ÖM 2011

Aufgeheizte Stimmung vor Lavantal

Österreichs Rallyeszene kennt sich nicht nur mit dem Kampf auf der Strecke aus. Bereits drei Wochen vor dem Start der Lavanttal-Rallye heizen sich die Piloten ordentlich ein.

<strong>UMSTIEG:</strong> Patrik Winter startet mit einem S2000 im Lavanttal

Patrick Winter nahm kein Blatt vor dem Mund. Ursprünglich hatte der Oberösterreicher mit einem Mitsubishi Evi IX genannt, ehe praktisch mit dem Nennschluss die Meldung kam, er werde in einem Skoda Fabia S2000 des italienischen RB Motorsport Teams sitzen. Dass es nun auch dieses Geschoß nicht ist, erklärte Winter bei der Dienstag-Pressekonferenz in Wien so: "Am Montag erreichte mich die Nachricht, dass gewisse Herren nicht wollen, dass ich dieses Auto fahre. Und so hat es plötzlich geheißen, dass ich ein Fahrzeug dieses Fabrikats doch nicht haben kann. Deshalb stellten mir die Italiener einen Peugeot 207  S2000 zur Verfügung. Ich hoffe, dass das nun klappt."

 

Gute Erinnerungen an Kärnten hat Winter sowieso: "Letztes Jahr waren wir hier Dritter. Wenn ich da anschließen könnte, wäre das natürlich ein Traum."

 

Seine beiden Hauptgegner heißen Raimund Baumschlager und Beppo Harrach. "Ich liege erstmals in meiner Karriere in der Meisterschaft in Führung. Doch so realistisch muss man sein, dass in Kärnten Raimund Baumschlager der Topfavorit ist. Er sitzt im schnellsten Auto", wies Harrach zu hohe Erwartungen zurück. Einziges Fragezeichen: "Sein Skoda S2000 ist einer der zweiten Ausbaustufe. Da muss man erst abwarten, wie sich dieser auf Asphalt macht. Aber wenn man die Monte-Carlo-Rallye als Gradmesser hernimmt, dann ist er wohl sehr schnell."

 

Dass man den Staatsmeister fordern kann, weiß man im Mitsubishi-Lager von Harrach freilich nicht erst seit dem Sieg bei der diesjährigen Jänner-Rallye. "Wir stehen seit der Schneebergland-Rallye im letzten Sommer permanent auf dem Podest. Und auch wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir noch besser werden können. So gesehen haben wir allen Grund, positiv gestimmt ins Lavanttal zu kommen", meinte Harrach.

 

Österreichs Rallye-Champion Raimund Baumschlager ist erst kurz von der WM-Rallye aus Mexiko zurück und schon wieder voller Tatendrang: "Ich freue mich, nach meinen internationalen Aufgaben als BRR-Teamchef endlich wieder auf heimischem Boden selber fahren zu können. Die BP-Rallye zählt von der Streckenführung her ja zu den schönsten Läufen in Österreich." Eine stressfreie, schnelle Rallye wünscht sich der Staatsmeister, der an seiner Seite wiederum Stamm-Copilot Thomas Zeltner sitzen hat. Dass seine Siegesserie in Freistadt von Beppo Harrach beendet worden ist, empfindet der Oberösterreicher "sogar als gewisse Erleichterung. So können wir wieder einmal ohne Druck in eine Rallye gehen. Schau‘n wir mal, was dabei rauskommt."

 

Andreas Waldherr ist bei der Jänner-Rallye ausgeschieden. Ausgerechnet als er zur Aufholjagd ansetzen wollte, rutschte er von der eisglatten Strecke. "Aber das ist im wahrsten Sinn des Wortes Schnee von gestern. Die Lavanttal-Rallye fahre ich immer wieder gerne. Natürlich visieren wir einen Podestplatz an. Wenn wir das Bestmögliche aus unserem S2000-Polo herausholen können, ist das sicher im Bereich des Machbaren."

 

Für die Rallye im Lavanttal (8. bis 9. April) haben exakt 125 Teams aus sieben Nationen (Russland, Italien, Slowenien, Deutschland, Tschechien, Polen und Österreich) genannt.

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