Rallye Mittelsachsen

Wieder Reindl-Sieg in Freiberg

Die lange Anreise hat sich gelohnt: Rudi Reindl aus Oberbayern und Michael Ehrle aus dem Thüringer Wald wiederholen im sächsischen Freiberg ihren Vorjahressieg.

<strong>WIEDER VORN:</strong> Rudi Reindl und Michael Ehrle gewinnen erneut in Sachsen

69 Teams starten zur ADMV Rallye Mittelsachsen mit drei Wertungsprüfungen rund um die Bergstadt Freiberg: ein hübscher Asphalt-Rundkurs zum Auftakt, eine sehr schöne Sprintprüfung auf Asphalt und ein Sprint, der zur Hälfte über löchrigen Asphalt führt, zur Hälfte über Plattenwege. Diese Prüfung verlangt zwar einiges Können, doch bei der Mehrzahl der Fahrer stößt sie – wegen des sehr unterschiedlichen Charakters zu den beiden anderen Prüfungen - auf wenig Gegenliebe.

 

Sieben Mitsubishi Lancer führen das Feld an, das einzige Fremdfabrikat in der Spitzengruppe ist der Nissan 350 Z im Gruppe-H-Trimm von Raphael Ramonat. Doch dessen Hoffnung, mit dem japanischen Dickschiff gegen das Mitsubishi-Top-Team Reindl/Ehrle ein Duell anzufangen, verfliegt bei der Besichtigung: Die „Schotter“-Prüfung bevorzugt die Allradler ganz erheblich.

 

Mit zwei Bestzeiten setzt sich Reindl schnell von den Gegnern ab. Der frühere Seitenwagen-Rennfahrer Wolfram Centner liegt nach dem Rundkurs vor Ramonat, doch in der zweiten Prüfung fliegt der gelbe Nissan auf Platz 2. Auf dem losen Untergrund der dritten WP stürzt der Thüringer ab und verliert auf gut 4 km nicht weniger als 21 Sekunden auf den Schnellsten. Die Bestzeit erzielt überraschend „Polo-Henne“ Hendrik Raschke, der bei seinem Allrad-Debüt in Dirk Richters Mitsubishi herzerfrischend aufgeigt. Reindl kann es sich leisten, das Tempo auf den tückischen Plattenwegen ein wenig herausnehmen. Der zweite Umlauf verläuft fast wie eine Kopie der ersten Schleife. Im Ziel in Freiberg strahlen die ersten Drei mit der Sonne um die Wette: Rudi Reindl und Michael Ehrle sammeln Gesamtsieg 4 in dieser Saison. Wolfram Centner und Ralf Eichhorn feiern bei ihrer zehnten den ersten Podestplatz. Hendrik Raschke und Manuela Brunn jubeln über den gelungenen Umstieg von zwei auf vier angetriebene Räder.

 

Hinter Ramonat holt sich Matthias Koch den Gruppe-N-Sieg vor Ken Milde, dessen Turbo lahmt. Mario Kunstmann ist in der Gruppe G hoch überlegen. Heiße Duelle liefern sich die besten Fronttriebler. In der 2-Liter-Klasse der Gruppe F kommt Ronny Gaumnitz in der zweiten Schleife im angemieteten Honda Civic so prächtig in Fahrt, dass er noch Mark Muschiol im Clio abfängt. Bei den 1600ern muss sich der amtierende ADMV-200-Champion Mirko Graf (Citroen Saxo, Platz 13) mächtig strecken, um den Youngster Christoph Franke (Suzuki Swift) um eine Sekunde hinter sich zu lassen. Rigo Sonntag (Honda Civic) und Carsten Wiegand (VW Lupo) kämpfen verbissen um den Sieg in der Gruppe H bis 1600 cm³; ein Verbremser Wiegands an der Rundkurs-Schikane entscheidet das Duell zu Gunsten von Sonntag. Tolle Leistungen zeigen die besten 1300er, die auf den Plätzen 15 und 16 einlaufen. Der spektakulär fahrende Jan Rößner (Swift) ist im Ziel um drei Sekunden schneller als Stephan Monté im Nissan Micra.

 

Nicht alles läuft glatt, die erste Prüfung beginnt eine halbe Stunde verspätet wegen Kummer mit Zuschauern und Radlern. Auf der zweiten Prüfung durchbricht Lazar Kan im Mitsubishi erst einen Zaun und trifft dann im Vorgarten einen Flüssiggas-Tank, so dass die Prüfung abgebrochen werden muss. Insgesamt bleibt die Ausfallquote jedoch niedrig: 59 von 69 gestarteten Teams erreichen bei sommerlichen Temperaturen und vor vielen Zuschauern das Ziel in Freiberg. In der ADMV-Rallye-200-Meisterschaft führt Stephan Monté vor Mirko Graf und Rigo Sonntag.

 

Ergebnis 7. ADMV-Rallye Mittelsachsen

01. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, 17:50,6

02. Wolfram Centner/Ralf Eichhorn, Mitsubishi Evo 6, H16, +45,9

03. Hendrik Raschke/Manuela Brunn, Mitsubishi Evo 6, H16, +50,0

04. Raphael Ramonat/Steffen Schmidt, Nissan 350 Z, H15, +52,9

05. Matthias Koch/Marcel Koch, Mitsubishi Evo 8, N3A, +1:00,6

06. Ken Milde/Michael Mai, Mitsubishi Evo 8, N3A, +1:53,2

07. Mario Kunstmann/Heiko Langer, Mitsubishi Evo 7, G21, +1:53,7

08. Ronny Gaumnitz/René Meier, Honda Civic R, F8, +2:01,3

09. Rigo Sonntag/Tom Vetter, Honda Civic Vtec, H13, +2:02,9

10. Carsten Wiegand/Christoph Gerlich, VW Lupo, H13, +2:06,2

 

GALERIE:Die Bilder der Rallye Mittelsachsen 2012 ...

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