Rallye Erzgebirge

Arndt und Sonntag an der ADMV-Spitze

25 Teams aus der ADMV-Meisterschaft und regionalen Serien sorgen dafür, dass die Rallye Erzgebirge mit 67 Startern fast den bisherigen DRM-Saisonrekord von 70 Startern erreicht.

130 WP-Kilometer, Nachtfahrt am Freitag und Regen, Regen, Regen – die 56. ADMV-Rallye Erzgebirge stellt hohe Anforderungen an die Fahrer. Schotterstücke in Jahnsdorf und Oberdorf, „Häuserkampf“ in Stollberg, ein langer Betonplattenweg in Gelenau und Kopfsteinpflaster zwischen Schlema und Schneeberg machen den Belag und Grip sehr variabel, etliche Bordsteinkanten fordern die Konzentration. Insofern ist die Ausfallquote von exakt 33% völlig im normalen Bereich.

Die beiden Spitzenreiter der ADMV-Rallye-Meisterschaft, Hannes Arndt im Ford Fiesta und Rigo Sonntag im Honda Civic, liefern sich mit ihren Gruppe-F-Autos in der Division 4 einen harten Kampf um den dritten Platz hinter den R2-Rennern von Sepp Wiegand und David Havlat. Am Freitagabend zeigen Hannes Arndt und Co Christof Wagner bedrückte Mienen. Im Jahnsdorfer Wald bricht eine Antriebswelle, sie können sich aber bis ins Ziel retten: Zeitverlust rund eineinhalb Minuten. Somit führen Rigo Sonntag und Peter Messerschmidt die virtuelle Tabelle an, bis sie in der WP 9, der Ausfahrt des Schlema-Rundkurses, in den Graben rutschen und über drei Minuten einbüßen, ehe sie die Fahrt fortsetzen können. Damit holt sich Arndt Platz 3 und baut die Führung in der ADMV-Meisterschaft leicht aus gegenüber Sonntag.

Der junge Nick Loof verbessert sich auf den dritten Tabellenrang, obwohl auch er einen herben Rückschlag erlebt. Auf WP 9 trifft er einen Bordstein, wegen der krummen Hinterachse am Cup-Adam fährt er vorzeitig aus dem Rundkurs und nimmt dafür fünf Strafminuten in Kauf. Nach einer Notreparatur greift er auf der Power-Stage an und erreicht die zweitbeste Zeit hinter dem finnischen Meister Eerik Pietarinen. Die Entscheidung zwischen Arndt und Sonntag wird in vier Wochen beim Finale in der Lausitz fallen.

Völlig offen ist auch die Sächsische Rallye-Meisterschaft nach der „Erze“. Die bisher führenden Neulinge Dominik Romainczyk und Lukas Heinze müssen bei ihrer ersten A-Rallye Lehrgeld zahlen. Heinze eckt am Freitagabend mit seinem Micra an und muss auf die Samstagetappe verzichten. Romainczyk hält sich mit seinem Gruppe-G-Kadett beachtlich; doch in der letzten Prüfung ist er am Rundenteiler zu schnell, beschädigt beim Ausritt die Radaufhängung und fällt aus – ausgerechnet in seinem Heimatort Schneeberg!

Ganz auf Sicherheit fahrend setzt sich Torsten Brunke (VW Golf III, diesmal mit Karsten Stimpel als Co) an die Tabellenspitze, doch Brunke und die ersten vier Verfolger – Fabian Schulze im Suzuki Swift, Rigo Sonntag, Andreas Schramm im VW Polo und Hannes Arndt – kann man mit dem sprichwörtlichen Handtuch zudecken.

Ähnlich sieht es in der Thüringer Meisterschaft aus. Spitzenreiter Sven Schumann ist mit dem Audi 90 Quattro in der Division 3 chancenlos und liegt jetzt im Sandwich von Hannes Arndt (Platz 1) und Rigo Sonntag (Platz 3), auch Martin Wagner (Mitsubishi) und Fabian Schulze können noch Meister werden. Die Entscheidung fällt am kommenden Samstag bei der Havellandrallye in Beelitz.

Trabant-Doppelsieg in der Division 6

Einen historischen Moment beschert Trabi-Pilot Mike Knorn den Zweitakt-Fans: In der 14. Saison des ADAC-Masters schafft der Routinier, begleitet von der Debütantin Mandy Seidel, mit seinem rund 65 PS starken 601 den ersten Divisionssieg für einen Trabant,. Michael Schröder und Stefan Kupsch machen den Trabi-Doppelsieg perfekt und setzen sich im ADMV-Trabant-Cup deutlich von der Konkurrenz ab.

Zwischenstand ADMV-Rallye-Meisterschaft: 1. Arndt 2919, 2. Sonntag 2843, 3. Loof 2400, 4. Wagner 2106, 5. Dinkel 1946, 6. Brunke 1784, 7. Liebehenschel 1745, 8. Schulze 1731, 9. Schröder 1730, 10. Horn 1720

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