den Grundstein zum Sieg. Am zweiten Tag begnügte er sich routiniert damit, den Vorsprung vor Michael Kogler (Citroen DS3 R3) und Julian Wagner (Opel Adam R2) ins Ziel zu bringen. Der Sieger, der zudem noch den fantastischen sechsten Platz in der Gesamtwertung belegte, war zu Recht stolz: „Für mich war das ein super Wochenende. Wir hatten nicht die geringsten Probleme mit dem Auto. Das Fahren mit dem Setup vom Vorjahr, als ich hier zum ersten Mal gewonnen habe, hat sich voll ausgezahlt. Ich möchte aber auch dem Michi Kogler ein Kompliment aussprechen. Seine Bestzeit auf der abschließenden Power Stage war für mich unerreichbar.“

Ergebnis Lavanttal-Rallye 2017

1. Hermann Neubauer/Bernhard EttelFord Fiesta WRC1:55:47,8
2. Andreas Aigner/Ilka MinorSkoda Fabia R5+1:37,3
3. Gerhard Aigner/Marco HüblerFord Fiesta WRC+4:59,9
4. Hermann Gaßner/Karin ThannhäuserMitsubishi Evo X+6:17,7
5. Krisztian Hideg/Istvan KerekMitsubishi Evo IX+6:19,1
6. Daniel Wollinger/Patrick ForstnerRenault Clio R3+9:09,0
7. Michael Kogler/Jennifer HofstädterCitroen DS3 R3+9:53,2
8. Günther Lichtenegger/Christian FritzlHyundai i20 R5 +10:13,3
9. Julian Wagner/A. Katharina SteinOpel Adam R2 +10:34,2
10. Günter Knobloch/Jürgen RauschSubaru WRX Sti+11:45,0
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