Test Gran Turismo 5

Des Meisters neues Werk...

Die Erwartungshaltung war enorm. Jahrelang bastelte GT-Schöpfer Kazunori Yamauchi an der neuesten Version seines Rennspielklassikers und hatte dafür ein Rekordbudget zur Verfügung. Herausgekommen ist ein Spiel der Superlative. Aber wird es den hohen Ansprüchen der Szene auch gerecht?

<strong>KEIN FAKE:</strong> So toll sehen die Rallyeautos in GT5 aus

Immer wieder wurde er Erscheinungstermin verschoben. Immer wieder hieß es, Meister Yamauchi feile noch an den letzten Details. Die Spannung der GT-Fangemeinde stieg ins Unermessliche. Ende November war es dann endlich soweit. Gran Turismo 5 kam auf den Markt und verkaufte sich innerhalb von wenigen Tagen millionenfach. Ein unglaublicher Erfolg!

 

Doch die Meinungen sind gespalten. Man hatte nach der langen Wartezeit ein grafisches Wunderwerk erwartet, dass die PS3 bis an ihre Leistungsgrenzen bringt. In vielen Dingen macht sich diesbezüglich Ernüchterung breit. Einige Strecken lassen die gewohnte Perfektion vermissen, ihre Umgebung wirkt einfallslos. Die Schöpfer legten deutlich mehr auf die Modellierung der über 1.000(!) zur Verfügung stehenden Autos. Diese erscheinen in einer Pracht, die einfach unglaublich ist. Die Fahrphysik jedes Modells ist schlichtweg das Maß der Dinge. Das erstmals eingeführte Schadensmodell scheint Yamauchi offensichtlich persönlich weh zu tun. Trotz heftigster Einschläge tut sich nur sehr wenig am teuren Blechkleid.

 

Wer die langen Ladezeiten hinter sich gebracht hat, kann in den Spezialveranstaltungen auch Rally Gran Turismo fahren. Der grafische Eindruck ist prächtig. Die zur Verfügung stehenden WRC (Citroën, Ford, Subaru, Suzuki) erstrahlen in ihrer ganzen Blüte. Die Strecken hätten mehr Feinheiten bei ihrer Gestaltung verdient, der Übergang von Tag in Nachtfahrten ist wiederrum grandios gelungen. Es ist eben ein zwiespältiges Bild, dass man von GT5 erhält. Auf der einen Seite diese unglaubliche Auswahl an Fahrzeugen, bis ins kleinste Detail modelliert, auf der anderen leistet es sich grafische Schwächen, die man so nicht erwartet hätte. Insgesamt bietet GT5 20 verschiedene Strecken mit über 70 unterschiedlichen Variationen, die allesamt ihren ganz eigenen Charakter haben.

 

Die Bewohner der hauseigenen Garage lassen sich in bekannter Manier tunen. Teilweise ist dies auch bitter nötig, denn die KI-Gegner legen schon mal ein Tempo vor, dass einem schwindlig wird. Erfahrene GT-Spieler kennen dieses Phänomen und auch die Lösung. So wird ein kleiner Golf GTI fix auf 300 kW gepimpt, ab sofort begegnet man sich wieder auf Augenhöhe. Ob das aber Sinn einer echten Rennsimulation ist? Außerdem fällt es schwer, in der Masse der verfügbaren Fahrzeuge überhaupt die richtigen Autos zu finden, die man für das nächste Rennen braucht um weiter aufsteigen zu können. Weniger ist manchmal doch mehr.

 


HERRLICH: Der Übergang von Tag zu Nacht ist perfekt umgesetzt

 

Meckern auf höchstem Niveau? Ganz sicher. Aber Yamauchi versprach einen neuen Meilenstein in der Rennspielgeschichte. Zum Teil ist das ihm auch ohne Zweifel gelungen. Die Premium-Autos sind traumhaft schön gezeichnet, Innenstadtkurse in Rom oder London begeistern jeden Spieler vom ersten Meter an und die Fahrphysik verdient einzig und allein das Prädikat "hervorragend". Weil Meister Yamauchi ein Perfektionist ist, werden ihn die Kritiken der Szene am meisten wurmen. Mal sehen, wann er GT6 ankündigt und diese Punkte ausmerzt. Bis dahin kann es nur eine Empfehlung geben: GT5 kaufen und zocken bis die Playstation glüht. 

 

GT5-Gewinnspiel
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