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A1 Waldviertel Rallye: Wer wird Staatsmeister ?

Wer neuer österreichischer Staatsmeister wird, entscheidet sich erst bei der Waldviertel Rallye in Waidhofen a.d. Thaya. Letztes Jahr gewann Armin Schwarz die damalige Semperit Rallye.

Sperrer/Carlsson.

Der 11-malige Staatsmeister Franz Wittmann und der 5-malige Staatsmeister Raphael Sperrer liegen vor dem letzten Saisonlauf unter Berücksichtigung von zwei Streichresultaten gleichauf mit 110 Punkten an der Tabellenspitze. Weiter abgeschlagen liegt Raimund Baumschlager, der im vorigen Jahr bei dieser Rallye sein Debüt im Ford Focus WRC feierte.

 

Vor der Rallye äußerte sich der noch amtierende Staatsmeister Sperrer: ?Für mich zählt beim Saisonabschluß im Waldviertel nur der Sieg. Damit ist es möglich, den sechsten ÖM-Titel einzufahren und diese Rallye auch zum ersten Mal zu gewinnen. Jede andere Variante bereitet schon von der Berechnung her, arges Kopfzerbrechen. Dass es nicht schon in der Steiermark mit dem Titel geklappt hat, lag an einer Kleinigkeit, dies sollte jetzt nicht mehr passieren. Daher bin ich überzeugt, diesmal wird es gelingen. Schließlich habe ich schon 1996 und 1998 bei ähnlichen knappen Bedingungen jedes Mal den Titel geholt."

 

Das Team Peugeot Austria wird frei und ohne Druck an dieses Ziel herangehen. Man wird sich v.a. nicht an verbalen Duellen mit Hauptkonkurrent Franz Wittmann beteiligen, der bis jetzt eine tolle Saison gefahren ist.

Die Vorbereitungen für das Saisonfinale laufen zur Zeit auf Hochtouren. Technikchef Rolf Schmidt wird mit seiner Mannschaft das Peugeot 206 WRC auf Herz und Nieren prüfen, man will schon im Vorfeld nichts dem Zufall überlassen. Mit dem ungarischen Semperit-Sieger 1998 Janos Toth kommt ein weiterer Peugeot 206 WRC-Pilot ins Waldviertel, der ebenfalls von Rolf Schmidt betreut wird: ?Dies ist eine Belohnung für den schon feststehenden ungarischen Titel, außerdem könnte uns Toth notfalls flankierend helfen."

 

Sperrer selbst bereitet sich auf das Titel-Duell sehr gewissenhaft vor, auch der schon als Meister feststehende Co-Pilot Per Carlsson gibt sich optimistisch: ?Wir müssen nicht viel anders machen als bei den übrigen Rallyes, der Speed von Sperrer stimmt, die Taktik ebenfalls, wichtig ist es, alle äußeren Einflüsse während der Rallye von uns fern zu halten. Dann müsste wieder ein Sieg drin sein."

 

Das Red Bull Ford Rallye Team Duo Raimund Baumschlager und Klaus Wicha hoffen wiederum bei dieser Rallye auf einen einigermaßen versöhnlichen Abschluß der Saison 2001. ?Wir freuen uns natürlich schon sehr auf die Waldviertel Rallye, könnte uns doch mit einem guten Ergebnis ein versöhnliches Meisterschaftsfinale gelingen. Bei insgesamt 14 WRC-Autos wird es jedoch kompliziert sein unter die ersten drei zu kommen. Falls es gelingen sollte, dann wäre das ein gutes Ergebnis für uns," sagte Raimund Baumschlager, der mit seinem Co-Piloten Klaus Wicha einen guten zweiten Rang bei der diesjährigen Deutschland Rallye belegte.

 

?Die diesjährige Meisterschaft ist ja aus den verschiedensten, schon bekannten Gründen, nicht gerade optimal gelaufen. Dies ist umso bedauerlicher, als wir vom Potenzial her sicherlich erfolgreicher hätten sein können - ja sogar sein müssen. Aber an dieser Stelle sei auch erwähnt, dass unsere Mitbewerber Franz Wittmann und Raphael Sperrer unheimlich stark waren ? sicher wesentlich stärker als erwartet. Für die Waldviertel Rallye sind wir jedoch sehr optimistisch, da wir zuletzt bei der ARBÖ Steiermark Rallye von den Zeiten her besser waren als zuvor."

 

Die Zuschauer und die Teilnehmer erwartet eine 527,79 km lange Rallye, bei der 268,83 km auf 24 Wertungsprüfungen gefahren werden. Wieder dabei ist auch Kris Rosenberger im Seat Cordoba WRC, der von der Erwin Weber GmbH eingesetzt wird: "Ich freue mich, wieder ein WRC fahren zu können. Es wäre schön, wenn es schneien würde, denn bei schwierigen Bedingungen würde sich die Spreu vom Weizen trennen." Am Start wird wohl auch Manfred Stohl sein im Toyota Corolla WRC von R&D Motorsport. Einen weiteren Toyota Corolla WRC wird wohl auch Willi Stengg an den Start bringen.

 

Die starken österreichischen Starter werden aber auch einige Fahrer aus den Nachbarstaaten ärgern wollen. Wie schon vorhin erwähnt ist der Janos Toth am Start, der die damalige Semperit-Rallye auf einem Toyota WRC 1998 in überzeugender Manier gewann. Auch aus Ungarn kommt Benik, der einen Toyota Corolla WRC ins Waldviertel bringen wird. Weitere starke Piloten wären der Rumäne Aur im Seat Cordoba WRC, die Tschechen Vaclav Pech (Toyota Corolla WRC) und Tomas Hrdinka (Subaru Impreza WRC).

Aus Polen kommen Leszek Kuzaj und Tomasz Kuchar (beide Toyota Corolla WRC), die auch schon letztes Jahr bei dieser Rallye gestartet sind. Unterstützt werden sie vom jungen Gruppe N-Meister Sebastian Frycz im Mitsubishi Lancer Evo V und Michal Solowow im neueren Mitsubishi Lancer Evo VI

 

Michael Wolf

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