Rallye Baden-Württemberg

Fahrner triumphiert im strömenden Regen

Markus Fahrner und Beifahrer Michael Wenzel gewinnen die Rallye Baden-Württemberg. Jetzt kommt es zum spannenden Titel-Showdown beim Saisonfinale des ADAC Opel Rallye Cup.

<strong>SIEG:</strong> Markus Fahrner und Co Michael Wenzel gewinnen in Baden-Württemberg die Opel-Cup-Wertung

Markus Fahrner hat bei seiner Heimveranstaltung die passende Antwort auf den frühen Ausfall bei der Ostsee-Rallye gegeben. Der 33-Jährige aus Winnenden und sein Copilot Michael Wenzel sicherten sich bei der Rallye Baden-Württemberg bei widrigen äußeren Bedingungen die maximale Punktzahl und übernahmen damit vor dem Saisonfinale bei der 3-Städte-Rallye wieder die Tabellenführung im ADAC Opel Rallye Cup 2013 von Marijan Griebel und dessen Beifahrer Alexander Rath.

 

Fahrner/Wenzel legten den Grundstein zum letztlich souveränen Triumph bereits in den ersten beiden Wertungsprüfungen, in denen sie Griebel/Rath bei strömendem Regen insgesamt 17 Sekunden abnahmen. Zwar drehten die bereits als Gewinner der Junior-Wertung des ADAC Opel Rallye Cups feststehenden Pfälzer im Tagesverlauf mächtig auf, die Hypothek vom frühen Samstagmorgen erwies sich letztlich aber als zu groß.

 

„Der Sieg heute war die richtige Antwort auf den Unfall bei der Ostsee-Rallye. Das hat uns schon erbärmlich gewurmt“, gestand Fahrner. „Es war wichtig, sauber durch die ersten zwei Prüfungen zu kommen. Wir wissen nur zu gut, wie schnell ein Ausrutscher passiert ist – zumal unter solch heiklen Bedingungen. Aber die sind es eben, in denen wir unseren Erfahrungsschatz gegenüber der Konkurrenz ausspielen können. Denn wir wissen ja mittlerweile, dass im Cup viele pfeilschneller Leute unterwegs sind.“

 

Die als Tabellenführer nach Heidenheim gereisten Griebel/Rath schoben sich nach einem fulminanten Schlussspurt in der letzten Wertungsprüfung noch an Fabian Kreim/Marvin Engel vorbei auf Rang 2, was sich als immens wertvoll erweisen kann. Denn so hat es der 24-jährige Polizeikommissar noch in der Hand, beim Finale nahe Passau nach dem Junior-Titel auch die Cup-Gesamtwertung für sich zu entscheiden. Das Zünglein an der Waage könnten am letzten Oktober-Wochenende die fünf Bonuspunkte spielen, die jenes Team erhält, das in einer Rallye die meisten Prüfungs-Bestzeiten holt. Gelingt dies dem jeweiligen Tagessieger, kassiert er das Punktemaximum von 40 Zählern und damit elf mehr als der Zweitplatzierte. Und dank Griebels erfolgreicher Schlussoffensive auf Kreim beträgt sein Rückstand auf Fahrner nun zehn Punkte.

 

Griebel rekapitulierte einen ereignisreichen Tag: „Im Nachhinein wissen wir, dass unsere Reifenwahl heute Morgen falsch war. Für unsere ungeschnittenen Intermediates war zu viel Wasser auf der Straße, der Adam ist stark aufgeschwommen, wir mussten Tempo rausnehmen. Danach haben wir einen guten Rhythmus gefunden. Als wir gegen Ende in Reichweite von Kreim kamen, habe ich noch mal richtig Gas gegeben. Ich wusste, wenn ich an Fabi vorbeikomme, habe ich es bei der 3-Städte-Rallye in der eigenen Hand. Toll, dass es gereicht hat – obwohl uns ein Plattfuß in WP 8 noch zehn Sekunden gekostet hat!“

 

Kreim zeigte sich über den verlorenen zweiten Rang leicht enttäuscht, aber auch gewohnt selbstkritisch: „Wir haben es in der letzten WP selbst weggeworfen. Ich habe eine Ecke zu früh angebremst und musste noch mal kurz aufs Gas. Das waren die 1,8 Sekunden, die letztlich gefehlt haben. Andererseits geht es für uns ja noch um den Vizetitel in der Junior-Wertung, und da haben wir alles richtig gemacht und die Verfolger Allkofer, Broda und Dinkel hinter uns gehalten. Das Allerwichtigste: Wir haben unseren Adam bei diesen wirklich heiklen Bedingungen ohne Kratzer ins Ziel gebracht!“

 

Wie recht der Rohdiamant aus Fränkisch-Crumbach mit dieser Aussage hat, manifestierte sich in einem Unfall von Niklas Stötefalke/Thomas Hanak, die in WP2 von der Piste abkamen und heftig in einen Baum krachten. Da beide über Rückenschmerzen klagten, mussten sie zur Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Über sein bestes Saisonergebnis freute sich derweil Björn Satorius, der mit „Vertretungs-Copilotin“ Bianca Lustig hinter den „Abo-Vierten“ Dominik Dinkel/Josefine Beinke einlief: „Endlich konnte ich mal zeigen, was ich drauf habe. Ich kann’s noch gar nicht fassen.“

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