ARBÖ-Rallye

Für Spannung wird gesorgt

Holt sich Beppo Harrach vorzeitig den Titel, oder gelingt es Raimund Baumschlager die Entscheidung zu vertagen? Spannung ist vor der ARBÖ-Rallye angesagt.

<strong>SIEG VOR AUGEN:</strong> Raimund Baumschlager will in der Steiermark vorne landen

Die ARBÖ-Rallye ist anders: Der „gemäßigte Damensommer“ (Originalzitat Rallyechef Kurt Gutternigg), im klassischen Volksmund: Alt-Weiber-Sommer genannt, zeigt sich im Rallye-Gebiet von Lienz und Rosenau/Hengstpass im Moment mit Neuschnee, Schneeregen und Temperaturen, die man eher von Veranstaltungen am Saisonende im nördlichen Niederösterreich gewöhnt ist. Aber kein Grund sich für die ARBÖ-Rallye mit wintertauglichen Gummiprodukten einzudecken. Bis zum Wochenende kehren wieder saisonal passende Verhältnisse zurück. So die Wetterfrösche.

 

Es spricht einiges dafür, dass am Ende 14 Prüfungen der „neuen“ ARBÖ-Rallye gleich zwei Fahrer vor Glück strahlen werden: Bei Beppo Harrach ist seit Monatsbeginn jener Druck abgefallen, vielleicht wie sein Konkurrent Raimund Baumschlager im vergangenen Jahr alle ÖM-Läufe gewinnen zu müssen. Also könnte sich der Mitsubishi-Pilot am kommenden Wochenende ausschließlich darauf konzentrieren das gesteckte Saisonziel -  seinen ersten Meistertitel -  einzufahren. Zur Erinnerung: Bereits ein 5. Platz in seiner Division wäre genug.

 

„So einfach ist es natürlich auch wieder nicht“, betont der fünffache Saisonsieger. „Würde ich nur auf die Meisterschaftstabelle achten, hat man in der SP ganz schnell die Konzentration verloren. Denn die Sonderprüfungen dieser Rallye sind ganz schön trickreich. Ein Tempo auf hohem Niveau muss schon sein, aber so wie bisher alles auf Sieg setzen werde ich sicher nicht. Ich freue mich auf die Fights mit Baumschlager, Stohl, Grössing, Saibel und wer auch noch immer in Richtung Podium zwinkert.“

 

Auch Raimund Baumschlager wünscht sich, ein Vorhaben zu verwirklichen. Der zehnte Sieg bei seiner nun durch die Erweiterung der Strecke bis vor seine Haustür in Rosenau am Hengstpass im doppelten Sinne des Wortes „Heimrallye“ würde ihn auf eine Stufe mit „Kaiser Franz“ Wittmann heben, der ja „seine“ Jänner-Rallye auch insgesamt zehn Mal für sich entschieden hat. Eine Erfolgsserie, die auch international keineswegs alltäglich ist.

  

„Es ist zwar auf dem Papier noch alles möglich, auch die Vertagung der Meisterschaftsentscheidung. Aber Luftschlössern nachzujagen? Ich werde alles geben, um einen Sieg einzufahren. Kurt Gutternigg und seine Familie hatten mit ihrer Rallye schon immer eine besondere Bedeutung für mich. Hier habe ich auch vor mehr als 25 Jahren meinen ersten Stockerlplatz im Gesamtklassement eines Meisterschaftslaufes erreicht – mit einer 1600er-Toyota Corolla und die Jahre darauf wunderschöne Momente im Rallye-Sport erlebt. Daran erinnert man sich ewig und es hängt eine Menge Sentimentalität dran. Sollte es optimal laufen und ich wieder zurück auf die Siegesstraße einbiegen können, so wäre es besonders schön, wenn es gerade hier bei den Gutterniggs so weit wäre.“

  

Nicht nur er selbst, sondern alle Fans werden auch gespannt den ersten Asphalt-Auftritt von Manfred Stohl mit seinem neuen Erdgas-Projekt erwarten. Rein von der Papierform her ist nicht zu erwarten, dass er seinem Schottersieg einen solchen auf Asphalt folgen lassen kann, trotz nach wie vor unbestrittener Klasse. Aber wer weiß?

            

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