Fahrbericht Suzuki Kizashi

Einmal alles

Suzuki will weiter wachsen und streckt sein Fühler in Richtung Mittelklasse aus. Mit dem Kizashi trifft man auf etablierte Konkurrenz, bietet aber ein attraktives Auto mit Vollausstattung an.

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Kein leichtes Umfeld hat sich Suzuki zum Wachsen ausgesucht. Die Mittelklasse ist fest in deutscher Hand, nur wenigen Herstellern gelingt es neben VW und Co nennenswert Fuß zu fassen. Entsprechend realistisch sieht Suzuki die Chancen des neuen Kizashi setzt sich 1000 Einheiten als Verkaufsziel pro Jahr. Die Chancen, diesen Wert zu übertreffen sind jedoch gut.


Mit drei Studien kündigte Suzuki die Geburt seines ersten Mittelklassemodells an. War man zu Beginn noch in Richtung Batmobil mit aufregendem Design gestartet, glich man im weiteren Verlauf die Optik immer mehr dem gängigen Aussehen der Mittelklasse an. Etwas Mut seiner Designer hätte dem Kizashi gut gestanden, während die Front einen sportlich aggressiven Touch bekommt, ist der Rest der 4,65 Meter langen Limousine doch in der breiten Masse verwechselbar. Weil der Kizashi den Beinamen "Sport" trägt, sorgen diverse Anbauteile für eine bullige Erscheinung.

 

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In Sachen Ausstattung macht dem neuen Suzuki dagegen niemand etwas vor. Im Basispreis von 26.900 Euro sind elektrisch verstellbare Ledersitze mit Sitzheizung vorn, 18-Zoll-Leichtmetallräder, Xenon-Scheinwerfer, Doppelauspuffanlage, Zwei-Zonen-Klimaanlage, Keyless Entry-System mit Startknopf, Tempomat, Sport-Lederlenkrad, MP3-fähiges CD-Radio mit USB-Anschluss, Parksensoren vorn und hinten und Sportfahrwerk enthalten. Einzige Option für den Käufer: die Metalliclackierung für 490 Euro. Die Allrad-Version mit Automatik wird 3000 Euro mehr kosten als der Fronttriebler.

 

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Motorenseitig merkt man, dass der Kizashi für Amerika und Japan entwickelt wurde. Einen im europäischen Markt wichtigen Diesel sucht man vergeblich, die Selbstzündervariante ist auch in Zukunft nicht geplant. Schade, denn der 2,4-Liter-Vierzylinder mit 178 PS ist ein schlaffer Geselle. Mühsam erklimmt er die Drehzahlen, den vom Hersteller angegeben Spurt auf 100 km/h in 7,8 Sekunden kann man gefühlsmäßig kaum glauben. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Suzuki mit 215 km/h an und den Durchschnittsverbrauch mit 7,8 Litern. Beim ersten Kennenlernen lagen die Werte aber knapp im zweistelligen Bereich. Spritspartechnik wie eine Start-Stopp-Option könnten dem kernigen Vierzylinder zwar seine Trinksitten etwas abgewöhnen, ist aber nicht lieferbar.

 

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Bei den Fahreigenschaften gibt sich der Kizashi keine Blöße und sorgt für ein angenehmes Gefühl am Lenkrad. Die Qualität des Innenraums setzt für Suzuki-Verhältnisse neue Maßstäbe. Die verwendeten Materialien und die Verarbeitung können sich mit den Besten der Klasse durchaus messen. Einzig die nicht ganz logische und fummelige Bedienung des Navigations-Radiosystems ruft nach Verbesserung.

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