Das erste nationale Rallye-Championat strahlt für Niki Mayr-Melnhof umso heller, weil er eigentlich erst im Jahr 2015 im Waldviertel seine erste Rallye und ein Jahr später seiner erste ganze Rallye-Saison bestritten hat. Im Wechselland hatte der neue Meister mit seinem Vorgänger Raimund Baumschlager lange Zeit den einzigen ernst zu nehmenden Gegner. Als dieser seinen Skoda Fabia R5 nach zehn Prüfungen mit einem Differenzialschaden aufladen musste, war eigentlich alles klar.
„Ich bin überglücklich, dass der Traum vom Staatsmeistertitel wahr geworden ist. Da gebührt dem ganzen Team vom Copiloten Poldi Welsersheimb über die Mechaniker-Crew bis hin natürlich zum Teamchef Beppo Harrach einfach nur ein riesengroßer Dank. Sehr leid tut mir das Malheur vom Raimund. Wir wollten ihn unbedingt auf der Strecke besiegen, das war ein irrsinnig guter Fight bis zu seinem Ausfall. Wir haben gepusht bis zum letzten Meter, einfach super“, sagte Niki Mayr-Melnhof.
Mit Mayr-Melnhof teilten in Pinggau die Oberösterreicher Johannes Keferböck (Skoda Fabia R5) und Gerhard Aigner (Skoda Fabia R5) das Podium. Wobei sich dieses besonders Aigner noch mit einem Kraftakt sicherte. Auf der letzten Prüfung in Haideggendorf holte er den stark fahrenden Steirer Gernot Zeiringer (Skoda Fabia S2000) noch um 1,5 Sekunden vom dritten Platz.
Spannung in der 2WD
In der 2WD-Staatsmeisterschaft bekamen die wetterfesten Fans ein wahres Spektakel zu sehen. In einem tollen Duell setzte sich am Ende Opel-Adam-Pilot Luca Waldherr hauchdünn um 3,8 Sekunden gegen seinen Markenkollegen Willi Stengg durch. Damit und auch weil Mitkonkurrent Laszlo Klausz aus Ungarn vorzeitig aufgeben musste, entspinnt sich beim Saisonfinale ein hochdramatischer Dreikampf um den Titel, in den auch der diesmal Drittplatzierte Christoph Zellhofer (Suzuki Swift S1600) noch chancenreich involviert ist. Die Ausgangslage könnte dramatischer nicht sein. Waldherr führt mit 91 Punkten vor Zellhofer mit 90 und Stengg mit 88 Zählern.
In der Historischen Staatsmeisterschaft machte Anton Reisenhofer (Opel Ascona) mit dem Sieg im Wechselland Boden auf den Gesamtführenden Christian Eberherr (Ford Escort), der Zweiter wurde, gut. – Den Sieg im Historischen Cup holte sich der Kärntner Nico Mitterbacher im BMW E30. Der lange Zeit führende Steirer Franz Kohlhofer (Lada) musste auf der vorletzten Sonderprüfung mit einem technischen Defekt aufgeben. Platz eins im Opel FIOR Rallye Cup ging an Deutschland. Stefan Petto gewann vor dem Steirer Christoph Lieb.
Ergebnis Wechselland-Rallye
1. Niki Mayr-Melnhof/Leop. Welsersheimb | Ford Fiesta R5 | 1:36:30,9 |
2. Johannes Keferböck/Ilka Minor | Skoda Fabia R5 | +3:56,4 |
3. Gerhard Aigner/Marco Hübler | Skoda Fabia R5 | +9:03,6 |
4. Gernot Zeiringer/Bianca M. Stampfl | Skoda Fabia S2000 | +9:05,1 |
5. Luca Waldherr/Tobias Unterweger | Opel Adam R2 | +9:21,3 |
6. Willi Stengg/Tobias Unterweger | Opel Adam R2 | +9:25,2 |
7. Andrea Maselli/Camilla Gallesi | Abarth 124 Rally | +14:02,9 |
8. Christoph Zellhofer/Thomas Schöpf | Suzuki 1600 | +14:29,6 |
9. Andreas Kainer/Claudia Dorfbauer | Opel Corsa | +15:18,4 |
10. Johann Retzer/Lisa Holzer | Honda Civic | +18:28,8 |
ÖRM: 1. Niki Mayr-Melnhof 133 (Staatsmeister!), 2. Johannes Keferböck 87, 3. Gerhard Aigner 83; ÖRM 2-WD: 1. Luca Waldherr 91, 2. Christoph Zellhofer 90, 3. Willi Stengg 88; ÖRM Junior: 1. Christoph Zellhofer 91, 2. Luca Waldherr 79
Letzter Staatsmeisterschaftslauf: 28./29.9., NÖ-Rallye in Melk