RX 2017

Rallycross-WM: Über den großen Teich

Nach einer längeren Sommerpause geht es nun endlich weiter mit der Rallycross-Weltmeisterschaft. Ob sich im fernen Kanada die Karten noch einmal neu mischen?

Wer gewinnt in Kanada? Es gilt bereits für viele als gesicherte Erkenntnis, dass sämtliche Ehren in dieser Saison in die Hände von Volkswagen fallen werden. Petter Solberg kommt aus dem Lachen kaum heraus, schließlich gab es sein PSRX-Team in dieser Form vor acht Monaten noch gar nicht, so frisch ist die Zusammenarbeit zwischen den VW-Jungs aus Hannover und dem zweifachen Rallycross-Weltmeister noch. Eigentlich ist nur noch offen, ob Solberg oder sein Teamgefährte und Tabellenführer Johan Kristoffersson in Trois-Rivieres den Sieg einfährt.

Doch ganz so einfach ist es nicht, Solberg verpasste in Norwegen eine Finalteilnahme und bisher haben sich nur zwei Fahrer, nämlich Kristoffersson und Timmy Hansen (Peugeot), für jedes Finale in diesem Jahr qualifiziert. Hansen ist damit Geheimfavorit, schließlich konnte er im Vorjahr gewinnen. Auch sein Teamkamerad Sebastien Loeb hat zuletzt konstant zugelegt – muss aber den ebenfalls immer stärker werdenden Andreas Bakkerud im Blick behalten, denn beide trennt derzeit nur ein kleines Pünktchen in der Tabelle.

Auch Mattias Ekström rechnet sich Chancen auf einen Sieg aus, drei Mal stand er bereits ganz oben in diesem Jahr. „Ein Sieg ist realistisch, mir und meinem Audi passt die schnelle Strecke“, erklärt er und freut sich bereits diebisch auf die zwei Sprungkuppen, die in den Streckenverlauf integriert sind.

Den Privatfahrern gilt bei diesem Rennen besondere Aufmerksamkeit. Immerhin ist der Großteil der Saison bereits Geschichte und man wird sich am Saisonende merken, wer aus der Reihe der Piloten ohne Werksunterstützung am Ende die Nase vorn hat. Auf den Plätzen acht, neun und zehn liegt die Speerspitze der Privatiers als Trio zusammen – und nur sieben Zähler voneinander entfernt. Timo Scheider (67 Punkte) hält wacker den inoffiziellen Titel des bislang besten Privatiers, knapp vor seinem Teamgefährten Kevin Eriksson (64 Punkte). Doch die beiden Fahrer aus dem österreichischen Team von Max Pucher machen das nicht allein unter Teamkameraden aus, der Russe Timur Timerzyanov (60 Punkte) wurde immer konstanter und hat zuletzt in Norwegen gezeigt, dass er für eine Finalteilnahme gut ist. Auch er ist in einem Rennstall aus Österreich beheimatet – im STARD-Team von Manfred Stohl – und so können wir wohl schon jetzt sagen, dass der beste Privatier der WRX-Saison 2017 mit dem Wappen der Ösis auf dem Rennoverall daherkommen wird.

Für Fans des Rallycross Live-Streams heißt es aufgepasst, denn aufgrund der Zeitverschiebung werden die Finalläufe nicht wie gewohnt am Sonntagnachmittag zu sehen sein, sondern erst deutlich später am Abend, wenn sich viele schon auf die Suche nach dem Tatort-Täter gemacht haben. Gegen 20 Uhr sollte man sich Zeit nehmen, um die Rennen zu verfolgen.

Über Canada RX

  • Strecke Circuit Trois-Rivières, 125 km nordöstlich von Montreal
  • Streckenlänge 1.370 m (Joker-Runde: 1.455 m)
  • Untergrund 59 % Asphalt, 41 % Schotter
  • Kurven 4 links, 7 rechts
  • Topspeed ca. 200 km/h 
  • Nennungen 20 Supercars
  • Rundenrekord Timur Timerzyanov (RUS), 47,141 Sek. (2016)
  • Sieger 2016 Timmy Hansen (S), 5.17,826 Min.
  • Rennlänge 4 Runden (Qualifying), 6 Runden (Halbfinale und Finale)

Zeitplan, Ortszeit (MESZ – 6 Stunden)

  • Freitag, 4. August 
  • 17.30–18.30 Uhr Fahrerparade und Pressekonferenz in Trois-Rivières
  • Samstag, 5. August
  • 09.15–10.55 Uhr Freies Training 1 & 2
  • 14.00–15.00 Uhr Qualifying 1 (Q1)
  • 16.30–17.30 Uhr Qualifying 2 (Q2)
  • Sonntag, 6. August
  • 09.30–10.30 Uhr Qualifying 3 (Q3)
  • 11.15–12.30 Uhr Qualifying 4 (Q4)
  • 15.00–15.50 Uhr Halbfinale und Finale

<iframe width="680" height="383" src="https://www.youtube.com/embed/pRsAt1AtCXQ" class="video" frameborder="0" allowfullscreen=""></iframe>

« zurück