Jänner-Rallye - WP8

Aigner raus - Orsak führt

Während Jaroslav Orsak die Jänner-Rallye anführt, machte Andreas Aigners Mitsubishi schlapp. Raimund Baumschlager holt unterdessen auf.

<strong>AUSFALL:</strong> Andreas Aigner musste aufgeben

Acht von insgesamt 16 Prüfungen sind bei der 28. Internationalen Jänner-Rallye absolviert. Bis zur Hälfte des Saisonauftakts in Freistadt wilderten die „Hechte“ Martin Fischerlehner und David Glachs munter im Revier der Etablierten herum.

 

Profitierend von immer besser, weil eisfrei, werdenden „Pistenverhältnissen“ gelang es den ortskundigen Mitsubishi-Evo-V-Piloten gekonnt, die Gunst der hohen Startnummern zu nutzen und die Stars der Szene trotz motorisch unterlegenem Material sportlich zu belästigen. „Es ist einfach ein irres Gefühl, hier in meiner Heimat, vor meinen Fans  so aufzuzeigen. Nach Platz sechs in in der Zwischenwertung spekuliere ich nun sogar mit einem Top-10-Platz. Morgen krieg ich neue Reifen, dann ist das sicher im Bereich des Möglichen“, meint der ehemalige Radfahrer und nunmehrige –händler Fischerlehner aus St. Oswald nahe Freistadt. Nach der vierten Prüfung hatte der Überraschungsmann die Rallye sogar angeführt!

 

Lokal-Hero David Glachs, angesichts seiner erst dritten Rallye noch immer auf dem sensationellen zwölften Gesamtrang, gibt sich bescheidener: „Unglaublich, was hier abgeht. Hier vorne mitzumischen, egal, wie lange, davon hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt.“

 

Von der Spitze lacht zwei Prüfungen vor Ende des ersten Tages der Tscheche Jaroslav Orsak, der sich „selber überrascht darüber“ zeigt. „Es ist unheimlich schwierig, hier zu fahren, sehr unterschiedliche Bedingungen, aber auch sehr interessant.“ Gehetzt wird Orsak von einer österreichischen Meute und als nur noch alleiniger Vertreter des nördlichen Nachbarlandes mit Siegchancen.

 

Nachdem nämlich Topfavorit Pavel Valousek schon in der Anfangsprüfung mit Kühlerschaden ausgeschieden war, machte Vaclav Pech auf WP3 seinem Namen bedauernswerte Ehre. Der Jänner-Rallye-Sieger 2007 und 2008 produzierte einen Überschlag und musste aufgeben. Am Samstag dürfte er zwar wieder starten, für die Gesamtwertung spielt er jedoch keine relevante Rolle mehr.

 

Orsak im Nacken saß ein immer schneller werdender Andreas Aigner. Der 26-jährige Steirer katapultierte sich vom neunten Platz nach WP5 auf den zweiten Platz nach WP7 und hatte nur noch 15 Sekunden Rückstand auf die Führung – ehe ihn auf der Verbindungsetappe zur WP9 der Defektteufel stoppte. Sein Mitsubishi Evo X blieb mit Getriebeschaden stehen. Aigner: „Das ist natürlich ein Riesenpech. Aber was willst machen. Am Samstag werden wir von der Superally-Regelung Gebrauch machen und wieder an den Start gehen. Allein schon aus Testgründen im Hinblick auf meinem Start bei der Monte-Carlo-Rallye.“

 

Hinter dem führenden Orsak lauern somit Beppo Harrach („Schlechte Räder haben einiges an Zeit gekostet, aber ich bin noch immer zufrieden mit der Platzierung“) und Andreas Waldherr („Ich fahre gerne bei Nacht, aber die Verhältnisse sind schon extrem,  ein Reifenschaden hat mich leider gebremst“).

 

Klar auf der Überholspur ist Raimund Baumschlager. Der Staatsmeister machte nach einem Ausritt auf WP1 kontinuierlich an Boden gut, verringerte seinen Rückstand zur Spitze von eineinhalb Minuten auf nicht einmal eine und ist zwar erfreut darüber, sieht sich angesichts seines brandneuen Skoda S2000 Evo II aber auch in einem gewissen Zwiespalt: „Es ist zum Teil schwierig, mit einem Auto, das 290.000 Euro kostet, volles Risiko zu gehen.“

 

Mit schlechten Reifen haderte der Fünfte, Patrick Winter: „Ein Patschen hat mich gut eine halbe Minute gekostet. Da hätt‘ ich schon gern das Material eines Aigner oder Baumschlager gehabt.“ Und die extremeen Verhältnisse im Mühlviertel auf den Punkt brachte überhaupt Ex-Weltmeister Stig Blomqvist. Der Schwede im Mitsubishi Evo X hält Platz sieben und meinte nur, „Es ist da zu finster für mich. Ich  werde einfach schon alt.“

 

Zwischenstand vor der 9. von 16 WP
01. Jaroslav Orsak/Karel Vajik,  Mitsubishi Evo IX 57:38,0 Min
02. Beppo Harrach/A, Schindlbacher, Mitsubishi Evo IX +21,3 Sek
03. Andreas Waldherr/Bernhard Ettel,    VW Polo S2000 +45,4 Sek
04. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha,    Skoda Fabia S2000   +54,6 Sek
05. Patrick Winter/Gerald Winter,    Mitsubishi Evo IX +56,7 Sek
06. Martin Fischerlehner/T. Unterweger,    Mitsubishi Evo V +1:10,7 Min
07. Stig Blomqvist/R. Jacobsson,   Mitsubishi Evo X +1:17,3 Min
08. Jan Cerny/Pavel Kohout, Mitsubishi Evo IX +1:23,5 Min
09. Ernst Haneder/Herwig Verieent,    Mitsubishi Evo IX +1:26,2 Min
10. Kris Rosenberger/Tina Monego,    Subaru Impreza +1:35,8 Min

 

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