Waldviertel-Rallye

Harrach fliegt auf und davon

Beppo Harrach demonstrierte am ersten Tag der Waldviertel-Rallye seine Klasse. Ein hochklassiges Duell bestimmt die 2WD-Wertung und in der Division III kam es zur Vorentscheidung.

<strong>NICHT ZU STOPPEN:</strong> Beppo Harrach dominiert nach Belieben

Der vorzeitige Titelgewinn scheint Beppo Harrach zu beflügeln. Fünf von sechs möglichen Bestzeiten brannte der Mitsubishi-Pilot in den Schotter rund um Horn und wird als klar Führender in den morgigen Samstag starten, wo noch einmal acht Wertungsprüfungen auf dem Programm stehen. Harrach: „Ich bin hochzufrieden mit diesem Tag. Am Ende habe ich sogar ein bisschen nachgelassen, bin mit alten Reifen gefahren, um die neuen für morgen zu schonen.“

 

Dem Dominator am nächsten kam Manfred Stohl, der in seinem Erdgas-Mitsubishi 20,8 Sekunden Rückstand aufweist und damit nicht so richtig glücklich ist. „Wir haben zwar im zweiten Tagesabschnitt nicht ganz so viel Zeit auf Harrach verloren, trotzdem hätte ich geglaubt, dass es besser läuft.“ Nicht zufrieden ist auch Raimund Baumschlager. „Das war ein absolut enttäuschender Tag für mich. Am Samstag werde ich volle Attacke fahren“, meint der fünffache Waldviertel-Sieger zu seinem dritten Rang im Zwischenklassement.

 

Motorsport auf ganz hohem Niveau bekommen die Fans im Waldviertel auch in der 2WD-Wertung geboten. Dort liefern sich Hermann Neubauer (Suzuki Swift) und Hannes Danzinger (Ford Fiesta) ein Duell auf Augenhöhe. Bis zur vierten Sonderprüfung lagen die beiden Titelkonkurrenten auf eine halbe Sekunde zusammen, ehe sich der Salzburger Neubauer auf WP 5 mit einem 18-Sekunden-Vorsprung ein wenig Luft zum Atmen verschaffen konnte. Am Tagesende waren es dann 15,1 Sekunden. Neubauer: „Morgen ist noch ein langer Tag, wo viel passieren kann. Aber natürlich ist da jede Sekunde, die man vorne liegt, wertvoll.“ Danzinger haderte mit dem Pech: „Ich habe auf WP 5 einen Dreher fabriziert. Das könnte schon eine Vorentscheidung im Titelkampf gewesen sein..“

 

So eine Vorentscheidung scheint  in der Division III gefallen zu sein. Favorit Klemens Haingartner schied  mit einem bösen Crash aus. Copilot Manfred Ambroschütz wurde ins Spital in Horn gebracht, wo eine Prellungen und Hautabschürfungen an der Hand versorgt wurden. Kommt Haingartners Konkurrent Damian Izdebski am Samstag ins Ziel, ist er Meister. Doch soweit sieht sich der Pole noch lange nicht: „Ich muss weiter voll angreifen, denn sonst wird man leichtsinnig. Und taktisch zu fahren, liegt mir sowieso nicht.“

 

Auf direktem Kurs in Richtung Titelverteidigung befindet sich auch Philipp Lietz in der Division V. Der Niederösterreicher im Mitsubishi Evo VII ist in seiner Klasse ebenso souverän unterwegs wie Beppo Harrach bei den „Großen“. Lietz beweist mit einem siebenten Gesamtrang erneut sein großes Talent. „Es läuft gut, obwohl ich zweimal durch eine Neutralisation gestoppt worden bin. Morgen bin ich schon gespannt auf die Prüfungen, die vor allem durch abwechselnden Asphalt und Schotter geprägt sind.“

 

Die Historische Meisterschaft ist geprägt vom Porsche-Duell neuer gegen alter Meister. Der bereits feststehende Champion Karl Wagner lauert nur 9,1 Sekunden hinter seinem führenden Vorgänger Kris Rosenberger. Dieser streut Wagner Rosen: „Hut ab vor dem neuen Meister. Wir schlafen hier nicht, trotzdem ist der Abstand sehr gering. Das wird ein spannender Samstag.“ Und Wagner freut sich: „Es macht hier richtig Spaß. Tolle Prüfungen, tolle Fans. Leider hatte ich auf WP 6 einen Dreher.“

 

 

Zwischenstand nach der ersten Etappe

01. Beppo Harrach/A. Schindelbacher, Mitsubishi Evo IX R4 41:56,5
02. Manfred Stohl/Ilka Minor, Mitsubishi Evo IX       +20,8
03. Raimund Baumschlager/Th. Zeltner, Skoda Fabia S2000 +45,5
04. Istvan Elek/Ramon Ferencz, Mitsubishi Evo IX +1:23,6
05. Attila Rongits/Laszlo Hannus, Mitsubishi Evo IX +1:27,0
06. Hermann Gassner/K. Thannhäuser,   Mitsubishi Evo X +1:43,9
07. Philipp Lietz/Thomas Steinber,   Mitsubishi Evo VII +2:12,9
08. Mario Saibel/Ursula Mayerhofer,   Mitsubishi Evo X +2:14,4
09. Joszef Trencsenyi/Gabor Verba,   Mitsubishi Evo IX +2:18,4
10. Christian Mrlik/L. Welsersheimb,   Subaru Impreza +2:47,3

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