DMSB Rallye Cup

Weileder vorn in den Wedemark-Kuhlen

Rudi und Simone Weileder feiern in der Wedemark ihren dritten Saisonsieg. Doch die 50 WP-Kilometer auf Sand und Gras sind für die Mehrzahl zu viel: Nur 15 von 41 gestarteten Fahrzeugen erreichen das Ziel.

Janinas 16. ADMV-Wedemark-Rallye zählt zum DMSB Rallye Cup, zum Schotter-Cup und zu den ADMV-Meisterschaften. Die Rallye 70 präsentiert sich superkompakt: Die Wertungsprüfungen liegen in einem Dreieck von 4 km Seitenlänge, jede der fünf WPs ist zwischen 11 und 13 km lang, nur 9 von 59 WP-Kilometern laufen auf Asphalt, viele Stellen sind anspruchsvoll und spektakulär. Obwohl die Strecke speziell in den Sandkuhlen aufwändig hergerichtet ist, führen die vielen Durchfahrten – einige Stellen werden im Wettbewerb bis zu siebenmal genutzt, dazu kommen noch mehrere Passagen bei der Besichtigung – zu einem pausenlosen Rütteln und Schütteln an Fahrwerk und Kraftübertragung. Wedemark-Patron Bernd Depping erntet Beifall, als er bei der Siegerehrung Fehler ein räumt und für 2019 weitgehende Änderungen ankündigt. 

Aufregung gibt es schon nach der WP 1. Dass Vorjahressieger Dark Liebehenschel im Evo 7 die Bestzeit setzt, passt zwar ins Bild, doch dass er seinen Allrad-Konkurrenten zwischen ein und zwei Minuten abnimmt überhaupt nicht. Der Grund wird schnell gefunden: Acht Teams haben in dem eng gesteckten Sandkuhlengelände beim Besichtigen eine 800-Meter-Schleife ausgelassen und wiederholen – konsequent! – diesen Fehler auf den beiden Runden durch die Kuhle. Die Fabelzeiten werden später durch eine 2-Minuten-Zeitstrafe korrigiert, doch sie wird nur gegen zwei der acht „Abkürzer“ ausgesprochen, die anderen sehen das Ziel der Wedemark-Rallye nicht.

Die beiden Evo 10 fehlen am Stopp der WP 1: Jaakko Keskinen hat angeeckt und DMSB-Rallye-Cup-Spitzenreiter Dennis Rostek verlässt die WP am Strick hinter dem Pajero seines Teamchefs Hermann Gaßner. Rudi Weileder setzt sich im Evo 8 sofort an die Spitze und fährt gleich zum Auftakt ein Polster heraus gegen seine Evo-Kollegen Ken Milde und Michael Dinkel. In der gleichen Reihenfolge endet die WP 2, eine 11,6 km lange Start-Ziel-Prüfung. Wittenberg-Sieger Dark Liebehenschel stoppt mit technischen Problemen für sechs Minuten und gibt später mit Sand im Turbo auf, Patrick Rodewald stellt den Volvo 242 mit defekter Hinterachse ab. 

In der ersten Pause führen Rudi und Simone Weileder mit 29 Sekunden Vorsprung vor Ken Milde und Jean Ihlefeldt, 46 Sekunden vor Michael Dinkel und Bernd Allstadt sowie 69 Sekunden vor Christian Hardt und Jan-Eric Bemmann. Schon auf Rang 5 folgen Sebastian Vollak und Peter Messerschmidt als beste Hecktriebler, während Alois Scheidhammer und Gust Regner im Astra Turbodiesel die Fronttriebler-Wertung vor den Polo-Tretern Jeffrey Wiesner und Stefan Harloff anführen, wenn man die fällige 2-Minuten-Strafe für Thomas Schulz (Clio) und Hannes Arndt (Fiesta) berücksichtigt.

Zur zweiten Schleife starten noch 28 Fahrzeuge. Rudi Weileder macht mit der dritten Bestzeit fast alles klar und überlässt seinem direkten Klassenkonkurrenten die Bestzeit auf der WP 4. Michael Dinkel schaltet mit angeknackster Antriebswelle einen Gang zurück. Die WP 3 fordert weitere Opfer: Schultz, Arndt, Rafael Klein im BMW M3 sowie der erst 18-jährige Jan Eriksson im Subaru bleiben auf der Strecke. In der WP 4 treffen Jan Schneider, bester Schotter-Cup-Junior, und Alois Scheidhammer, der Führende im Schotter-Cup, denselben ausgegrabenen Wackerstein und müssen aufgeben. 

Nach einer Umbaupause werden beide Strecken für die WP 5 zu einer knapp 13 km langen Start-Ziel-Prüfung zusammengelegt, die nur noch zwei BMW 318 aus der Wertung holt. Für Rudi und Simone Weileder reicht die zweitbeste Zeit zum Wedemark-Gesamtsieg vor Ken Milde und Jean Ihlefeldt, die die letzte Bestzeit setzen. Michael Dinkel und Bernd Allstadt retten Platz 3 mühsam gegen Christian Hardt und Jan-Eric Bemmann. Die Berliner Thomas Leonhardt und Norbert Thamm, Tour d’Europe-Sieger von 1990, spielen ihre Routine aus und wuchten den tonnenschweren Audi S4 auf Platz 6 und zum Sieg in der Gruppe G.

Noch vor ihnen erreichen die amtierenden Schotter-Cup-Champions Sebastian Vollak und Peter Messerschmidt das Ziel auf Rang 5, womit sie die 2-Liter-Klasse gewinnen vor Thomas Böhm und Sven Hanke, die ihren alten Kadett GSi beherzt durch den Sand prügeln, und Werner Müller und Tochter Jasmin im BMW 318is, den Müller nach dem Teterow-Salto in vielen Nachtschichten wieder gerade gebogen hat. Bei den 1600-cm³-Fahrzeugen liegen beide Rallyrent-Miet-Polo vorn: Jeffrey Wiesner und Stefan Harloff gewinnen trotz zweier Plattfüße vor Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche.

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Die 3-Liter-Klasse sieht nur eines von sechs Fahrzeugen im Ziel, den Volvo 244 von Martin Gerstenberger und Heiko Borack, die im Ziel vor Freude über ihren ersten Klassensieg fast platzen. Die kleine Klasse der Gruppe G gewinnen Adrian Wilewski und Sascha Wöll in einem 1600-cm³-Serien-Polo – Wilewski bestreitet erst seine vierte Rallye. Ins Ziel kämpfen sich auch Gianna Gernot und Andrea Lukas im himmelblauen Gruppe-G-Volvo 940, das Damenteam hilft somit der Ruppiner RSG beim vielumjubelten Mannschaftssieg gegen die in dieser Saison bislang ungeschlagene Bayern-Truppe. 

DMSB Rallye Cup

Mit Spitzenreiter Dennis Rostek im Evo 10, dem ersten Verfolger Jan Potthast im angemieteten BMW 318is und dem Fünften Hannes Arndt im Ford Fiesta sind immerhin drei Aspiranten am Start. Doch alle drei fallen relativ früh aus, so dass sich an der DRC-Tabelle nicht ändert.

Zwischenstand: 1. Rostek 61; 2. Potthast+Dulleck 36; 4. Osterhaus 30,5; 5. Arndt+Zorn 30. 

ADMV-Rallye-Meisterschaft

In der Meisterschaft lassen die beiden Spitzenreiter Carsten Mohe (Renault Mégane) und Nick Heilborn (BMW M3) den Ausflug nach Niedersachsen aus, bleiben aber an der Spitze. Rigo Sonntag quält sich mit seinem Ford Focus bis ins Ziel und verbessert sich auf Rang 4. Im ADMV-Pokal vergrößert Ken Milde seinen Vorsprung deutlich. Torsten Brunke fällt zwar mit defekter Antriebswelle am gelben Golf in WP 2 aus, behauptet sich aber auf dem zweiten Tabellenplatz. Die größten Sprünge nach vorn machen Werner Müller und Uwe Joachim.

Zwischenstand: 1. Mohe 2296; 2. Heilborn 2046; 3. Grätsch 1782; 4. Sonntag 1646. Stand ADMV-Pokal: 1. Milde 3155; 2. Brunke 2426; 3. Müller 2089; 4. Rößner 1928; 5. Joachim 1827; 6. Ramonat 1816; 7. Heise 1763; 8. Nicolaus 1725.

Schotter-Cup

Die 28 Schotter-Cup-Teams beherrschen das Geschehen in den Sandkuhlen der Wedemark. Bei den Allradlern ist die Schotter-Cup-Wertung identisch mit der Gesamtwertung: Rudi Weileder siegt vor Ken Milde und Michael Dinkel. Weileder und Milde führen nach der Wedemark-Rallye auch den Schotter-Cup an. Bei den Hecktrieblern wird die Rallye zum Solo von Sebastian Vollak, der klar vor Werner Müller und Martin Gerstenberger gewinnt und nach zwei Nullrunden jetzt wieder Chancen auf die Titelverteidigung hat. Nach Scheidhammers Ausfall gewinnt Jeffrey Wiesner im Polo die Fronttriebler-Wertung mit drei Sekunden Vorsprung, wobei er auf der letzten Prüfung noch an Thomas Böhm im Kadett vorbeizieht. Uwe Joachim landet auf Platz 3.

Zwischenstand: 1. Weileder 2703; 2. Milde 2427; 3. Müller 2397; 4. Scheidhammer 2184; 5. Vollak 2163; 6. Gerstenberger 1968; 7. Rodewald 1769; 8. Heldt 1524; 9. Dinkel 1477; 10. Schultz 1399.

Ergebnis Janinas 16. ADMV-Wedemark-Rallye 

1.Rudi Weileder / Simone WeilederMitsubishi Evo 8C1847:54,5
2.Ken Milde / Jean IhlefeldtMitsubishi Evo 8C18+26,1
3.Michael Dinkel / Bernd AllstadtMitsubishi Evo 7C18+1:59,5
4.Christian Hardt / Jan-Eric BemmannMitsubishi Evo 9F1+2:18,8
5.Sebastian Vollak / Peter MesserschmidtBMW 318ti E36F5+3:48,4
6.Thomas Leonhardt / Norbert ThammAudi S4 AvantG8+4:56,1
7.Jeffrey Wiesner / Stefan HarloffVW Polo GTIF6+6:08,7
8.Thomas Böhm / Sven HankeOpel Kadett GSi 16VF5+6:12,0
9.Uwe Joachim / Yasmine FritzscheVW Polo GTIF6+7:06,5
10.Werner Müller / Jasmin TrabsBMW 318is E30F5+7:08,2
11.Martin Gerstenberger / Heiko BorackVolvo 244F4+9:20,4
12.Rigo Sonntag / Karina PetruschFord Focus STC17+13:27,3

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