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Andreas Hulak: Letztes Gebot

Eine Show der Extraklasse ist angesagt. Der Schotter der Triestingtal-Rallye und darauf ein Ford Escort RS 2000 in den Händen von Andreas Hulak, das ist eine Konstellation, an der jeder, der sich nur ein wenig für Rallyes begeistern kann, nur schwer vorbeigehen kann

<strong>Action:</strong> Wenn Andreas Hulak kommt, gehts quer zur Sache

Die Qualitäten des Badener Mechanikermeisters als Driftakrobat sind hinlänglich bekannt, und ebenso ist bekannt, daß er in seiner Klasse fast immer ein Sieganwärter ist. Eine Kombination von seltener Genialität.

 

Im Grunde genommen kann ihn nur ein technisches Gebrechen am Erfolg hindern. Ein ganz typisches Beispiel dafür war die Triestingtal-Rallye des vorigen Jahres, wo Andreas Hulak nach seiner Rückkehr zu den Historischen alle Gegner in seiner Klasse alt aussehen hat lassen und sogar dem Porsche 911 von Ex-Staatsmeister Ernst Graf Harrach dermaßen eingeheizt hat, daß dieser vorübergehend deklassiert worden ist. Und das mit einem Escort, den man weiß Gott nicht als Wunder in Sachen PS-Leistung und Straßenlage bezeichnen konnte (konkurrenzfähig ist er aber offenbar, wenn man richtig mit ihm umzugehen weiß). Aber genau das macht die Faszination der Auftritte von Andreas Hulak aus. Gegen den Ausfall der Benzinpumpe war jedoch sogar er machtlos. Am kommenden Samstag geht das Duell gegen den Hochadel in die nächste Runde, die Besucher der Triestingtal-Rallye dürfen sich auf eine hochdramatische Kampfhandlung freuen.

 

Gelingt ihm das Durchkommen, ist die Favoritenrolle von Andreas Hulak bei den Historischen kaum gefährdet. Es sind zwar mit Gerhard Openauer und vor allem mit Oskar Hebenstreit zwei nicht zu unterschätzende Gegner am Start, und auch sie fahren mit dem Escort RS 2000 das mit Abstand erfolgreichste Auto bei den Historischen, doch die imposanteste Erfolgsstatistik hinsichtlich Platzierungen und SP-Zeiten hat eindeutig Andreas Hulak. Er kann sich sogar mit den Porsche 911 von Willi Polesznig und Ernst Harrach messen, die in der Gruppe H fahren. Damit könnte es ein sehr realistisches Ziel für ihn sein, schnellster Hecktrieb-Fahrer bei der Triestingtal-Rallye zu werden. Oder überhaupt der bestplatzierte von allen Fahrern der zweiradgetriebenen Wagen.

 

Ein gutes Ergebnis könnte aber noch aus einem anderen Grund eine große Bedeutung bekommen: Es könnte zeigen, was mit dem Escort trotz seiner unkomplizierten Technik alles möglich ist, und damit gute Kaufargumente abgeben. Denn nach der Triestingtal-Rallye steht der Ford zum Verkauf bereit.

 

Beifahrer im Triestingtal wird Herbert Wagner sein, der schon beim Rallyesprint 2002 mit dabei war, als Andreas Hulak ? damals noch mit seinem ersten, gelben Escort ? den zehnten Platz in der Gesamtwertung geschafft hat. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß ihm diesmal ein ähnlich gutes Ergebnis gelingt.

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