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Mundl gewinnt im Wald4tel

Eine tolle Premiere für Fahrer und Organisation feierte die Waldviertel-Rallye im Raum Horn. Die Rallye-ÖM feiert trotz schlechter Witterung am ersten Tag einen würdigen Saisonabschluss.

<strong>Sieger:</strong> Mundl gewinnt im Waldviertel

Mehr als 20 Jahre wurde dieser Rallye-Klassiker im nördlichen Waldviertel, im Raum Waidhofen/Thaya, ausgetragen. Organisationsleiter Helmut Schöpf musste aus wirtschaftlichen Gründen dieser Rallye eine neue Plattform geben. Er wechselte mit der Veranstaltung etwas südlicher in den Raum Horn und fand neben einer tollen Ambiente auch 11 Gemeinden, die diese Veranstaltung in jeder Hinsicht voll unterstützt haben.

 

?Ich glaube man kann von einer erfolgreichen Premiere in Horn sprechen. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen speziell am ersten Tag, kam es zu keiner einzigen Verspätung, alle Sonderprüfungen wurden pünktlich ohne Ausfall gefahren, dafür möchte ich meiner Mannschaft und allen Beteiligten gratulieren,? so der neue Rallye-Guru im Waldviertel.

 

Wohl lag das Zuschauerinteresse mit geschätzten 45.000 Fans, etwas hinter den letzten Jahren, doch trifft dies nicht nur auf die Waldviertel-Rallye zu, sondern liegt durchaus im Schnitt der übrigen heimischen Rallyes im heurigen Jahr. Einziger Wermutstropfen war ein durch den Dauerregen am ersten Tag eingetretener Unfall, bei dem ein Zuschauer verletzt wurde.

 

Sportlich stand die Rallye ganz im Zeichen des schon vorzeitig als Meister feststehenden Raimund Baumschlager mit Co.-Pilot Stefan Eichhorner auf Mitsubishi. Der siebenfache Saisonsieger aus Rosenau gewann von den insgesamt 16 Sonderprüfungen nicht weniger als 15: ?Ein Erfolg im Waldviertel freut immer. Das letzte Mal habe ich hier 1991 gewonnen, jetzt 12 Jahre später wieder ganz oben zu stehen, gibt mir, meinen Fans und meinen Sponsoren viel Genugtuung. Es war eine sehr gut organisierte Rallye, ich möchte Helmut Schöpf für seine Arbeit mein Kompliment aussprechen.?

 

Um Gesamtrang Zwei entbrannte gegen Ende der Rallye noch ein erbitterter Kampf. Der deutsche Rallyemeister Hermann Gassner startete eine furiose Aufholjagd, konnte auf Grund der Bremsprobleme von Beppo Harrach diesen noch überholen und konnte dem Zweitplazierten Ungarn Krisztian Hideg bis auf 7 Sekunden näher kommen. Gassner fixierte damit auch den Vize-Titel in der Gruppe N der österreichischen T-Mobile Rallyemeisterschaft.

 

Gruppe N-Meister Beppo Harrach lag lange Zeit auf Platz Drei, hatte aber auf den beiden langen Prüfungen über 36 Kilometer mit Problemen zu kämpfen: ? Zwei Drittel der Strecke waren wir immer sehr schnell, im letzten Teil hatte ich gewaltige Bremsprobleme und habe so wertvolle Zeit verloren. Trotzdem bin ich meiner Leistung zum Saisonabschluss zufrieden.?

 

Ausgezeichnet auch die Aufholjagd von Martin Zellhofer, der am ersten Tag mit Elektronikproblemen zu kämpfen hatte, sich langsam unter die Top-Ten kämpfte und sich am heutigen Schlusstag noch bis auf Platz 5 vor arbeiten konnte.

 

Sechster wurde der erst 19 jährige Niederösterreicher Richard Lietz mit seinem deutschen Beifahrer Klaus Wicha. Lietz als reiner Rundstrecken Spezialist in der Euro Formel 3 Serie, war eine der ganz großen Überraschungen im Feld und wurde verdientermaßen Gesamtsechster und 5.ter in der Gruppe N.

 

Eine gediegene Leistung mit Rang 7 bot Kris Rosenberger mit dem schon sehr betagten Lancia Delta. Sein größtes Problem war der Unfall am gestrigen Tag. Der anfänglich sehr gut platzierte Pole Michal Solowow fiel durch eine Turboschaden weit zurück und konnte sich im Verlauf der Waldviertel-Rallye wieder unter die Top-Ten fahren.

 

Zu den großen Überraschungen zählten zwei Youngster. Franz Wittmann junior, 20 Jahre alt, durch eine erfolgreiche Lateinprüfung erst vom Vater zur Rallye zugelassen, war gestern bis zur Dunkelheit unter den Top-Ten zu finden, heute fixierte er bei seiner Rallyepremiere den sehr guten 13. Rang. Er wurde von einer Fachjury auf Grund dieser Leistung auch zum ?T-Mobile Rookie of the Rallye? gekürt. Einen Platz dahinter der jüngste Teilnehmer der Rallye. Der erst 18 jährige Pole Michal Kosciuszko ging mit der Nummer 83 an den Start, am Ende belegte er mit seinem Opel Corsa 1600 Platz 14 unter 70 Startern der Europameisterschaft.

 

Gottfried Kogler wurde 15.ter und sicherte sich nach dem Ausscheiden von Ernst Haneder hinter Baumschlager noch den Vize-Titel in der Gruppe A.

 

Die Entscheidung im OSK Pokal der Formel 2 holt sich Heinz Jakobitsch, da Marcus Leeb gestern vorzeitig durch einen Unfall ausgeschieden ist.

 

Weitere Ausfälle betrafen den einzigen WRC Starter auf Skoda, Stansilav Chovanec (CZ) mit Servolenkungsschaden, Milan Chvojka (CZ) auf Ford mit kaputter Bremse, Martin Ertl mit Kupplungsdrucklager. Von den ursprünglich 95 gestarteten Teams sind ca. ein Drittel der Piloten ausgefallen

 

Sieger in der Trophywertung, außerhalb des EM-Klassements wurde Lokalmatador Christian Mrlik vor seinem Fiat Stilo Diesel Kollegen Michael Böhm.

 

Endstand der Int. Waldviertel-Rallye nach 16 Sonderprüfungen:

 

1. Baumschlager/Stefan Eichhorner A/A Mitsubishi 2:16:04,6

2. Hideg/ Peter Tajnaföi H/H Mitsubishi 1.Grp N + 3:29,9

3. Gassner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi 2.Grp N + 3:36,8

4. Harrach/Michael Kölbach A/D Mitsubishi 3.Grp N + 4:07,5

5. Zellhofer/Franz Novotny A/A Mitsubishi 4.Grp N + 5:19,8

6. Lietz/Klaus Wicha A/A Mitsubishi 5.Grp N + 5:27,6

7. Rosenberger/Sigi Schwarz A/A Lancia Delta + 6:04,7

8. Kovar/ Werner Kohlbacher A/A Mitsubishi 6.Grp N + 7:00,9

 

Endstand in der T-Mobile Rallyemeisterschaft 2003

 

Gruppe A: 1. Raimund Baumschlager 155 Punkte, 2. Gottfried Kogler 83, 3. Ernst Haneder 67, 4. Stefan Reininger 53, 5. Johann Holzmüller 44, 6. Alfred Kramer 35

 

Gruppe N: 1. Beppo Harrach 123 Punkte, 2. Hermann Gassner 102, 3. Martin Zellhofer 87, 4. Walter Kovar 68

 

OSK-Pokal Formel 2 (GrpN bis 2000 ccm): 1. Heinz Jakobitsch 129 Punkte, 2. Marcus Leeb 119,

 

Dieselwertung. 1. Andreas Waldherr 95, 2. Christian Lippitsch 85, 3. Manfred Pfeiffenberger 72, 4. Karim Pichler 71, 5. Michael Böhm 61, 6. Hannes Danzinger 60, 11. Christian Mrlik 24 Punkte.

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