RX 2017

RX: Ekström gewinnt auch in Hockenheim

Auch in Hockenheim steht Audi-Pilot Mattias Eksträm ganz oben auf dem Podium und feiert zum Autakt der Rallycross-WM einen lupenreinen Hattrick.

Nach den ersten beiden WM-Läufen schien es, als würde sich ein Duell zwischen Volkswagen und Audi entwickeln. Die Polos mit Petter Solberg und Johan Kristoffersson dominieren die Qualifikation, beeindruckten mit ihrem Highspeed und dem Setup - aber im Finale hatte jedes mal Weltmeister Mattias Ekström die Nase vorn. 

Beim dritten Rennen in Hockenheim trumpften dann plötzlich die Peugeots auf. Bereits am Freitag ging es mit den ersten beiden Qualifikationsläufen los. Sebastien Loeb markierte am Freitag zwei Bestzeiten und seine Teamkameraden, die Hansen-Brüder, belegten nach Q1 und Q2 die Plätze drei und vier. Johan Kristoffersson stand als Zweiter im Tableau und Timo Scheider schickte sich mit Rang sechs aus den ersten beiden Läufen an, wieder oben mitzuspielen. Bester Privatfahrer bis dahin war jedoch der Russe Timur Timerzyanov aus dem österreichischen STARD-Team um Manfred Stohl. Doch wo war Ekström? Wo lagen die Ford-Piloten Ken Block und Andreas Bakkerud? 

Ekström hatte freitags Mühe, nicht aus den Top-10 zu rutschen, Ken Block lag zwei Positionen vor ihm auf Rang sieben. Sein Teamgefährte Andreas Bakkerud hatte nach einen missglückten Überholmanöver seinen Ford Focus ruiniert und schleppte sich im Schneckentempo um den Kurs. Er war nach dem Start zum Q2 an Petter Solberg aufgestiegen und hatte seinem Landsmann das Auto demoliert – das warf die beiden Norweger weit zurück. 

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Die Qualifikationsläufe drei und vier wurden am Samstag in Angriff genommen. Loeb manifestierte die Pole-Position und Timmy Hansen verdrängte sogar noch Kristoffersson auf Rang drei. Ekström hatte sich auf Position vier emporgearbeitet, gefolgt von Petter Solberg und Timo Scheider. Die üblichen Verdächtigen tummelten sich also wieder an der Tabellenspitze mit dem einzigen Unterschied, dass Peugeot dieses Mal das Rennwochenende dominierte. Normalerweise folgen nach der Quali die drei Finalläufe mit den besten Zwölf, doch dieses Highlight wurde erst am Sonntagvormittag ausgetragen. So blieb den Teams und Fahrern viel Zeit an diesem Wochenende, was nicht alle glücklich machte. „Uns wird langweilig“, maulten Petter Solberg und Sebastien Loeb, die nach der Qualifikation gern direkt zu den Finalläufen übergegangen wären. So mussten sie noch einmal darüber schlafen.

Nur bei Mattias Ekström kam keine Langeweile auf. In Hockenheim ging er auch wieder bei der DTM an den Start und das ließ die Konkurrenz ein wenig darauf hoffen, dass er an seine Grenzen kommen und Fehler machen könnte. Hier irrte die Konkurrenz, Ekström kam aus dem Rennmodus überhaupt nicht mehr heraus. Freitag nach Q1 und Q2 bei den Rallycrossern schlüpfte er unmittelbar in seinen DTM-Audi, um zu trainieren. Samstag fuhr er die tösende DTM-Flunder von Position 18 auf Rang fünf vor, um am Spätnachmittag dann Q3 und Q4 bei den Rallycrossern zu absolvieren und sich auch hier nach oben zu arbeiten.

Verschärfte Bedingungen durch Regen

Am Sonntag endlich ging es an die Finalläufe. Erneut waren gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich mehr Fans in das Motodrom gekommen, um die Rallycrosser zu sehen. Einsetzender Nieselregen machte die Piste gefährlich schlüpfrig, und so stießen die Protagonisten in beiden Semifinals äußerst behutsam und diszipliniert in die erste Kurve hinein. Danach waren jedoch sämtliche Hemmungen abgelegt, die folgende lange Asphaltgerade bot Platz und Freiraum für spektakuläre Aktionen, die sich dann in der folgenden Doppelkurve im Schotter zuspitzte. Hier ging es richtig zur Sache und die Zuschauer quittierten das Geschehen mit einem Raunen.

Im ersten Semi spült es dort gleich drei Fahrer ins Abseits: Kevin Hansen, Reinis Nitiss und Kevin Eriksson können zwar weiterfahren, aber Kristoffersson, Solberg und Loeb ziehen ungefährdet ins Finale ein. Im zweiten Semi stockt allen der Atem, als Eki außen auf der Geraden zu verhungern droht – doch er bewahrt die Ruhe und drückt sich vor den Verfolgern wieder auf die Ideallinie. Ken Block und Timo Scheider kollidieren miteinander und verlieren dadurch zu viel Zeit, um noch etwas am Ergebnis ändern zu können. Schließlich kassiert Ekström durch geschicktes jokern noch den führenden Timmy. Toomas Heikkinen komplettiert das Trio und so stehen in Hockenheim sechs werksunterstützte Fahrer im Finale.

Der Rest ist schnell erzählt: Mit einem Blitzstart sichert sich Ekström den dritten Sieg in Folge, dahinter toben die Verfolger. Bereits zwei Runden vor Schluss haben alle gejokert, das Feld hat sich sortiert und ein weiterer Rallycross Weltmeisterschaftslauf ist Geschichte. Bei der anschließenden Pressekonferenz vertritt Heikkinen den Finalsieger und im Hintergrund dröhnen wieder die DTM-Flundern, in einer sitzt Mattias Ekström und trainiert bereits für das bevorstehende zweite DTM-Rennen.

Ergebnis RX Hockenheim

1. Mattias Ekström (Audi)
2. Johan Kristoffersson (VW)
3. Timmy Hansen (Peugeot)
4. Petter Solberg (VW)
5. Sébastien Loeb (Peugeot)
6. Toomas Heikkinen (Audi)

WRX-Stand

1. Mattias Ekström 85
2. Johan Kristoffersson 69
3. Petter Solberg 62
4. Sébastien Loeb 48
5. Timmy Hansen 47
6. Timo Scheider 41

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