RX 2017

Abschied von der Geburtsstätte des Rallycross

Der fünfte Lauf der Rallycross-Weltmeisterschaft in Lydden Hill ist zugleich ein Abschied: Am kommenden Wochenende startet das Fahrerfeld zum vorerst letzten Mal auf dem Kurs im Südosten Englands. Lydden Hill gilt als Geburtsstätte des Rallycross. 1967 fanden dort die ersten Rennen dieser Motorsportserie statt.

Es heißt Abschied nehmen. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr und ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem der Rallycross in der weltweiten Beachtung deutlich an Fahrt aufnimmt. Zum vorerst letzten Mal wird die Weltmeisterschaft auf der ältesten Rallycross-Strecke gastieren, dann hat man auch dort den Umzug zu einer Grand-Prix-Piste vollzogen. Im kommenden Jahr geht es nach Silverstone, wo mehr Möglichkeiten geboten werden und offenbar waren auch Probleme mit den Anwohnern in Lydden ein Grund für den Wechsel nach 50 Jahre.

Übernimmt Volkswagen die Führung?

4-3-2-1, so die Ergebnisse der PSRX-Truppe, die sich in Belgien endlich über einen Sieg von Johan Kristoffersson freuen konnte. Der Schwede blieb damit nicht nur dem amtierenden Weltmeister Mattias Ekström auf den Fersen, sondern verkürzte dessen Vorsprung um mehr als ein Dutzend Punkte. Nun steht er drei kleine Pünktchen hinter dem Audi-Piloten in Lauerstellung und so sauschnell wie sich die VW Polo derzeit präsentieren, hat kaum noch jemand Zweifel daran, dass ein Führungswechsel stattfinden wird. Viele fragen sich nur noch, wann Petter Solberg endlich seinen ersten Sieg einfahren kann. 

Mattias Ekström weiß genau, dass die VW eigentlich schneller sind. Aber er kommt als Tabellenführer auf die Insel, hatte die ersten drei Rennen gewonnen und wird alles daran setzen, seine Position zu halten. Bisher war er immer clever genug, im Finale gut zu punkten und in der Qualifikation so dazustehen, dass er die Konkurrenz noch auf Abstand halten konnte. Es wird ein enges Duell zwischen Audi und VW.

Oder kommt am kommenden Wochenende im englischen Lydden Hill alles ganz anders? Sebastien Loeb und Timmy Hansen sind mit ihren Peugeot immer mehr in Fahrt gekommen, beide fuhren bereits Bestzeiten und in Hockenheim dominierten sie die Qualifikation. Driftstar Ken Block ist deutlich besser als im Vorjahr, kann der Rallycross-Elite aber noch nicht gefährlich werden, während sein Komplize Andreas Bakkerud schon einige Duftmarken setzen konnte – aber auch Sachschaden verursachte, wenn wir an seinen Unfall mit Solberg in Hockenheim zurück denken. Das warf ihn zurück.

Timo Scheider fehlt

Timo Scheider wird leider fehlen, er tritt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an. Für ihn greift Andrew Jordan ins Volant des Ford Fiesta. Dafür können sich die deutschen Fans über einen weiteren Auftritt von René Münnich freuen. Unser Geheimtipp: Guy Wilks – der Brite hatte es 2015 bereits mit einem eigentlich unterlegenen Mini Countryman bis ins Finale geschafft. Im Jahr davor gelang Andrew Jordan der Einzug ins Finale. Es wäre doch schön, wenn es auch 2017 wieder ein Einheimischer unter die besten sechs Fahrer schaffen könnte.

Über Lydden Hill RX

  • Strecke Lydden Hill Race Circuit, rund 5 Kilometer von Dover entfernt 
  • Streckenlänge 1,335 km (Joker-Runde: 1,420 km)
  • Untergrund 60% Asphalt, 40% Schotter
  • Kurven 3 links, 4 rechts
  • Topspeed ca. 173 km/h 
  • Nennungen 24 Supercars
  • Rundenrekord Petter Solberg (N), 40,848 Sek. (2016)
  • Sieger 2016 Mattias Ekström (S), 4.17,809 Min.
  • Rennlänge 4 Runden (Qualifying), 6 Runden (Halbfinale und Finale)

Zeitplan, Ortszeit (MESZ – 1 Stunde)

  • Freitag, 26. Mai
  • 16.00–16.15 Uhr Pressekonferenz und Bekanntgabe Startaufstellung Q1
  • Samstag, 27. Mai
  • 10.00–12.00 Uhr Freies Training 
  • 12.30–13.40 Uhr Qualifying 1 (Q1)
  • 14.50–16.00 Uhr Qualifying 2 (Q2)
  • Sonntag, 28. Mai
  • 11.00–11.30 Uhr Qualifying 3 (Q3)
  • 12.00–13.00 Uhr Qualifying 4 (Q4)
  • 15.00–15.50 Uhr Halbfinale und Finale
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