Hallo Renn und Rallyefreunde,
wie viele andere auch, haben wir uns aufgemacht dem Ring und seinen Stars ein Hallo zu sagen. Wir sind pünktlich 10 Uhr vor Ort. Viele Zuschauer haben es noch nicht bis hierher geschafft. Entlang der Strecke schlendern wir durch die Boxengasse und genießen die warme Sonne. Nach drei verregneten Jahren eine Wiedergutmachung an die Veranstalter.
Alle Sparten des Motorsports sind vertreten und so gilt unser erster Augenmerk den Minibikern. Auf der Start und Zielgeraden haben sie einen kleinen Parkcour aufgebaut und drehen Ihre Runden. Selbst hier wird gefightet was das Zeug hält und so sind Stürze und kleinere Unfälle die Folgen.
Eines ist sicher, wenn Motorsport eine Droge ist, dann bekommen hier alle den ersten Schuss und wir befinden uns auf einem Hehlertreffen für Motorsportjunkies. Gleich nebenan zeigen junge Triallisten ihr können und ?klettern? über Paletten hinweg. Gut, nicht wie auf Eurosport, aber dafür heißen die 13-14 jährigen ja auch nicht Doug Lampkin, noch nicht. Irgend ein ?Verrückter? dreht jetzt Runden in einem Renncart. Nicht verwechseln mit der Ausleihvariante aus der heimischen Kartbahn. Der hier schaltet 4-5 mal und als er mir fast eine Fußnagelmaniküre verpasst , weiß ich das ich wieder mal zu dicht dran war.
Wir erreichen den Start zur Honda Slalom Challenge. Hier kann man soweit ich weiß, für ein kleines Entgeld, einen 'Type R' über einen Pylonenkurs feuern. Umfahren und nicht umfahren ist hier die Devise. Sonst Strafzeit und man verschwindet in der Bedeutungslosigkeit des Klassements. Aufgrund der hohen Starterzahlen ist jetzt am frühen Morgen schon Wartezeit.
Wir ziehen weiter zum ?Renntaxi?. Kamen hier in den letzten Jahren auch richtige Renner vom Ring zum Einsatz, so hat dieses mal Honda 2 typeR Civic bereitgestellt. Kundenfreundlich nennt man so etwas, denn ersten gehen immer 3 Passagiere mit rein und auch etwas breitere Menschen wie ich finden sich in den feinen Sportsitzen zurecht ohne an Kastration zu denken. Als Fan von Peter Corazza kann ich mir eine solche Mitfahrgelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Denn er kennt das Auto, den Ring und er kennt mich.
Also kennt er auch meine Schwäche für das besondere Quertreiben und die Freude wenn man die Strasse aus der Seitenscheibe sieht. Doch soweit ist es noch nicht. Ein anderer Instruktor, nämlich Steve Kirch (fährt den Yariscup, also Rundstrecke) ist unser erster Chauffeur. Interessant wie lange er stehen lässt. Er lässt es richtig fliegen. Hinunter zur Carthalle eine Endlos Links den Berg runter. Der Honda geht fast auf Block und arbeitet wie wild. Ebenso unser Pilot. Aber absolut flat lässt er stehen. Ein Lächeln zieht uns über die Gesichter. Wenn wir keine Ohren hätten könnten wir im Kreis lachen. Nochmal, es geht in die 2. Runde. Wieder an der Carthalle vorbei, fast 170 liegt an , spätes bremsen, einlenken und dieses mal unterstützt von einem kleinen Handbremsler. Der Honda kommt Quer. Zu Quer. Keine Aussicht auf Rettung. Wir statten dem Kiesbett einen Besuch ab. Mit etwa 70kmh bohren wir uns in den Kies. Lautes quietschen der Reifen wird von noch lauterem Geräusch des umgepflügten Kieses abgelöst. Wir stecken fest. Ziemlich tief, denn als ich die Tür öffne fallen erste kleine Steine ins innere des Autos. Hier hilft nur graben und schaufeln. Wir werden mit einem anderen Honda abgeholt und sind etwas traurig , dass wir den gestrandeten allein zurücklassen müssen.
Später am Tag wiederholen wir das ganze. Nun mit der Traumpaarung. Honda Civic typeR, Peter Corazza und als Co meine Wenigkeit. Wir lassen es ruhig angehen entschuldigt sich unser Pilot schon vorher. Was jetzt kommt ist eine Augenweide. Ins Omega rein kann ich nicht nur die Strasse sehen sondern eigentlich schon wieder die Leitplanke vor uns. Extreme Driftwinkel für den Fronttriebler. Wir kommen an besagte Kurve. Selbes Spiel, Handbremse dicht, Auto quer und ab geht er der Peter. Nein nicht wieder ins Kiesbett. Voll auf dem Gas zieht es den Japaner wieder in Fahrtrichtung. GEIL. Wo sich andere mit beiden Händen festhalten erklärt Peter mir mit einer Hand wild gestikulierend die Ideallinie und zieht zwischendurch immer mal wieder die Handbremse.
Mit der anderen feuert er den Honda um die Ecken. Soviel zum Thema ?RUHIG?. Also ich finde dieses ?RUHIG? klasse. Danke noch mal. Dem Rennfloh entstiegen geht es nun in die Boxengasse, in der die verschiedensten Teams Ihre Wagen ausstellen. Hier ist Rallye klar die dominierende Macht. Neben den diversen EVO`s der Rallyeschule von Uwe Nittel am Sachsenring, stehen hier auch verschiedene ?Pappen? und Autos die man von diversen 200er und Challengeläufen kennt. Die gelbe Pappe vom Team Fritsche hat es mir angetan, spielt sie doch auch eine Rolle in vielen Szenen unserer "Pro Rallye2 CD. Der Kutscher bekommt von mir sein Ehrenexemblar.
Dann entdecke ich den Rallye-Colt von 'colt26', unserem Forumsschreiber. Der steht gleich neben seinem Einsatzastra von der Gravelland. Wir schließen schnell Freundschaft tauschen die Handynummer usw. Man kennt sich schließlich aus dem Forum. Nun ist Mittagspause. Zeit zum Schlemmen an einer der zahlreichen Buden. Zur Untermalung legen wir mein Türkeivideo in einen der Videorekorder. Sofort ist eine Traube da. Ja die WRC zieht mehr an als alles andere.
Beginn der Autogrammstunde. Die Motorrad-Grand-Prix Piloten Jenkner und Heidolf sind anwesend. Aber ebenso großes Gedränge herrscht rund um Carsten Mohe und Lutz Uhlig. Das nächste Highlight steht an, die DriftMasters. Was in Hockenheim über Jahre hinweg gewachsen ist, kann hier natürlich nicht gleich so toll sein. Dazu fehlt einfach das Geld und die nötigen PS Giganten. So quälen sich mehr oder weniger untermotorisierte Fronttriebler ums Omega. Aber nicht verzagen das wird schon noch. Der Ringchef selbst (R.Zeltner Gewinner in Hockenheim2002) zeigt freilich außer Konkurrenz in einem ehemaligen Mercedes Benz Pacecar, was möglich wäre. Wie unbegabt sich unsere 2 Motorrad GP Helden auf vier Räder im Omega anstellen, zeigen diverse Dreher. Hoffen wir das es auf 2 Rädern wieder besser klappt.
An der Spitze mit dabei ist auch Anke Pöpel, mit Ihrem kleinen Micra. Bei Ihr kann der Verfasser eine gewisse Sympathie nicht verleugnen. Da stimmt halt nicht nur der Drift und das Auto. Es stimmt eben alles.
Alles gestimmt hat mal wieder an diesem Wochenende auf dem Ring. Ein kleines und feines Renn und Rallyefest geht nun zu Ende. Wünschen wir den Organisatoren und den Sportlern viel Erfolg in der kommenden Saison.
Mit freundlichen Grüßen
Euer Andy
