Rallycross-WM

Solbergs Heimspiel mit Gaststart von Wurz

Am kommenden Wochenende trifft sich die Rallycross-Elite im norwegischen Hell bei Trondheim – seit Jahren das Heimspiel für Petter Solberg, das eigentlich keines ist.

Wahrscheinlich hat Petter Solberg (Volkswagen) vor seinem Heimrennen den größten Bammel: Bisher ging dort nämlich einiges schief. Im letzten Jahr zeigte er sich zuversichtlich und machte den Eindruck, als könne er den Bann endlich brechen. Dann verpasste er wie bereits 2015 sogar den Einzug ins Finale. Seit die WRX nach Hell kommt, hat er nur 2016 den Einzug unter die besten Sechs realisiert, für einen Podestplatz reichte es bisher aber noch nie. Die zahlreichen Tippgemeinschaften sollten dies also bedenken. 

Wer aber trotzdem unbedingt bei einem norwegischen Rallycrosser einen Heimvorteil sehen will, könnte auf Andreas Bakkerud (Audi) setzen. Schließlich sorgte der in Hell bereits für einen lupenreinen Heimsieg: Er gewann 2016 alle vier Qualifikationsläufe, sein Semifinale und schließlich das Finale. Das gab es bis dahin in der WRX noch nie. Nun kommt der Youngster als Tabellendritter in sein Heimatland – gut möglich, dass er einen großen Schritt nach vorn machen kann.

Wann holt Ekström auf?

Vor Bakkerud liegen nur noch Sebastien Loeb (Peugeot) und Johan Kristoffersson (Volkswagen). Loeb kommt immer mehr in Fahrt, klebt auch auf der Piste im direkten Duell direkt am Heck vom Polo des Weltmeisters. Es ist geradezu auffällig, wie sehr die Peugeots in diesem Jahr erstarkt sind. Loeb und sein Teamkamerad Timmy Hansen sind sich dabei ebenbürtig, mit leichtem Vorteil des Altmeisters gegenüber seinem jungen Mitstreiter, der vor kurzem Vater geworden ist. 

Petter Solberg rutschte in der Tabelle etwas ab, steht nun punktgleich mit Mattias Ekström (Audi) und in Lauerstellung auf einen Rang in den Top-Drei. Ausgerechnet jetzt kommt sein schwieriges Heimspiel und auch für Ekström wird es Zeit, ein Zeichen zu setzen. Ihm gelingen Bestzeiten in der Qualifikation, in Barcelona war der Sieg zum Greifen nahe, doch eine Disqualifikation kostete wertvolle Meisterschaftspunkte. Der Kurs in Norwegen hat ihm immer gut gelegen, er mag den Drift in die Jokerlap oder die schnelle Bergabpassage. Danach geht es nach Schweden – für Ekström ein Heimspiel, dass bisher immer mit guten Ergebnissen verbunden war. Platzt nun der Knoten für den Weltmeister aus 2016? Oder ist Kristoffersson überhaupt nicht mehr zu bremsen? 

Starterfeld mit Starbesetzung

Zwei weitere Lokalmatadoren – beide mit VW Polos – werden dabei sein. Ex-Europameister Tommy Rustad, in dessen Aura man auch immer irgendwie den Geist von Norwegens Rallycross Legende Martin Schanche zu spüren vermutet, und Kjetil Larsen. Der Knüller am Rennwochenende: Alex Wurz wird mit einem Ford Fiesta aus dem Team und an der Seite des Österreichers Max Pucher als Gaststarter einen viel beachteten Auftritt hinlegen. Darauf haben die Fans lange gewartet, schließlich schrieb sich der Vater des Österreichers in frühen Jahren mehrmals als Europameister in die Rallycross-Geschichtsbücher ein.

Außerdem stehen weitere Läufe der Europameisterschaft an. Die Touringcars zanken sich um weitere Zähler und auch die Super1600er treten an. Hier warten alle gespannt auf den ersten Auftritt des neuen Audis aus dem Hause Volland-Racing. Der deutsche Rekordmeister und Teamchef Rolf Volland betreut seit Jahren einige Skoda-Piloten, die regelmäßig für Siege und zuletzt auch Titel verantwortlich zeichneten. Nun soll der Wechsel von Skoda auf Audi vollzogen werden – wir dürfen also gespannt sein.

Über Hell RX

  • Strecke Lånkebanen Hell, 30 km nordöstlich von Trondheim
  • Streckenlänge 1,019 km (Joker-Runde: 1,110 km)
  • Untergrund 63 Prozent Asphalt, 37 Prozent Schotter
  • Kurven 3 links, 6 rechts
  • Topspeed ca. 156 km/h
  • Schnitt ca. 97 km/h
  • Weitester Sprung ca. 16 m
  • Rennlänge 4 Runden (Qualifying), 6 Runden (Halbfinale und Finale)

Zeitplan (Ortszeit, MESZ)

Freitag, 8.Juni

  • 18.00 Uhr Freies Training 1

Samstag, 9. Juni

  • 09.30 Uhr Freies Training 2
  • 11.00 Uhr Qualifying 1 (Q1)
  • 14.00 Uhr Qualifying 2 (Q2)

Sonntag, 10. Juni

  • 08.30 Uhr Warm-up
  • 10.00 Uhr Qualifying 3 (Q3)
  • 12.00 Uhr Qualifying 4 (Q4)
  • 15.00 Uhr Halbfinale und Finale
  • 15.50 Uhr Siegerehrung
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