Auftritt bei Transsyberia-Rallye

Cayenne S Transsyberia

Der Cayenne S Transsyberia wurde für Langstrecken-Rallyes entwickelt...

 

Porsche tritt mit 26 Fahrzeugen bei der Transsyberia an
Im vergangenen Jahr haben zwei Privatteams erstmals mit dem Porsche Cayenne S an der Transsyberia Rallye teilgenommen und die ersten beiden Plätze belegt. Durch den erfolg­reichen Einsatz der Fahrzeuge ist Porsche auf die Veranstaltung aufmerksam geworden und bietet nun Cayenne-Fahrern die Möglichkeit, sich auch mit diesem Fahrzeug motorsportlich zu betätigen.

 

Erstmals wurden dazu nun die bereits sehr guten Offroad-Fähigkeiten des Cayenne noch weiter optimiert und ein Fahrzeug entwickelt, das speziell für den Einsatz bei Langstrecken-Rallyes bestimmt ist. Der neue Cayenne S Transsyberia, der vorerst in einer Kleinserie von nur 26 Fahrzeugen gebaut wird, verfügt unter anderem über grobstollige Spezial-Offroadreifen, einen Sicherheitskäfig, eine kürzere Achsüber­setzung, eine Quersperre, eine verstärkte und erweiterte Unterbodenverkleidung sowie verstärkte Querlenker an der Vorderachse. Die Motorleistung des Achtzylinders bleibt mit 385 PS (283 kW) unverändert.

 

Vom 2. bis zum 17. August führt die Route der Transsyberia Rallye die Teams von Moskau quer durch Sibirien bis zum Ziel in Ulaanbaatar in der Mongolei. Knapp 6.200 Kilometer geht es über öffentliche Straßen, ausgefahrene Schotterpisten und anspruchsvolle Trialpfade. Selbst Flussdurchquerungen und Sonderprüfungen in der Wüste Gobi stehen auf dem Pro­gramm. Während auf den langen Verbindungsetappen die Navigation im Vordergrund steht, zählt bei den Sonderprüfungen auf abgesperrten Pisten vor allem das Können des Fahrers und des Fahrzeuges.

 

Auf Basis des Cayenne S wird im Entwicklungszentrum in Weissach eine speziell auf die Anforderungen einer Langstrecken-Rallye optimierte Sonderserie gebaut: Der Cayenne S Transsyberia. Nach dem Erfolg der beiden Cayenne-Teams im letzten Jahr gehen nun ins­gesamt 26 Kundenteams aus der ganzen Welt mit der Rallye-Version des Cayenne S ins Rennen. Unter extremen Bedingungen kann der Porsche Cayenne im Rallyeeinsatz so sein gesamtes fahrdynamisches Potenzial im Feld der Wettbewerber beweisen.

 

Die Transsyberia Rallye ist in insgesamt sechs Wertungsgruppen gegliedert. Die Fahrzeuge vom Typ Cayenne S Transsyberia mit 4,8-Liter-V8-Motor starten in der Klasse 1C für benzin­getriebene Personenkraftwagen mit über vier Litern Hubraum. Der Motor des Porsche Cayenne S Transsyberia wurde nahezu unverändert aus der Straßen­version des Cayenne S übernommen. Der 4,8-Liter-V8-Saugmotor mit Benzindirekteinspritzung leistet 385 PS (283 kW) bei 6.200 Umdrehungen pro Minute. Bereits bei 3.500/min liegt das maximale Drehmoment von 500 Newtonmetern an. Die VarioCam Plus-Ventilsteuerung sorgt für eine gleichmäßige Kraftentfaltung über den gesamten Drehzahlbereich. Je nach Drehzahl schaltet die Motorsteuerung den Hub der Einlassventile zwischen 3,6 und zehn Millimeter um. Auch die Länge des Saugrohres lässt sich umschalten und sorgt so für ein fülliges Drehmoment bereits bei niedrigen Drehzahlen.

 

Trotz der im Vergleich zum Vorgänger-­Motor erhöhten Leistung verbraucht der neue 4,8-Liter-Motor etwa 15 Prozent weniger Kraftstoff. Dadurch erhöht sich die Reichweite des Cayenne S beträchtlich – auch bei Lang­strecken-Rallyes ein signifikanter Vorteil. Durch die automatische Erkennung der Kraftstoff­qualität kann der Motor auch mit Normalkraftstoff (mindestens 91 Oktan) betrieben werden. Dies hat allerdings eine Reduzierung von Leistung und Drehmoment zur Folge. Auch die Beimischung von bis zu 25 Prozent Ethanol ist möglich. Eine gewichtsreduzierte Sportab­gasanlage erzeugt beim Cayenne S Transsyberia ein besonders markantes Klangbild. Für gesteigertes Spurtvermögen sorgt das Tiptronic-S-Getriebe mit verkürzter Achsüber­setzung. Die Getriebesteuerung wurde für den Geländeeinsatz optimiert.

 

Wie alle anderen Cayenne-Modelle auch verfügt der Cayenne S Transsyberia über den per­manenten Allradantrieb Porsche Traction Management (PTM). PTM leitet im Grundmodus 62 Prozent des Motor-Drehmoments an die Hinterräder und 38 Prozent an die Vorderräder. Über eine elektromotorisch betätigte und elektronisch geregelte Lamellenkupplung kann das Verteilungsverhältnis je nach Fahrsituation variiert und bei Bedarf auch 100 Prozent der Motorkraft nach vorn oder hinten geleitet werden. Die kennfeldgeregelte Längssperre und die Differentialsperre an der Hinterachse reagieren nicht nur auf mangelnde Traktion an Vorder- oder Hinterachse. Sensoren messen auch die Fahrzeug-Geschwindigkeit, die Quer­beschleunigung, den Lenkwinkel und die Gaspedalstellung. So kann PTM stets den erfor­der­lichen Sperrgrad für beide Achsen berechnen und das jeweils benötigte Antriebsmoment an die Achsen verteilen. Zur Steigerung der Offroad-Fähigkeiten wurde eine Quersperre ein­gebaut, die auch für die Serienfahrzeuge im optionalen Offroad-Technikpaket angeboten wird.

 

Besonders im schweren Gelände erhöht Porsche Dynamic Chassis Control (PDCC) in Ver­bin­dung mit der Luftfederung und dem Porsche Active Suspension Management (PASM) die Traktion. Aktiviert der Fahrer per Schaltwippe die Geländereduktion des 6-Gang-Auto­matik­getriebes (Low-Range-Modus), wechselt PDCC in den Offroad-Modus. Dadurch lässt das System die maximal mögliche Achsverschränkung zu. Die maximale Wattiefe bei Wasser­durchfahrten beträgt im Sondergeländeniveau der Luftfederung etwa 75 Zentimeter. Karosserie und Türen sind dazu bis zur Höhe der Seitenfenster gegen Wassereinbruch abgedichtet. Die Luftansaugung wurde mit Hilfe eines flexibel einsetzbaren Luftfilter-Schnorchels auf Dach­höhe verlegt, damit auch die bei Wasserdurchfahrten üblichen Bugwellen nicht in den An­saugtrakt gelangen können.

 

Auch Räder und Fahrwerk des Cayenne wurden auf die extreme Dauerbelastung steiniger Pisten ausgelegt. So ist die Doppellenkervorderachse mit verstärkten Querlenkern ausge­stattet. Die Spurweite wuchs um 34 Millimeter. Anstelle der serienmäßigen Hochgeschwindig­keitsreifen kommen Pneus mit grobstolligem Geländeprofil in der Dimension 255/55 R 18 T zum Einsatz, die bis zu einer Geschwindigkeit von 190 km/h zugelassen sind. Die Reifen sind auf 18 Zoll große, 15-speichige Leichtmetallräder mit der Bezeichnung “Cayenne S II" aufgezogen. Die Felgensterne sind analog zum Porsche GT3 RS in orange lackiert.

 

Der Porsche Cayenne belegt in puncto Karosseriesteifigkeit und passiver Sicherheit eine Spitzenposition unter den Geländewagen. Über 60 Prozent der Rohkarosserie besteht aus hochfesten Stählen. Die bei einem möglichen Crash auftretenden Kräfte werden von drei übereinander liegenden Lastebenen aufgenommen und in den steifen Bodenlängsträger-, Schweller- und Tunnelbereich verteilt. Die Verstärkungen in den A- und B-Säulen sind zur Verbesserung des Überrollschutzes aus höchstfestem Stahl gefertigt. Um Fahrer und Bei­fahrer unter Wettbewerbsbedingungen noch besser vor den Folgen einer Kollision oder eines Überschlags zu schützen, verfügt der Cayenne S Transsyberia über einen mit der Fahrgast­zelle verschraubten Sicherheitskäfig. Die Ausführung des Käfigs ist an die Bauvorschriften der FIA angelehnt. Der Fahrer wird zusätzlich durch einen Airbag geschützt.

 

Um das Zusatzgewicht des Sicherheitskäfigs sowie der Rallye-Ausrüstung zu kompensieren und den Fahrzeugschwerpunkt abzusenken, wurden die Rücksitzbank, die serienmäßigen Karosserieverkleidungen und Dämmmaterialien entfernt. Die Zentralverriegelung ist einem manuellen Türentriegelungsmechanismus für die vorderen Türen mit orangefarbenen Schlaufen gewichen. Die Heckscheibe sowie die hinteren Seitenscheiben sind aus leichtem Polycarbonat gefertigt. Die vorderen Seitenscheiben sind wie bei allen Cayenne-Modellen mit einer hydrophoben Beschichtung versehen. Diese lässt Wasser abperlen und sorgt dafür, dass das Glas deutlich weniger verschmutzt als herkömmliche Scheiben. Fahrer und Bei­fahrer sitzen in Leichtbau-Sportsitzen mit Kunstleder-/Alcantara-Bezug.

 

Groß dimensionierte Lufteinlässe weisen auf das hohe Leistungs­potenzial hin. Auf der Heckklappe ist beim Cayenne S Transsyberia ein Dachspoiler mit feststehendem Doppelflügel-Profil montiert, der die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten nochmals verbessert. Bug- und Heckblende sind in Edelstahl ausgeführt. Die orange lackier­ten Felgen verleihen dem Cayenne S Transsyberia eine sportliche Optik und einen hohen Wiedererkennungswert. Die Fahrzeugflanken zieren orangefarbene Streifen mit dem Schrift­zug “Cayenne S Transsyberia 2007", die an das Schriftbild des Porsche Carrera GT3 RS angelehnt sind. Das Fahrzeug wird ausschließlich in zwei Lackierungen – in basaltschwarz­metallic oder kristallsilbermetallic – angeboten. Die Kontrastelemente wie Außenspiegel, Heckflügel, Zusatzscheinwerfer und die Querstreben in den Kühlluftöffnungen sind passend zu den Schriftzügen an den Flanken und den Felgen in orange gehalten.

 

Alle Cayenne S Transsyberia sind standardmäßig mit einem Navigationsgerät ausgerüstet, das die Routenplanung auch abseits befestigter Straßen ermöglicht und vom Beifahrer be­dient wird. Zusätzlich ist anstelle des Handschuhfaches ein Tripmaster montiert, der dem Co-Piloten bei der Ermittlung der Wegstrecken zwischen einzelnen Navigations­punkten hilft. Ein Großteil der Steuergeräte wurden im Innenraum montiert, alle elektrischen Leitungen neu verlegt. Die Bordelektrik kann mittels eines Zentralschalters rechts unten am Fahrersitz mit einem Handgriff ein- oder ausgeschaltet werden, damit ein Reset der Elektro­nik auch während der Fahrt erfolgen kann.

Die Luftansaugung für den Motor erfolgt oberhalb der Motorhaube. Mit einem Schnorchel kann die Luftansaugung auf Dachhöhe gelegt werden, damit auch die bei Wasserdurch­fahrten entstehenden Bugwellen nicht in den Ansaugtrakt gelangen können. Eine verstärkte und erweiterte Unterbodenverkleidung aus Aluminium und eine zusätzliche Verkleidung aus Edelstahl für die Auspuff-Endtöpfe schützen den Cayenne S Transsyberia vor Beschädi­gungen, die durch die gewaltigen Belastungen bei einer Rallye entstehen können.

 
Statt der serien­mäßigen Fußfeststellbremse ist eine Handbremse verbaut, mit der das Auto in engen Kehren zum Übersteuern gebracht werden kann. Auf dem Dach sind vier Zusatzscheinwerfer mon­tiert. Für besonders schwierige Geländepassagen und zur Bergung anderer Fahrzeuge ver­fügt der Cayenne S Transsyberia über eine Seilwinde, die im Bedarfsfall leicht montiert werden kann und im Kofferraum mitgeführt wird. Im Laderaum sind darüber hinaus zwei 20 Liter große Reservekanister, ein Hydraulik-Offroad-Wagenheber, zwei Feuerlöscher, zwei Sand­bleche, zwei vollwertige Reserveräder und zwei Transportboxen für Werkzeug montiert. Ebenfalls serienmäßig an Bord sind zwei Zwei-Mann-Zelte, zwei Isomatten, vier Spanngurte, ein neun Meter langer Bergegurt mit Schäkel, ein Klappspaten, eine Klappsäge, eine Axt, ein Arbeits­scheinwerfer, vier Abschleppösen und ein Hazet-Werkzeugset.

« zurück