RX 2017

Solberg verpatzt Schweden

Den Rallycross-WM-Lauf in Höljes konnte erneut VW-Pilot Johan Kristoffersson für sich entscheiden. Teamkollege Petter Solberg ging leer aus.

Für den WM-Lauf in Schweden hatte sich Ex-Weltmeister Petter Solberg viel vorgenommen. Auch wenn er am späten Rennsamstag einen entspannten Eindruck machte und erklärte, der Fokus läge auf dem Gewinn der Team-Weltmeisterschaft, so wussten doch alle, dass er auch unbedingt selbst mal wieder gewinnen wollte. Beim letzten Rennen im norwegischen Hell hatte er sogar den Einzug ins Finale der besten sechs verpasst. Eine Schmach, die es unbedingt zu vermeiden galt, schließlich waren die VW Polos von Solberg und seinem Teamkameraden Johan Kristoffersson der Konkurrenz deutlich überlegen. 

Zwar schrieb Sebastien Loeb die erste Bestzeit des Wochenendes ins Fahrtenbuch, doch Kristoffersson war in Q2 und Q3 Schnellster während Solberg sich in Q4 die Bestzeit sicherte. Damit gingen die Plätze eins und zwei in der Qualifikation an Volkswagen. Loeb blieb konstant schnell und belegte Rang drei, gefolgt von Andreas Bakkerud, dem Vorjahressieger.

Nun noch schnell die Semifinale abwickeln, und dann wurde der erste VW-Doppelsieg des Jahres angepeilt. Für Kristoffersson lief alles nach Plan, ungefährdet fuhr er sein Rennen nach Hause, einzig Sebastien Loeb blieb dran, kam aber nie in Schlagdistanz. Jetzt war Solberg an der Reihe. „Es entsprach genau unserer Taktik, dass wir beide nicht in demselben Semifinale starten. Dazu mussten wir in der Qualifikation die Plätze eins und zwei einfahren“, erklärte Solberg.

Ganz klar, sie wollten die maximale Punkteausbeute für die Team-WM erzielen. Nun konnte jeder mit einem Sieg die sechs Bonuspunkte aufs Konto spülen und sie nahmen sich nicht gegenseitig Punkte weg. Doch es kam alles ganz anders, denn als die Ampel umspringt, bleibt Solbergs Polo regungslos auf der Startlinie stehen. Die Konkurrenz staunt nicht schlecht und macht sich aus dem Staub. Solberg eilt ihnen nach, kann aber nur noch kurz am Heck von Timo Scheiders Ford Fiesta anklopfen, dann ist das Rennen auch schon vorbei. Neben Andreas Bakkerud ziehen also die beiden Privatfahrer Kevin Eriksson und Janis Baumanis ins Finale ein.

Dort wartete auch schon Kristoffersson. Der Schwede ließ nichts anbrennen und sah als erster die Zielflagge im Feuerwerk der letzten Kurve, das in diesem Jahr besonders laut ausfiel. Ihm folgen Sebastien Loeb und Andreas Bakkerud, die damit einigen Boden auf Mattias Ekström gut machen konnten und ihrer Rolle als Jäger der bärenstarken Polos durchaus gerecht wurden. Obwohl Ekström wegen seines DTM-Engagements fehlte, bleibt er in der Tabelle in den Top-Drei.

Münnich wird EM-Dritter

Auch die Rallycross Europameisterschaft (ERX) gastierte im schwedischen Höljes, dass in diesem Jahr von mehr als 45.000 Zuschauern besucht wurde. Aus deutscher Sicht gab es Höhen und Tiefen, besonders für Andreas Steffen. Er verletzte sich nach einem Startgerangel an der Hand, konnte einen Heat sogar gewinnen und musste später mit Plattfuß und lädiertem Fiesta ein Streichergebnis in Kauf nehmen. Er und Mandie August gingen leer aus. Dafür konnte René Münnich glänzen, mit Höhen und Tiefen in der Qualifikation reichte es letztlich für die Teilnahme Finale – und hier trieb Münnich seinen Citroen DS3 bis auf Position drei, es war sein erster Podestplatz, seit er in EM und WM mit seinem Team unterwegs ist. 

Ergebnis RX Höljes

1. Johan Kristoffersson
2. Andreas Bakkerud        
3. Sébastien Loeb
4. Timmy Hansen        
5. Kevin Eriksson            
6. Janis Baumanis

Fahrerwertung RX 2017

1. Kristoffersson 181
2. Solberg 150
3. Ekström 143
4. Loeb 125
5. Bakkerud 124
6. Hansen  121

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