Sieg bei Jänner-Rallye

Hattrick für Vaclav Pech

Mit einer taktischen Meisterleistung wiederholt Vaclav Pech seinen Sieg aus dem Vorjahr und gewinnt die Jänner-Rallye zum dritten Mal in Folge.

<strong>SIEGER:</strong> Vaclav Pech gewinnt erneut die Jänner-Rallye

Die 26. Auflage der IQ Jänner Rallye, die an diesem Wochenende im Mühlviertel ausgetragen wurde, brachte dem Veranstalter Rallye Club Mühlviertel, einen vollen Erfolg. Im Gegensatz zum Vorjahr herrschten diesmal auf den 18 Sonderprüfungen absolut winterliche Bedingungen. Ein Mix zwischen Schnee, Eis und auch trockenen Stellen forderte den Piloten alles ab. Diese Leistungen goutierten auch die Fans. Waren im letzten Jahr 95.000 Besucher ins Mühlviertel gekommen, so konnte man sich heuer, bei absolutem Kaiserwetter, über 110.000 Fans freuen.

 

Natürlich war die 26. IQ Jänner Rallye auch sportlich gesehen ein voller Erfolg. Vaclav Pech konnte nach 2005 und 2007 zum dritten Mal den Winterklassiker im Mühlviertel für sich entscheiden. Der 31-jährige Tscheche bot eine wahre taktische Meisterleistung. Nachdem er zu Beginn der Rallye abwartend agierte, markierte der fünfmalige tschechische Rallyestaatsmeister ab Freitag am Nachmittag nahezu jede Bestzeit. Insgesamt brachte er es auf acht von 18 ersten Plätzen. „Es war für mich eine sehr interessante Rallye. Als am ersten Tag weniger Schnee war, sind wir zurückhaltender gefahren. Die Bedingungen am Samstag kamen uns dann besser entgegen und wir konnten attackieren. Alles in allem eine problemlose Rallye mit einigen Dellen am Auto, wo wir zu nahe an den Schneestangen waren“, so Pech, dessen Sieg mit dem Preisgeld von 15.000 Euro versüßt wurde.

 

Den tschechischen Doppelerfolg komplettierte Pavel Valousek, der zu Beginn der Rallye das Feld kontrollierte. Danach fehlte das notwendige Reifenmaterial, um doch den Sieg sicher stellen zu können. Aber auch der zweite Platz ist für den WM-erfahrenen Piloten ein Riesenerfolg und wird mit 8.000 Euro belohnt. Valousek: „Wir haben unser Möglichstes getan und bis zu Mittag des zweiten Tages noch gute Chancen auf den Sieg gehabt. Ich habe den ersten Platz nicht verloren, sondern einen zweiten Rang erfolgreich erkämpft.“

 

VOLLER ERFOLG: Zigtausende Fans säumten die Strecken der Jänner-Rallye und sorgten für ein volles Haus - Mehr Bilder...

Raimund Baumschlager landete der beste Österreicher auf dem dritten Platz. Der Oberösterreicher aus Rosenau, kämpfte wohl vor allem mit seiner Grippe. Doch dank seiner großen Routine konnte auch er noch am zweiten Tag zulegen und sicherte sich somit den letzten freien Platz am Podest.

 

„Als wir bemerkt haben, dass der Sieg außer Reichweite ist, haben wir uns voll und ganz darauf konzentriert das Punktemaximum für die Österreichische Meisterschaft nach Hause zu fahren. Das ist hinsichtlich der diesjährigen Saison ein sehr wichtiger Baustein. Damit haben wir auch das Optimum herausgeholt“, erklärte Baumschlager, der 6.000 Euro Preisgeld mit nach Hause nehmen darf.

 

Mit Franz Wittmann jun. auf Platz fünf, hat ein junger Pilot gezeigt, dass heuer sehr stark mit ihm zu rechnen sein wird. Der Sohn des zehnmaligen IQ Jänner Rallye-Siegers bestach durch eine sehr gefällige Fahrweise und entwickelte sich schnell zum Publikumsmagneten. Auf der letzten Sonderprüfung musste er sich Jani Paasonen geschlagen geben, der nicht weniger als 30 WM-Einsätze zu Buche stehen hat und eine Macht auf Eis und Schnee ist. Kris Rosenberger bewies, dass die S2000-Boliden in diesem Jahr ein gewichtiges Wort um den Meistertitel mitsprechen werden. Der Niederösterreicher hatte lediglich auf der ersten Sonderprüfung viel Pech. Danach wurde er von Kilometer zu Kilometer schneller und arbeitete sich vom 28. auf den sechsten Gesamtrang vor. Weniger glücklich agierte sein Markenkollege Andreas Waldherr, der seinen VW Polo S2000 zu Beginn des zweiten Tages mit Bremsdefekt abstellen musste, bis dorthin aber eine sehr ansprechende Leistung zeigte.

 

STARKER AUFTRITT: Kris Rosenberger setzte zum ersten Mal seinen neuen VW Polo S2000 ein - Mehr Bilder...

Der Pechvogel der 26. IQ Jänner Rallye war mit Sicherheit Ernst Haneder. Der Lokalmatador war bis zur 16. Sonderprüfung auf Podiumskurs. Doch auf der drittletzten SP rutschte er in einen Schneehaufen und verlor dadurch fast fünf Minuten. Damit war nicht mehr als der elfte Rang drin. Dennoch war er der einzige Österreicher, der bei der 26. IQ Jänner Rallye eine Bestzeit (SP 9) erzielen konnte.

 

In der Juniorenklasse holten Dominik Hartl (Ford Fiesta ST) und Daniel Wollinger (Ford Fiesta ST) die ersten Punkte. Die beiden gleichen Fahrer scheinen auch in der Ergebnisliste der Division II ganz oben auf. In der Division III (Diesel) setzte sich erwartungsgemäß Michael Böhm (Fiat Punto R3D) durch. Zweiter wurde Martin Steiner (Skoda Fabia TDi) vor dem rasenden Berufsschullehrer Maximilian Kehrer (VW Golf TDi), dessen Schüler ihn aufs Stockerl schraubten. In der Klasse H10 entschied sich die Rallye auf der vorletzten Sonderprüfung. Nachdem der bis dahin führende Johann Saiberl (Mazda 323 GT-R) mit technischen Problemen ausgeschieden war und Christof Klausner (Audi Coupe Quattro) die Straße unfreiwillig verlassen musste, war der Weg frei für Severin Katzensteiner (Mazda 323 GT-R) zu seinem ersten Klassensieg.

 

Endstand nach 18 Sonderprüfungen
01. Pech/ Uhel  Mitsubishi Lancer Evo IX 3:17:46,9 Std.
02. Valousek/ Hruza  Mitsubishi Lancer Evo IX +52,1
03. Baumschlager/ Zeltner  Misubishi Lancer Evo IX +2:37,0
04. Paasonen/ Maaranen Mitsubishi Lancer Evo IX +4:11,2
05. Wittmann jun./ Ettel  Mitsubishi Lancer Evo IX +4:17,3
06. Rosenberger/ Monego  VW Polo S2000 +5:55,5
07. Trojan/ Rihak  Mitsubishi Lancer Evo IX +6:15,6
08. Gavlak/ Hulka (Slk) Mitsubishi Lancer Evo IX +6:51,9
09. Arazim/ Gal  Mitsubishi Lancer Evo IX +6:58,7
10. Gassner/ Tannhäuser  Mitsubishi Lancer Evo IX +7:13,2

 

Meisterschaftsstände nach einem von acht Läufen
Division I: 1. Raimund Baumschlager (Mitsubishi) 20 Punkte, 2. Franz Wittmann jun. 17 Punkte, 3. Kris Rosenberger (VW) 14 Punkte, 4. Ernst Haneder (Mitsubishi) 12 Punkte, 5. Johannes Keferböck (Mitsubishi) 11 Punkte, 6. Mario Saibel (Mitsubishi) 10 Punkte, 7. Michael Kogler (Mitsubishi) 9 Punkte, 8. Markus Benes (Subaru) 8 Punkte, 9. Bernhard Jahn (Subaru) 7 Punkte, 10. Robert Zitta (Subaru) 6 Punkte.

 

Division III (Diesel): 1. Michael Böhm (Fiat) 20 Punkte, 2. Martin Steiner (Skoda) 17 Punkte, 3. Max Kehrer (VW) 14 Punkte.

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