Jänner-Rallye nach WP10

Kopecky gewinnt erste Etappe

Trotz widriger Wetterverhältnisse liefern sich die Teilnehmer der Jänner-Rallye in Freistadt am ersten Tag tolle Duelle. Vorjahrssieger Jan Kopecky ist Halbzeitführender.

<strong>VORN:</strong> Jan Kopecky steuert dem nächsten Jänner-Sieg entgegen

Sechs Wertungsprüfungen lang quälten sich heute die Protagonisten der 30. Jänner-Rallye über die widrigsten Straßenverhältnisse. Eis, Schnee und Matsch bewarben sich eindrucksvoll um die Rallye-Oscars für die besten Nebenrollen beim Europameisterschafts-Auftakt im oberösterreichischen Freistadt. Sechs Wertungsprüfungen lang hielt ein Sekundenkrimi an der Spitze die Zuschauermassen, die sich trotz Regen nicht abschrecken ließen, in Atem. Der Jänner-Rallye-Titelverteidiger Jan Kopecky, Österreichs Champion Raimund Baumschlager, Jänner-Rallye-Dreifach-Sieger Vaclav Pech, Ex-Staatsmeister Beppo Harrach und der französische Geheimfavorit Bryan Bouffier waren darin involviert.

 

Doch dann schmolzen Eis und Schnee, und die Asphaltspezialisten zogen ihre Register. Jan Kopecky kam aus dem zweiten Regrouping mit einem von Schotter auf Apshalt abgestimmten Auto zurück auf die Strecke, legte eine Bestzeit hin und verwandelte einen 2-Sekunden-Abstand auf Raimund Baumschlager kurzerhand in einen 14-Sekunden-Vorsprung. Bryan Bouffier, der von WP zu WP besser in die Rallye fand, nutzte die trocken werdenden Straßen ebenfalls, um seine ganz große Stärke auszuspielenGerade als sich das Feld zu spalten drohte, mischte sich auch noch der Nebel ein. Ausgerechnet auf der längsten WP des Tages von Schönau nach St. Leonhard (22 km) raubte er dem Großteil des Feldes die Sicht. Kopecky, Bouffier, Baumschlager und Francois Delecour schlupften noch durch, doch Vaclav Pech, Beppo Harrach und Co. rissen Abstände jenseits der Minutengrenze auf. „Es war ein Horror“, sagte Harrach, „Regen und Nebel, es war ein reiner Blindflug.“ Pech stieß ins selbe Horn: „Ganz schlecht. Die Sichtverhältnisse waren nicht okay.“ Nach einem Unfall des Tschechen Petr Kacirek musste die achte Wertungsprüfung schließlich neutralisiert werden.

 

Brian Bouffier zog an Baumschlager („Ich riskiere gar nichts, mir sind die Punkte für die österreichische Staatsmeisterschaft zu wichtig“) vorbei, platzierte sich im Schatten des führenden Jan Kopecky. Dafür bremste sich Francois Delecour in seiner Aufholjagd selbst. Ein Stempelfehler brachte dem französischen Altstar eine Strafminute ein.

 

Auf WP 9 schlug Vaclav Pech mit seinem ersten WP-Sieg zwar zurück, doch der Rückstand des Mini-S2000-Piloten ist - auch durch das Nebel-Desaster – bereits sehr groß. Realistisch betrachtet kämpfen nur noch der Führende Kopecky, Bouffier und Baumschlager um den Sieg in Freistadt. Kopecky: „Wir sind heute zwei verschiedene Rallyes gefahren. Die Witterung hat es unheimlich schwer gemacht. Auch der morgige Tag wird noch sehr lang.“ Bouffier ergänzte: „Den ersten Tag dieser schwierigen Rallye ohne großen Fehler zu überstehen, war eine schwierige Aufgabe.“ Raimund Baumschlager meinte: „Die Jänner-Rallye ist immer schwierig, aber in diesem Jahr ist sie echt verrückt.“

 

Nur noch Zuschauer sind der polnische Vize-Europameister Michal Solowow (elektronischer Defekt) und der tschechische Mitsubishi-Pilot Martin Semerad (Motorschaden). Aus österreichischer Sicht ist auch Kris Rosenberger nicht mehr dabei. Auch ihm bzw. seinem VW Polo S2000 spielte die Elektrik einen Streich.

 

Jänner-Rallye 2013, Zwischenstand nach dem ersten Tag

01. Jan Kopecky/Pavel Dresler, Skoda Fabia S2000 1:30:36,5 Std

02. Bryan Bouffier/Olivier Fournier,   Peugeot 207 S200 +20,2

03. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha,  Skoda Fabia S20002 +38,9

04. Vaclav Pech/Petr Uhel,  Mini Cooper S2000  +2:24,7

05. Francois Delecour/Dominique Savignoni,  Peugeot 207 S2000 +2:49,3

06. Kajetan Kajetanowicz/Jaroslaw Baran,  Subaru Impreza R4 +2:53,3

07. Beppo Harrach/Leopold Welsersheimb,  Mitsubishi Evo IX R4 +3:20,6

08. Jaroslav Orsak/David Smeidler,  Mitsubishi Evo IX +3:50,3

09. Jaromir Tarabus/Daniel Trunkat,  Skoda Fabia S2000 +4:03,5

10. Jan Cerny/Pavel Kohout,  Skoda Fabia S2000 +4:24,6

 

GALERIE: Die Bilder der Jänner-Rallye 2013 ...

 

« zurück