Rallye News

Harrach-Sprint: Sieg für Beppo Harrach

Schon die 1. Sonderprüfung beim 18. Rallye-Sprint auf den Harrach?schen Gütern in Bruckneudorf brachte die Entscheidung zugunsten von Lokalmatador Beppo Harrach.

:: Beppo Harrach ::

Co-Favorit Ruben Zeltner rutschte schon in der zweiten Kurve 50 m in einen Notausgang und verlor 16,9 sec., während ein heftiger Wolkenbruch die 15,6 km lange Sonderprüfung in ein Schlammbad verwandelte. Auf den verbleibenden fünf Sonderprüfungen (SP), die bei sommerlich warmem Wetter am Samstag ausgetragen wurden, wechselten die beiden einander mit den Bestzeiten ab, am Ende hatte jeder je drei SP für sich entschieden, Beppo Harrach 17,6 sec. Vorsprung.

 

Für den Brucker war es der erste Sieg in einer internationalen Rallye und sein Co-Pilot, Ex-Weltmeister Peter Müller, konnte im Zuge einer sehr emotionellen Zeremonie im Rahmen der Siegerehrung im Schloß Prugg in Bruck a.d. Leitha die neu geschaffene ?Jutta Gebert-Trophy? aus den Händen der Mutter der Ende Mai tödlich verunglückten Co-Pilotin von Beppo Harrach entgegennehmen.

 

Auf Platz 3 erlebten Walter Kovar (Wien) und Werner Kohlbacher (Steiermark) ein relativ ruhiges Wochenende im luftleeren Raum, allerdings auch, weil Kovar in einem relativ alten Mitsubishi Lancer Evo 5 antreten mußte, der den Evo 6-Modellen von Harrach und Zeltner doch deutlich unterlegen war.

 

Der Viertplazierte Willy Polesznig (Mauerbach bei Wien) mit Co-Pilotin Tina Monego (Mürzzuschlag) begann mit einem Dreher im Gewitter der 1. SP und mußte sich am Samstag erst an zwei starken Mazda-Piloten vorbeikämpfen..

 

Auf Platz 5 dann der erste Nicht-Mitsubishi, wobei der 18jährige Ybbsitzer Richard Lietz, Sohn des Mazda-Gurus Christian Leitz, die Sensation der Rallye war. Der erfolgreiche Formel 3-Pilot in Deutschland hatte sich einen 12 Jahre alten Mazda 323 GT-R aufgebaut und fuhr damit unter der Anleitung seines erfahrenen Co-Piloten Reinhard Köck (Scheibbs), der ab der OMV-Rallye den ?heißen Sitz? bei Diesel-Staatsmeister Andreas Waldherr übernehmen wird, Spitzenzeiten. Und das ist seiner allerersten Rallye. Den technisch überlegenen Mitsubishi Lancer Evo 6 von Polesznig vermochte er zwar nicht zu halten, dafür trieb er eine ganze Armada erfahrener Mazda-Piloten zu Paaren.

 

Platz 6 ging mit Wolfgang Schmollngruber (Kematen a.d. Ybbs) an einen von diesen, wobei es sich bei seinem Wagen um ein etwas schwächeres Modell handelte, wodurch er auch mit seiner Plazierung außerordentlich zufrieden war, immerhin war es der größte Erfolg seiner Karriere.

 

Franz Auer jr. aus Bayern auf Platz 7 hatte ebenfalls Grund zu jubeln. Nicht nur, daß der Traunsteiner die Formel 2, die Wertung der zweiradgetriebenen Fahrzeuge, mit seinem Opel Astra ganz überlegen für sich entschied, übernahm er auch erstmals die Führung in der T-Mobile-Rallye-Challenge, der 2. Liga im österreichischen Rallyesport.

Auf Platz 8 schaffte Markus Benes (Biedermannsdorf) in einem weiteren Mazda den Anschluß an die Spitze in der T-Mobile-Rallye-Challenge (jetzt Platz 4), nachdem er in der allerletzten Sonderprüfung mit einer Fabelzeit noch Alexander Mayer (Amstetten) ? ebenfalls Mazda ? noch überholen hatte können. Der mußte die letzten drei Prüfungen mit einem stark überhitzenden Motor leben, überstand die Rallye aber durch Einsatz von Heizung und Gebläse, um die heißen Luft vom Turbo-Aggregat abzuziehen.

 

Publikums-Liebling war zweifellos der Badener Andreas Hulak in einem 1975er-Ford Escort RS 2000, den er extra für das Schotter-Festival von Bruckneudorf angemietet hatte. Seine Driftkünste sorgten für Begeisterungsstürme unter den zahlreichen Zuschauern (der Veranstalter verzeichnete einen neuen Zuschauer-Rekord).

Im Pech dafür der Ternitzer Christian Häfele im Mitsubishi Galant 4wd. Ein Kupplungsschaden in der 1. SP kostete über eine Minute, mehr als Platz 11 gesamt hinter Hulak und der 3. Platz in der Klasse war danach nicht mehr möglich. Sein Teamkollege bei Abst Motorsport, Horst Spreitzhofer, schied noch auf dem Weg zur 1. SP mit Schaltdefekt aus.

 

Kris Rosenberger (St. Pölten) und sein Co-Pilot Sigi Schwarz (Steyrling) mußten im 69er-Mini Cooper des Staatsmeisters von 1997 ausrücken, nachdem ein Mitsubishi-Projekt gescheitert war. Statt dessen begaben sich die beiden nun ans Sammeln von Geld für Hochwasser-Opfer, schieden aber schon in der 1. SP aus, als die Halbachse des grünen Sympathieträgers heraussprang.

 

Roland Frisch (Hausmening bei Amstetten) schied mit Halbachsbruch am Fiat Bravo ebenso aus wie der Audi S2-Pilot Wolfgang Lumplecker aus Waidhofen a.d. Ybbs (Getriebe), der Purkersdorfer Ronald Irschik hatte mit seinem Lancia Delta noch vor Halbzeit einen Unfall.

 

[b]Gesamtergebnis 18. Rallye-Sprint[/b]

1. Beppo Harrach/Peter Müller, Mitsubishi Lancer Evo 6, 57:00,0

2. Ruben und Petra Zeltner, Mitsubishi Lancer Evo 6, + 17,6

3. Walter Kovar/Werner Kohlbacher, Mitsubishi Lancer Evo 5, + 1:24,6

4. Willi Polesznig/Tina Monego, Mitsubishi Lancer Evo 6, + 3:30,9

« zurück