Schneebergland-Rallye

Baumschlager doch wieder vorn

Eine turbulente Schneebergland-Rallye sieht Staatsmeister Raimund Baumschlager als Sieger. Sein ärgster Verfolger Beppo Harrach handelte sich gleich zwei Zeitstrafen ein. In der Division II gewann Peter Ebner und den Sieg in der Historischen Staatsmeisterschaft holte sich überraschend Oskar Hebenstreit.

<strong>KNAPP VORN:</strong> Raimund Baumschlager profitierte auch von den Zeitstrafen gegen Beppo Harrach

Das Motto der diesjährigen Schneebergland Rallye war „klein aber fein,“ aber mit viel Qualität vor Quantität. Insgesamt 32 Autos starteten, darunter die gesamte heimische Spitzenklasse. Nach 14 Wertungsprüfungen, die allesamt an einem Tag absolviert wurden, gewann Raimund Baumschlager mit nur 9,2 Sekunden vor seinem schärfsten Verfolger Beppo Harrach (Mitsubishi Evo IX R4).

 

Dazwischen lag ein überaus turbulenter Renntag, den Harrach eigentlich dominierte mit elf Bestzeiten dominierte. Dass er schlussendlich doch mit Platz zwei vorlieb nehmen musste, lag an gleich zwei Zeitstrafen wegen Frühstarts. Der erste (WP4) wurde noch mit nur 10 Sekunden geahndet, für den zweiten (WP6) fasste er laut Reglement jedoch eine Minute aus. Wertvolle Zeit, die am Ende fehlte. Harrach: „Wenn man nur 9,5 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel kommt und selbst eine Strafzeit über 1:10 Minuten ausgefasst habe, brauche ich über unsere Leistung nicht viel mehr sagen.“ Sieger Baumschlager war das alles relativ egal: „Ich freue mich. Das war ein sehr hart erkämpfter Erfolg, bei dem ich den ganzen Tag über voll auf Angriff gefahren bin. Harrach war wie immer der erwartet starke Konkurrent.“

 

Freuen konnte sich auch Gerwald Grössing (Mitsubishi Evo IX R4). Der Lokalmatador aus dem Schneebergland konnte auch in seiner gewohnten Umgebung zeigen, dass nach dem Duo Baumschlager/Harrach sein Name in der momentanen österreichischen Rallye-Landschaft folgt. „Ich hoffe, dass das Konzept einer Eintages-Veranstaltung von allen Beteiligten gut aufgenommen wurde. Sportlichen Aspekt her war es toll und man kann darauf aufbauen. Eines hat man gesehen, der Schneebergland-Schotter ist genauso konkurrenzfähig wie jener im Waldviertel. Meine persönliche Leistung war durchwachsen. Ich habe mehr als eine Minute durch technische Defekte verloren. Aber ich bin mit Platz drei sehr zufrieden.“

 

Kris Rosenberger (VW Polo S2000) blieb (wenngleich durch einige Reifenschäden bedingt) wie zuletzt so oft wieder nur die Nummer vier im Klassement. „Trotzdem muss ich sagen, dass dies eine wirklich schöne und anspruchsvolle Rallye war. Gratulation an das Organisationsteam rund um Gerwald Grössing.“ Lob gebührt aber auch Walter Mayer. Der 63 Jahre junge Subaru-Pilot holte mit Platz sechs sein bestes Ergebnis im heurigen Jahr.

 

Auch in der 2WD-Meisterschaft hatte der augenscheinlich stärkste Pilot am Ende das Nachsehen. Michael Böhm (Suzuki Swift 1600) erzielte wie Harrach 11 WP-Bestzeiten in der Division II, wurde aber durch einen Kupplungsdefekt hinter den späteren Sieger Peter Ebner (Citroen DS3) zurückgeworfen. Der Kärntner freute sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Einerseits bin ich froh über die vollen Punkte, andererseits wäre Michael Böhm mit dem Suzuki einfach nicht zu schlagen gewesen. Für die Zukunft müssen wir unsere Hausaufgaben noch besser machen und weiter an einem richtigen Setup arbeiten.“ Böhm rettete mit Platz zwei immerhin die Ex-aequo-Führung mit Ebner in der Meisterschaft.

 

Auch um den Rallye-Pokal der OSK wurde im Schneebergland gefahren. In der Division P2 setzte sich Markus Rempelsberger (Mitsubishi Evo VI) vor Anton Schatzeder (Mazda 323) und Herbert Weingartner (Toyota Celica) durch. Die Division P3 ging an den ältesten noch aktiven Rallye-Piloten der Welt. Der 77-jährige Kurt Adam (Opel Kadett) aus Vorarlberg übernahm mit dem Sieg auch die Führung in der Gesamtwertung.

 

In der Historischen Staatsmeisterschaft hatte der Gesamtführende Johannes Huber (Porsche 911) überraschend klar das Nachsehen gegenüber dem Sieger Oskar Hebenstreit. Der Ford-Escort-Pilot hatte am Ende 46,1 Sekunden Vorsprung. Der Historische Rallye-Pokal ging an Willi Polesznig (Porsche 911).

 

Ergebnis Schneebergland-Rallye 2013

01. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha, Skoda Fabia S20002 1:26:34,0 Std
02. Beppo Harrach/Leopold Welsersheimb, Mitsubishi Evo IX R4 +9,2
03. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz, Mitsubishi Evo IX R4 +1:53,8
04. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego, VW Polo S2000 +4:52,2
05. Sandor Olle/Tina Szasz, Ford Fiesta S2000 +6:14,8
06. Walter Mayer/Benedikt Hofmann, Subaru Impreza R4 +9:01,2
07. Attila Rongits/Laszlo Hannus, Mitsubishi Evo IX +10:52,1
08. Peter Ebner/Gerald Winter, Citroen DS 3  +11:07,6
09. Markus Rempelsberger/Alfred Glaser, Mitsubishi Evo VI +11:43,9
10. Michael Böhm/Katrin Becker, Suzuki Swift 1600  +13:25,2


Punktestand Division I (nach fünf Läufen): 1. Raimund Baumschlager 96, 2. Beppo Harrach 88, 3. Gerwald Grössing 64, 4. Kris Rosenberger 54

 

Punktestand Division II (nach fünf Läufen): 1. Peter Ebner und Michael Böhm je 74, 3. Alois Handler 45, 4. Daniel Wollinger 39

 

Punktestand Rallye-Pokal der OSK Division P2: 1. Herbert Weingartner 72, 2. Friedrich Poiss 40

 

Punktestand Rallye-Pokal der OSK Division P3: 1. Kurt Adam 58, 2. Willi Rabl 40.

 

Punktestand Historische Staatsmeisterschaft (nach fünf Läufen): 1. Johannes Huber 74, 2. Christian Rosner 41

 

Der nächste Rallye-Staatsmeisterschaftslauf: Rallye Weiz am 9./10. August

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