Jänner Rallye

Dramatisches Jänner-Finale

Dramatisches Finale endet mit dem Ausfall des Führenden VW-Piloten Andreas Waldherr und mit dem Hattrick von Raimund Baumschlager bei der Jänner Rallye.

<strong>DRAMATISCHES FINALE:</strong> Baumschlager profitiert vom überraschenden Waldherr-Ausfall und gewinnt den Saisonauftakt

Zwei Prüfungen vor Schluss sah Andreas Waldherr im VW Polo S2000 wie der sichere Sieger aus. Nach der souveränen Halbzeitführung mit über einer Minute Vorsprung auf Raimund Baumschlager rettete er noch fast 40 Sekunden nach den vier Schneeprüfungen für die beiden Finalabschnitte.

 

Doch nach 14 Kilometer auf der SP 17 kam der Niederösterreicher in einer Kurve ins Rutschen. Dabei brach das Kugelgelenk des Querlenkers und Waldherr blieb quer zur Straße stehen, ohne die Fahrt fortsetzen zu können. Baumschlager, der wie Waldherr ebenfalls ohne Spikes auf die Strecke ging, bremste vor der Unfallsstelle und rutschte nur knapp am VW Polo S2000 vorbei. Daraufhin wurde die Prüfung abgebrochen. In der Folge fuhr Raimund Baumschlager auf SP 18 seinen dritten Sieg nach 2004 und 2006 sicher nach Hause.

 

"Natürlich tut es mir für Andi sehr leid. Noch dazu, wo wir sehr gute Freunde sind", so der amtierende Staatsmeister und Sieger in Freistadt. "Ich hätte ihm den Sieg wirklich gegönnt. Mein Erfolg bei der Jänner-Rallye macht mich trotzdem sehr glücklich. Hinsichtlich der Meisterschaft halte ich es aber mit einem alten Rallye-Sprichwort, das besagt, dass erst am Schluss zusammengerechnet wird.“

 

Zum ersten Mal in der Geschichte der Österreichischen Meisterschaft landeten Vater und Sohn gemeinsam in getrennten Fahrzeugen auf dem Podium. Dabei hatte aber doch wieder der Vater Gaßner die Nase vorne, obwohl zu Beginn der Rallye am Samstag noch der Junior das Tempo vorgab. Dennoch ist der dritte Platz für den 20 Jahre jungen Hermann Gaßner jr. nach dem Klassensieg beim WM-Lauf in Deutschland das beste Ergebnis seiner Karriere. "Mein Ziel aufs Podium zu kommen habe ich erreicht. Heuer habe ich aber doppelten Grund zur Freude, da auch mein Sohn am Podest steht. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn er vor mir gelandet wäre. Diesmal war es ich, aber seine Zeit kommt noch“, erklärte Gaßner sen.

 

Manfred Stohl hat die Premiere gasbetriebenen Gruppe-N-Subarus sensationell gut gemeistert. Mit zwei Gesamtbestzeiten am zweiten Tag schob er sich noch auf den vierten Platz vor. "Es war ein perfekter erster Einsatz", freute sich der ehemalige Gruppe N-Weltmeister. "Wir haben viele Erkenntnisse gesammelt und am Schluss hat auch noch das Ergebnis gepasst.“ Dabei ärgerte er sich ein wenig über den Abbruch von SP 17 und zeigte für die Reifenwahl von Waldherr und Baumschlager wenig Verständnis. "Ich verstehe einfach nicht, dass zwei so erfahrene Piloten das machen", kritisierte er seine Kollegen. "Bei diesen Bedingungen ohne Spikes zu fahren ist wirklich unverständlich." Grund zur Freude hatte auch Stig Blomqvist im Mitsubishi Lancer Evo IX. Die schwedische Rallye-Legende schaffte es bei seinem fünften Start im Mühlviertel erstmals ins Ziel und holte den fünften Gesamtrang.

 

Lokalmatador Ernst Haneder bewies einmal mehr seine Heimstärke. Der Bäckermeister aus St. Oswald hatte lange die Chance auf einen Podiumsplatz, vergab diese Möglichkeit auf den Schnee-Sonderprüfungen. In der Endabrechnung landete er aber dennoch auf dem sehr guten siebenten Platz. "Ich habe mir eigentlich mehr erwartet", gab der Lokalheld zu. "Noch dazu, wo es heuer mein einziger ÖM-Lauf ist. Dennoch hat es viel Spaß gemacht und die Zuschauer waren einfach sensationell."

 

Für Markus Benes hat sich die Reise ins Mühlviertel ausgezahlt. Noch dazu, wo er zum ersten Mal seit fast vier Jahren auf Asphalt fuhr. "Es war wirklich sensationell", so Benes im Ziel. "Vor allem die Prüfungen auf Schnee haben sehr viel Spaß gemacht. Dieser neunte Platz ist ein sehr großer Erfolg für mich.“ Johannes Keferböck komplettiert als Zehnter die Top-10.

 

Doppelten Grund zur Freude hatte Christof Klausner. Der Oberösterreicher gewann nicht nur überlegen die Klasse 10, sondern begeisterte mit seinem attraktiven Fahrstil im Audi Quattro dermaßen die Zuschauer, dass er von den Journalisten zum Publikumsliebling gewählt wurde. "Es freut mich, dass jetzt auch die Journalisten auf meinen Fahrstil aufmerksam geworden sind", freute sich Klausner. "Ich versuche immer Show und Sport zu verbinden, den Pokal für den Publikumspreis werde ich mit sehr gut aufheben." Zweiter in der stark besetzten Klasse H10 (32 Teams am Start) wurde der Italiener Andrea de Luna (Renault Clio) vor Austrian Rallye Challenge Sieger 2008 Markus Huber (Mitsubishi Lancer Evo III).

 

Die Division II entschied Franz Kitzler im Seat Ibiza für sich. Pechvogel der Rallye war Daniel Wollinger im Ford Fiesta ST, der in Führung liegend auf der letzten Sonderprüfung mit technischen Problemen aufgeben musste. In der Diesel-Klasse siegte nach dem Ausfall von Vorjahres-Pokalsieger Michael Böhm der Niederösterreicher Michael Kogler im VW Golf V TDI vor dem Markenkollegen Bernhard Spielbichler.

 

Endstand Jänner Rallye 2009 nach 18 Sonderprüfungen:

01. Raimund Baumschlager/Zeltner - Mitsubishi Evo IX 2:28:31,4 Std.

02. Hermann Gassner/Tannhäuser - Mitsubishi Evo IX +2:10,7 Min.

03. Hermann Gassner jun./Wüstenhagen - Mitsubishi Evo IX +2:54,0 Min.

04. Manfred Stohl/Minor - CNG Subaru Impreza MY07 +3:17,3 Min.

05. Stig Blomqvist/Spjuth - Mitsubishi Lancer Evo IX +3:37,3 Min.

06. Jan Cerny/Kohout - Subaru Impreza STI +3:54,9 Min.

07. Ernst Haneder/Kregl - Mitsubishi Lancer Evo IX +4:00,7 Min.

08. Daniel Behalek/Cernohorsky - Subaru Impreza STI +4:24,5 Min.

09. Markus Benes/Wannenmacher - Subaru Impreza WRX +6:18,6 Min.

10. Johannes Keferböck/Punz - Mitsubishi Lancer Evo IX

 

Die Bilder der Jänner-Rallye 2009....

 

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