Andreas Mikkelsen hat zusammen mit Beifahrer Ola Fløene die Rallye Ungarn gewonnen. Der Skoda-Pilot verwies Grégoire Munster (Hyundai) und Efrén Llarena (Citroën) auf die weiteren Podiumsplätze. „In diesem Jahr bin ich bislang ungeschlagen“, flachste Mikkelsen, der sich in dieser Saison als Pirelli-Testfahrer verdingen musste, nachdem er seinen Platz im Hyundai-Werksteam verloren hatte.
Mit dem Sieg beim EM-Lauf will sich Mikkelsen nachhaltig für ein Programm 2021 empfehlen und wenn der Weg zurück an die WM-Spitze verbaut ist, liebäugelt er auch mit einem Einsatz in der WRC2. „Einige Leute haben gedacht, dass ich nicht auf Asphalt schnell sein kann, deshalb ist der Sieg hier um so schöner. Wir haben gezeigt, dass wir es noch immer draufhaben und schnell sind“, so Mikkelsen.
Die Laune bei Europameister Alexey Lukyanuk hatte sich heute auch wieder etwas gebessert. Den möglichen Sieg in Ungarn hatte der Russe durch einen Stempelfehler seines Beifahrers schon am ersten Tag verloren, doch als schnellster Fahrer der heutigen Etappe sammelte er wichtige Punkte im Titelkampf.
Für Craig Breen endete der Tag dagegen vorzeitig. Auf der zwölften Prüfung versagt der Motor seines Hyundais den weiteren Dienst. Bis zu diesem Zeitpunkt lag Breen auf dem zweiten Gesamtrang. Des einen Leid ist des anderen Freud: Munster konnte vom Ausfall Breens profitieren und feierte als Zweiter nicht nur sein bestes EM-Resultat, sondern gewann auch die ERC1-Junior-Wertung, in der er die Gesamtführung übernahm.
Oliver Solberg kämpfte sich nach den gestrigen Rückschlägen wieder weit nach vorne und wurde Vierter. Dabei profitierte er auch vom Pech seines VW-Markenkollegen Norbert Herczig, der durch einen Reifenschaden vom vierten auf den sechsten Platz zurückfiel. Vor ihm feiert Niki Mayr-Melnhof (Ford) einen starken fünften Platz.
Marijan Griebel (Citroën) überzeugte mit schnellen Zeiten, aber ein Highspeed-Dreher verhagelte eine Platzierung in der Nähe des Podiums. So endete sein Ausflug nach Ungarn zunächst auf dem achten Rang. Weil er aber eine Schikane verpasst hatte, brummten ihn die Sportkommissare am Abend noch 20 Strafsekunden auf - das bedeutete am Ende den neunten Platz. Landsmann Dominik Dinkel (Skoda) hatte bereits gestern mit technischen Problemen zu kämpfen und fing sich heute auch noch zwei Reifenschäden ein. Als 12. verpasste er sein Ziel, erneut in die Top-10 zu kommen. Albert von Thurn und Taxis (Skoda) beendete die Rallye auf Position 16.
Die Rallye-Europameisterschaft (ERC) wird vom 26. bis 28. November mit der Rallye Kanarische Inseln auf Gran Canaria fortgesetzt.
Ergebnis Rallye Ungarn 2020 | |||
1. | Mikkelsen / Fløene | Škoda Fabia Rally2 evo | 1:48:31.1 |
2. | Munster / Louka | Hyundai i20 R5 | +1:32.2 |
3. | Llarena / Fernández | Citroën C3 R5 | +2:00.3 |
4. | Solberg / Johnston | Škoda Fabia Rally2 evo | +2:04.8 |
5. | Mayr-Melnhof / Welsersheimb | Ford Fiesta Rally2 | +2:08.2 |
6. | Herczig / Ferencz | Volkswagen Polo R5 | +2:31.4 |
7. | Devine / Fulton | Hyundai i20 R5 | +2:50.3 |
8. | Cais / Žáková | Ford Fiesta Rally2 | +3:24.3 |
9. | Griebel / Braun | Citroën C3 R5 | +3:32.4 |
10. | Bonato / Boulloud | Citroën C3 R5 | +3:57.7 |