Sachsen-Rallye

Herbold siegt vor Kahle

Felix Herbold und Michael Kölbach gewinnen die dritte große Rallye in Folge. Auch in Sachsen war das Ford-Duo unschlagbar, musste aber eine brenzlige Situation überstehen.

<strong>SIEG:</strong> Felix Herbold gewinnt nach zwei DRM-Läufen auch den DRS-Auftakt in Sachsen

Selbst ein Feuer am Heck seines Ford Fiesta konnte Felix Herbold heute nicht stoppen. Auf der elften Prüfung hatten sich Anbauteile durch einen gerissenen Auspuffe entzündet, doch außer einer verschmorten Heckschürze nahm das Auto keinen Schaden, auch weil die Konkurrenz tatkräftig beim Löschen mithalf. Geistesgegenwärtig luden Matthias Kahle und Co Peter Göbel am Ziel der Prüfung einen großen Feuerlöscher in ihren Fabia und eilten als umfunktioniertes Feuerwehrauto zu Hilfe. Auch Mark Wallenwein und Stefan Kopczyk, die direkt hinter Herbold fuhren, leisteten mit dem Bordfeuerlöscher erste Hilfe. "Ohne die beiden Skoda-Teams wäre ich nicht ins Ziel gekommen", bedankte sich Herbold. Zusammen mit Beifahrer Kölbach konnte er seinen Triumphzug fortsetzen und beim Heimspiel seines RobotRacing-Teams den Gesamtsieg holen.

Hinter Herbold landete Matthias Kahle mit einem Rückstand von 51,9 Sekunden auf dem zweiten Rang. Der Skoda-Pilot nutzte den Auftritt in Sachsen vorrangig um sich an den überarbeiteten Fabia S2000 zu gewöhnen. Kahle probierte im Verlaufe des Wochenendes immer wieder neue Einstellungen aus, „selbst wenn diese uns wertvolle Sekunden gekostet haben. Der Test bei einem Wettbewerb macht Sinn, weil wir bei jeder Änderung am Auto sofort einen direkten Vergleichsmaßstab hatten. Für uns war der Start deshalb sehr lehrreich."

 

Für Olaf Dobberkau nahm die Sachsen-Rallye noch ein versöhnliches Ende. Nach zwei Siegen in Folge konnte der Porsche-Pilot diesmal Rang drei einfahren. Der Thüringer lief nach einer verpatzten Reifenwahl zu Beginn einem großen Rückstand hinterher. "Das war ein unheimlicher heißer Ritt. Bei mir hat es am Nachmittag „klick“ gemacht, als Peter Corazza immer näher rückte. Da haben wir mächtig Gas gegeben und sind sogar an Maik vorbeigezogen", so Dobberkau. Schnellster Porsche-Pilot war zunächst Ruben Zeltner. Nur ihm gelang es zu Beginn der Rallye in die Phalanx der S2000-Piloten einzubrechen. Ein Getriebeschaden auf der achten Prüfung sorgte jedoch für das vorzeitige Ende seiner fulminanten Fahrt.

 

 ZUFRIEDEN: Matthias Kahle startete erstmals im überarbeiteten Fabia S2000

 

Auch Peter Corazza konnte im Ziel auf dem Zwickauer Kornmarkt wieder strahlen. Nach einem Reifenschaden auf der dritten Prüfung war der Mitsubishi-Pilot weit zurückgefallen, kämpfte sich jedoch wieder nach vorn und landete nur sieben Sekunden hinter Dobberkau auf dem vierten Platz. Lokalmatador Maik Stölzel (Porsche) wurde Fünfter, Carsten Mohe kann sich erneut als schnellster Fronttriebler auf Position sechs feiern lassen. Mark Wallenwein war im Finale dem Renault-Piloten zwar immer näher gekommen, aber der Zeitverlust nach einem Reifenschaden (WP8) war zu groß, um weiter nach vorn zu kommen. "Leider haben uns der Reifenschaden und die verbogene Aufhängung am Morgen behindert. Zum Glück konnte unsere eingespielte Mechanikercrew unser Auto in der einzigen Servicepause heute reparieren", meinte Wallenwein.

 

Die AvD-Sachsen-Rallye war der Auftakt zur Deutschen Rallye Serie (DRS). Olaf Dobberkau führt mit 36 Punkten vor sieben Piloten, die punktgleich auf Rang 2 liegen. Dazu zählen Ron Schumann, Mario Kunstmann, Björn Mohr, Jan Horlbeck, Sepp Wiegand, Dirk Knüpfer und Lars Meyer, die als Klassensieger alle 30 Punkte auf ihrem Konto haben.

Ergebnis AvD Sachsen-Rallye am 13./14. Mai 2011
01. Herbold/Kölbach, Ford Fiesta S2000    1:20:41,3
02. Kahle/Göbel, Skoda Fabia S2000    +51,9
03. Dobberkau/König, Porsche 911 GT3    +3:06,9
04. Corazza/Bauer, Mitsubishi Lancer EVO 9 +3:13,9
05. Stölzel/Windisch,    Porsche 911 GT 3    +3:43,8
06. Mohe/Becker, Renault Megane R.S. N4    +4:34,5
07. Wallenwein/Kopczyk, Skoda Fabia S2000 +4:50,6
08. Förster/Fröhlich, Mitsubishi Lancer EVO VI +6:09,3
09. Schumann/Krajewski, BMW 320is +10:15,3
10. Muschiol/Gäbler, Renault Clio Ragnotti    +10:18,0

 

GALERIE: Die Bilder der Sachsen Rallye 2011 ...

 

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