Schneebergland-Rallye

Baumschlager zum 9. Mal Meister!

Mit nur zwei Zehnteln Vorsprung gewinnt Raimund Baumschlager die Schneebergland-Rallye und krönt sich zum neuen und alten Staatsmeister.

<strong>MEISTER:</strong> Raimund Baumschlager und Thomas Zeltner machen den Sack vorzeitig zu

Viermal hat Raimund Baumschlager in den bisherigen vier Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen gewonnen. Dass er nun auch den fünften, die neu gegründete Schneebergland-Rallye im niederösterreichischen Rohr im Gebirge, auf seine Siegerliste setzen konnte, kam für ihn aber wohl so überraschend wie die unglaubliche Siegesserie an sich.

 

Mit dem Sieg am Wochenende ist der 50-jährige Raimund Baumschlager zum neunten Mal in seiner Karriere Rallye-Staatsmeister, zum achten Mal davon in Folge. Und dabei war die Taktik in Rohr gar nicht auf Sieg angelegt, fiel ihm der Triumph eher in den Schoß. Vordergründig nämlich sollte das Arbeitsgerät, der Skoda Fabia S2000, heil ins Ziel gebracht werden, weil dieses nächste Woche bei der WM in Finnland im Einsatz ist. Baumschlager gab zu: „Wir hatten viel Glück, sind sehr defensiv gefahren, aber jetzt total happy. Der neunte Titel ist gewaltig.“

 

Die tragischen Figuren des Schneeberglandes waren in Baumschlagers Konkurrenten-Umfeld zu suchen. Zum einen Beppo Harrach, wenngleich auch aus eigenem Verschulden. Dass sieben von insgesamt 15 zu vergebenden Bestzeiten nicht zum Sieg reichten, verdankt der Brucker Mitsubishi-Pilot einer Schlamperei in den eigenen Reihen. Ein Fehler im Roadbook führte zu einem Radwechsel in einer nicht erlaubten Zone – und in weiterer Konsequenz zu einer Strafzeit von einer Minute.

 

Die zweite sportliche Tragödie erlebte Manfred Stohl. Der OMV-Pilot beherrschte den Samstag mit sechs Bestzeiten eindrucksvoll, zeigte auf den schwierigen Schotterprüfungen seine wahre Stärke. Doch Motoraussetzer auf WP 10 warfen ihn hinter Baumschlager zurück. Und als dieser vermutlich schon an den Siegersekt dachte, schockte ihn Stohl auf der letzten Wertungsfahrt noch mit einer um 15 Sekunden besseren Zeit. Am Ende rettete der verdiente alte und neue Staatsmeister gerade einmal unglaubliche zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel.

 

Während Harrach im Ziel tobte, weil sein Vergehen angeblich an die Rallyeleitung „verpfiffen“ wurde („ich habe nur nicht gewonnen, weil andere unsportlich waren“), nahm Stohl sein Pech gelassen: „Ich habe mein möglichstes getan. Es war ein wichtiger Erfolg für unser ganzes Erdgas-Projekt.“

 

Gerwald Grössing, der seine Privatgründe für die berüchtigte Schotterprüfung Haraseben zur Verfügung stellte, fuhr mit Platz vier das beste Ergebnis seiner Laufbahn ein und war dementsprechend zufrieden: „Es war einfach perfekt. Wir haben das Potenzial, auch unter die ersten drei zu fahren. Ich bin stolz auf meine  Heimrallye.“    

 

In der 2WD-Wertung feierte Hannes Danzinger (Ford Fiesta)  seinen ersten Sieg. „Das Auto hat perfekt gehalten“, freute er sich, „und wenn es diese Rallye aushält, dann mach' ich mir um den Rest der Saison keine Sorgen mehr.“ Danzinger gewann 1:16,3 Minuten vor dem  Gesamtführenden Hermann Neubauer (Suzuki 1600), der aber mit Platz zwei einen großen Schritt in Richtung Titel machte. Die Junioren-Staatsmeisterschaft konnte sich der Salzburger damit bereits sichern. 2WD-Dritter wurde Michael Kogler (VW Golf Kitcar). Christian Mrlik holte den Sieg und fasste sein Glück in Worte: „Wir hatten einen tollen Speed. Der Technik des Subaru kam der Schotter sehr entgegen. Den Sieg widme ich dem Team und meiner Familie.“ Platz zwei ging an Scirocco-Pilot Daniel Wollinger. Philipp Lietz (Mitsubishi Evo III) konnte mit einem weiteren Erfolg seine Gesamtführung ausbauen und schwärmte. „Es war eine perfekte Rallye. Einfach ein Vergnügen, hier zu fahren.“  Fritz Waldherr und Eugen Friedl folgten auf den Plätzen.

 

Endstand nach 15 Sonderprüfungen
01. Raimund Baumschlager/Th. Zeltner Skoda Fabia S2000 1:25:23,4 Std.
02. Manfred Stohl/Ilka Minor CNG Mitsubishi Evo IX +0,2

03. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher Mitsubishi Lancer Evo +49,4
04. Gerwald Grössing/Barbara Watzl Mitsubishi Lancer Evo IX +1:33,5

05. Andreas Waldherr/Bernhard Ettl VW Polo S2000 +1:57,9

06. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer Mitsubishi Lancer Evo X +4:14,5
07. Walter Kovar/Stephan Hofbauer Mitsubishi Lancer Evo IX +5:13,2
08. Philipp Lietz/Thomas Steinber Mitsubishi Evo III +5:58,5
09. Alexander Tazreiter/Elke Aigner Mitusbishi Evo IX  +6:14,2
10. Hannes Danzinger/P:M. Schirnhofer Ford Fiesta +6:35,9

 

Zwischenstand in der ÖM (nach 5 von 7 Läufen)
Division I: 1. Baumschlager 100 Punkte (Staatsmeister), 2. Waldherr 63, 3. Saibel 60, 4. Harrach 54, 5.  Grössing 41, 6. Stohl 34
2WD: 1. Neubauer 94, 2. Danzinger 60, 3. Rabl 56
Division III: 1. Sulzinger 77, 2. Haingartner 46, 3. Schauberger 36 
Diesel: 1. Wollinger 74, 2. Mrlik 71, 3. Kunz 62.
Gruppe H: 1. Lietz 94, 2. Friedl 62, 3. Kramer 20.
Junior-ÖM: 1. Neubauer 100 (Staatsmeister), 2. Rieder 34, 3. Zieser 31
Suzuki-Cup: 1. Haingartner  60, 2. Kößler 56,  3. Schauberger 37.

 

 

GALERIE: Die Bilder der Schneebergland-Rallye...

 

« zurück