Nationale Szene

ZK-Ärger trübt tolle Ostalb-Rallye

Nach einem hochklassigen Kampf mit den beiden BMW M3 von Jörg Dörre und Markus Löffelhardt gewinnt Rainer Noller die Ostalb-Rallye auf der Piste, verliert sie an einer Zeitkontrolle und gewinnt sie am grünen Tisch schließlich doch noch.

Die Ostalb zeigt sich von der freundlichsten Seite: Die Frühlingssonne lockt mehrere Tausend Besucher ins Rallyezentrum Abtsgmünd und auf die Straßen und Wege durch die umliegenden Wälder und Felder. Die Veranstaltergemeinschaft bietet für den zweiten Lauf zum DMSB-Rallye-Cup in der Region Süd fünf verschiedene Wertungsprüfungen, von denen zwei doppelt befahren werden. Die sieben WPs sind sehr anspruchsvoll und ergeben 66 WP-Kilometer. Die Organisation ist gut aufgestellt, die Zuschauer kommen mit gutem Service voll auf ihre Kosten, die Ostalb-Rallye wird von den Fahrern als hervorragende Veranstaltung gelobt. 

Zum Auftakt fegt der Vorjahressieger Rainer Noller im Gruppe-F-Evo 8 wie die Feuerwehr über die klassische „Pommes-Prüfung“ bei Pommertsweiler und hängt die beiden M3-Piloten Markus Löffelhardt und Jörg Dörre um sieben bzw. neun Sekunden ab. Die kontern auf dem sehr schnellen 15-Kilometer-Rundkurs: Dörre setzt die Bestzeit, während Noller und Löffelhardt zwei Sekunden länger unterwegs sind. Die dritte Prüfung im Kohlwald führt zu einem Viertel über eine Schotterstraße; Noller setzt sich mit sechs bzw. neun Sekunden von den BMW ab.

Die WP 4 Mahdholz erlebt das Spitzentrio innerhalb von nur 14 Zehntelsekunden. Beim zweiten „Pommes“-Durchgang schlägt Noller erneut zu und sorgt für die Vorentscheidung: sechs Sekunden Abstand zu Dörre und neun Sekunden zu Löffelhardt, der anschließend mit der Bestzeit auf dem langen Rundkurs noch einmal zu Dörre aufschließt. Das Finale ist neu und begeistert die Zuschauer: Ein kleiner Rundkurs führt durch die Häuser von Abtsgmünd, Start und Ziel liegen direkt neben dem Rallyezentrum. Die viertbeste Zeit reicht Rainer Noller und Tanja Schlicht zum Ostalb-Gesamtsieg, während Jörg Dörre und Sven Metzger den zweiten Platz gegen Markus Löffelhardt und Sarah Pfaff verteidigen. 

Entscheidung am grünen Tisch

Das trübe Nachspiel: Noller ist eine Minute zu früh in eine Zeitkontrolle eingefahren und bekommt dafür 60 Strafsekunden; damit fällt er auf Platz 4 hinter Dörre, Löffelhardt und Satorius zurück. Nach heftigen Diskussionen lässt der stellvertretenden Rallyeleiter die Strafe streichen. Dagegen legt Dörre einen Protest ein, der aus formalen Gründen von den Sportkommissaren abgelehnt wird – ein fader Geschmack bleibt, denn ebendiese Form ist beim Erlass der Strafzeit offensichtlich nicht beachtet worden.

„Best of the rest“ werden Björn Satorius und Lina Meter, die im Subaru Impreza vom Start bis ins Ziel auf Rang 4 fahren und mit der Bestzeit auf dem Abtsgmünder Rundkurs noch ein Zeichen setzen. Dahinter fährt der Lokalmatador Ralf Stütz mit Sohn Lars im Evo 8 auf Platz 5, bis ihm beim Start zur letzten Prüfung die Kraftübertragung auseinanderfliegt. Dadurch fällt Platz 5 an Swen Dörre und Jochen Traub, die im 3-Liter-M3 die Klasse F4 gewinnen. Hinter ihnen tobt ein spannender Kampf der besten 2-Liter-BMW. Jochen Böhringer zeigt mit seinem BMW 318is einmal mehr eine ausgezeichnete Leistung, muss sich aber den PS-überlegenen BMW 320 der Köhler-Familie beugen. Dabei ist der Junior Sven Kress im E30 der schnellste in der Klasse, bis der Motor auf der vorletzten Prüfung den Geist aufgibt. So holen sich Fritz Köhler und Petra Hägele im superbreiten Compact-BMW Gesamtrang 6 und den Klassensieg in der Königsklasse F5 vor Jochen Böhringer, dem aus der Gruppe H in die Gruppe F gewechselten Kadett-Fahrer Gerrit Schmitt und dem Astra-Pilot Jochen Vollmer.

Die ersten 18 Plätze gehen allesamt an Gruppe-F-Fahrzeuge. Auf Platz 19 läuft der Gruppe-G-Subaru von Kai-Uwe und Tamara Lutz ein. Sven Glass und Celina Hieber gewinnen im Corsa die LG-4-Klasse (G11) noch vor dem Sieger der LG3-Klasse (G10), Marcel Schuhmacher und Franziska Herbold im BMW 318. Von den nur 54 Startern – 2016 waren es 112 – erreichen 41 das Ziel nach einer unfallfreien Rallye. 

Bei der Retro-Rallye mit 25 Fahrzeugen machen die Top-Teams der Retro-Rallye-Süd-Serie die vorderen zehn Plätze unter sich aus. Marc und Antje Blüthner (VW Golf II) gewinnen vor Thomas und Albert Gutheil (Toyota Celica) und Max ind Timo Birnbreier (Lancia Fulvia), die nur zwei Hundertstel zurück liegen.

Ergebnis 30. ADAC-Ostalb-Rallye 

1.Rainer Noller / Tanja SchlichtMitsubishi Evo 8F134:36,7
2.Jörg Dörre / Sven MetzgerBMW M3 E36F216,3
3.Markus Löffelhardt / Sarah PfaffBMW M3 E36F219,5
4.Björn Satorius / Lina MeterSubaru Impreza N16F145,1
5.Swen Dörre / Jochen TraubBMW M3 E36F4+1:25,3
6.Fritz Köhler / Petra HägeleBMW 320i CompactF5+1:58,7
7.Jochen Böhringer / Roland BürkBMW 318is E30F5+2:29,7
8.Gerrit Schmitt / Stefan PfisterOpel Kadett GSi 16VF5+3:14,3
9.Marc Froböse / Matthias KrehlikMitsubishi Evo 8F1+3:20,2
10.Jochen Vollmer / Sarah HessOpel Astra GSi 16VF5+3:42,9
11.Frank Herrmann / Inge HerrmannBMW 318is E30F5+3:56,2
12.Ralf Breitinger / Roland BreitingerSeat Ibiza CupraF5+4:06,4

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