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Zweiter Erzgebirge-Sieg für Ruben Zeltner

Dank einer Ausfallserie seiner schärfsten Konkurrenten fuhr Ruben Zeltner einen souveränen Sieg bei der 38. Auflage der Erzgebirgsrallye ein.

Norbert Moufang.

Vor zwei Jahren bestritt Ruben Zeltner, Geschäftsführer am Sachsenring, seine erste Rallye am Lenkrad (nach zwei österreichischen Vize-Meisterschaften auf dem heißen Sitz). Es war die ADMV-Rallye Erzgebirge 1999 - und nach einem turbulenten Rallyeverlauf konnte er im Ziel den Sieger-Champagner verspritzen.

 

Zwei Jahre später hat er diesen Erfolg wiederholt: Zusammen mit dem Kasseler Co Dieter Hawranke siegte er bei der PEV-Massivhaus-ADMV-Rallye Erzgebirge. Mehr als zwei Minuten Vorsprung fuhren sie mit dem 260 PS starken Mitsubishi Lancer auf die Konkurrenz heraus. "Wir hatten eigentlich nur Platz 5 erwartet. Niemand konnte damit rechnen, dass so viele Konkurrenten ausfallen," erklärte ein strahlender Ruben Zeltner auf der Zielrampe. "Ich hätte nie gedacht, dass ein ehemaliger Beifahrer so fantastisch fahren kann. Aber jetzt hat es mir Ruben bewiesen," lobte Copilot Dieter Hawranke die Leistung seines "Chauffeurs".

 

Ruben Zeltner hatte am Freitagabend auf dem Sachsenring die erste Bestzeit erzielt. Am Samstag verdrängte ihn Carsten Mohe im Renault Maxi-Mégane von der Spitze, doch ein Plattfuß warf den Favoriten gleich wieder zurück. In der WP 4 stoppte ein Getriebeschaden Mohes Fahrt; damit musste auch Lutz Uhlig, Geschäftsführer beim Hauptsponsor PEV Massivhaus, seinen Einsatz als Copilot bei Carsten Mohe vorzeitig beenden.

 

Auch Carsten Wiegand und Uwe Lehmann hatten kein Glück bei ihrer Heimveranstaltung. Wiegand landete nach der Grünhainer Sprungkuppe so heftig, dass einige Sicherungen aus der Halterung purzelten. Über drei Minuten verlor Wiegand bei der Reparatur; seine Aufholjagd endete beim zweiten Durchgang in Grünhain mit einem abgerissenen Rad.

 

Der Zwickauer Maik Stölzel übernahm ab der WP 3 in Grünhain mit einer Serie von Bestzeiten die Führung und baute sie bis zur Mittagspause auf 24 Sekunden aus. Doch nach der ersten Schotterprüfung am Nachmittag musste der Zwickauer seinen Ford Escort WRC abstellen. Der Motor überhitzte, Stölzel und sein Co Thomas Windisch mussten den Escort vorzeitig auf den Hänger laden.

 

Der letzte Ausfall aus der Spitzengruppe betraf Peter Corazza und Mandy Querengässer aus Oelsnitz. Mit dem nur 1600-cm³ großen Honda Civic lagen sie vor vielen PS-stärkeren Allradler auf Platz 3, als auf der vorletzten Prüfung bei Jahnsdorf eine Antriebswelle abscherte und die bravouröse Fahrt stoppte.

 

Auf dem Ehrenplatz der ADMV-Rallye Erzgebirge landeten die Hessen Norbert Moufang und Rüdiger Hähner mit dem 260 PS starken Opel Kadett C (Baujahr 1978). Moufang legte mit diesem Erfolg höchstwahrscheinlich den Grundstein für die Titelverteidigung der Deutschen Rallye-Challenge. Nach 1997, 1999 und 2000 kann er zum vierten Mal den Titel gewinnen, wenn er beim zweiten Endlauf, der Rallye Schleswig-Holstein, nur Zweiter wird.

 

Auf den zweiten Platz in der Rallye-Challenge hat sich Klaus Teichmann, der Nissan-Händler aus Grüna, nach vorn geschoben. Teichmann gewann - zusammen mit seiner Tochter - nach dem Ausfall von Mohe die 2-Liter-Klasse der Gruppe A und kann nun 40 Punkte seinem Challenge-Konto gutschreiben. Der bisherige Spitzenreiter Carsten Alexy (Schwalmstadt) musste mit einem Ersatzauto antreten und kam über Platz 11 und Platz 4 in seiner Klasse nicht hinaus. Die Sachsen Carsten Wiegand und Maik Stölzel verloren durch ihre Ausfälle alle Chancen auf den Challenge-Sieg.

 

Turbulent ging es um den dritten Podiumsplatz zu. Wolfgang und Jeannine Meierholz überholten auf der letzten Prüfung noch den vor ihm liegenden Glauchauer Holger Voigtmann und konnten sich auf der Zielrampe als Dritte feiern lassen. Holger Voigtmann und Uwe Flechsig im Audi S2 Quattro konnten sich mit dem Sieg in der Gruppe A trösten. Mit einem gleichartigen Fahrzeug gelang den jungen Jahnsdorfer Maik Förster Rang 5 in der Gesamtwertung und ein Klassensieg.

 

Eine großartige Leistung zeigte der Crottendorfer Rico Hanika, der mit dem seriennahen Renault Clio die Gruppe N bis 2 Liter Hubraum gewann. Zusammen mit Co Thomas Henck, der seine erste "große" Rallye bestritt, behauptete sich der Dachdeckermeister gegen die stärkeren Allradautos den ganzen Tag unter den Top Ten und beendete die ADMV-Rallye Erzgebirge schließlich auf Rang 7. Unter die ersten Zehn schoben sich kurz vor Schluss auch noch Bernd Knüpfer (Reust) und Antje Gehrmann (Langenweißbach) mit dem Opel Astra OPC vom Auto-Dienst Scharf in Lauter.

 

Das gute Wetter lockte am Samstag viele tausend Zuschauer an die Rallyestrecke. Vor allem in Grünhain feierten die Zuschauer die traditionsreiche Rallye wie ein Volksfest. Rallyeleiter Hans-Udo Weckheuer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der PEV-Massivhaus-ADMV-Rallye Erzgebirge. "Ich hatte heute einen ziemlich ruhigen Tag. Die Rallye war von der Veranstaltergemeinschaft (Chemnitzer AMC, MC Grünhain, MC Wildbach) ausgezeichnet vorbereitet."

 

[b]Endstand der ADMV-Rallye Erzgebirge[/b]

1. Ruben Zeltner / Dieter Hawranke, Mitsubishi, 1:05:25 Stunden

2. Norbert Moufang / Rüdiger Hähner, Opel, +2:20 Min.

3. Wolfgang Meierholz / Jeannine Meierholz, Mitsubishi, +3:20 Min.

4. Holger Voigtmann / Uwe Flechsig, Audi, +3:28 Min.

5. Maik Förster / Simon-P. Fröhlich, Audi, +3:53 Min.

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