Die größte Spannung bietet erwartungsgemäß die Kategorie 1 der seriennahen Fahrzeuge (Gruppe N+F+G mit einer angetriebenen Achse). Gegen die Meute der Cup-318is hat Mark Muschiol im Clio Ragnotti diesmal relativ leichtes Spiel, weil die BMW bei nur 20% Schotter mit ihren Cup-Reifen nicht folgen können. Muschiol und Marcel Eichenauer, der Kerstin Munkwitz an diesem Samstag ersetzt, werden in der Klasse N/F8 nur Zweite hinter dem Schotter-Cup-Champion von 2011, Günther Werner, im reinrassigen Gruppe-F-BMW, der sich 2014 nicht in den Schotter-Cup eingeschrieben hat. Mark Muschiol wird aber auch in der Kategorie 1 nur Zweiter, denn Bernd Knüpfer und Daniel Herzig lassen den 2-Liter-Astra GSi zu Hause und fliegen im turbo-befeuerten Astra OPC über die Wertungsprüfungen. Zur Halbzeit übernehmen die Erzgebirgler die Führung fahren einen Vorsprung von 19 Sekunden auf Muschiol heraus. Die nächsten Plätze in der Kategorie 1 gehen an sieben BMW 318, vorneweg Rudi Weileder, Frank Zischkale, Felix Weisert und Kevin Schöter. Als bester Volvo-Pilot erreicht Werner Löseke das Ziel.
Bei den verbesserten Fahrzeugen der Kategorie 2 knüpft Clio-Treter Christian Bauer nahtlos an den Sieg in der Wedemark an. Mit René Heller als Co lässt er die Golf-Kollegen Sven Müller und Karsten Schneider sowie Torsten Brunke und Sophia Strauß um mehr als eine Minute hinter sich. Auf Rang 4 in der Kategorie erreicht Rudi Macht das Ziel, der diesmal seinen Skoda Fabia R2 einsetzt – mit dem er aber nicht schneller fährt als im Gruppe-F-Polo. Der Finne Petri Reinikainen landet im 300 PS starken Mercedes 190 auf Rang 5; hätte ihm seine Copilotin nicht eine Strafminute (zu früh an einer Zeitkontrolle) beschert, hätte der Quertreiber den zweiten Rang in der Kategorie 2 belegt.
Nur ein mageres Feld von fünf Teams tritt in der Kategorie 3 der Allradler an. Als Raphael Ramonat am Start zur WP 2 ausfällt, sind auch seine Schotter-Cup-Hoffnungen ausgeträumt. Michael Dinkel und Michael Bayer gewinnen im Gruppe-H-Evo 7 danach leicht die Kategorie, auch wenn Schotter-Fahrwerk und –reifen nur für Platz 9 reichen. Zweite werden Klaus Braun und Mareen Morgenroth mit einem serienmäßigen, nur 150 PS starken Opel Vectra 4x4 aus der Gruppe G. Natürlich gewinnen sie auch ihre Klasse und verbessern sich in der Tabelle auf Rang 6.
Bei den Fahrerinnen haben Tina und Petra Damm im Gruppe-G-Golf um 20 Sekunden die Nase vorn gegenüber Monika Lein und Tina Roscher im Gruppe-F-Swift. Die Juniorenwertung holt sich der 20-jährige Bayer Maximilian Siebenwurst im BMW 318is. Die Tabelle ändert sich nur geringfügig. Rudi und Simone Weileder behaupten die Führung vor Rudi Macht, Mark Muschiol und Felix Weisert. Nach einer kleinen Lücke folgen Christian Bauer, Klaus Braun und der zuverlässige Stefan Zantis dicht beieinander.
Als nächster Lauf steht die „große“ ADMV-Lausitz-Rallye am 10./11. Oktober auf dem Kalender. Da Weileder und Weisert voraussichtlich auf den Trip an die polnische Grenze verzichten, kann es in den Tagebauen rund um Boxberg zu einem Führungswechsel kommen. Mark Muschiol und Kerstin Munkwitz könnten die Lausitz ebenso als Tabellenführer verlassen wie der Marktredwitzer Routinier Rudi Macht, der in seinen VW Polo 1600 aus der Kategorie 1 bisher sechs Siege eingefahren hat. Das Finale wird am 8. November in der Spargelstadt Beelitz beim Havellandpokal steigen, der gleichzeitig als Bundesendlauf des DMSB Rallye Pokals ausgetragen wird – als Rallye 200 Plus.
Zwischenstand nach 6 von 8 Läufen:
01. R.Weileder/S.Weileder, BMW 318is, Kat.1, 3414 Punkte
02. R.Macht/R.Patzig, VW Polo, Kat.1, 3164 Punkte
03. M.Muschiol/K.Munkwitz, Renault Clio, Kat.1, 3060 Punkte
04. F.Weisert/L.Kuhn, BMW 318ti, Kat.1, 2962 Punkte
05. Ch.Bauer/R.Heller, Renault Clio, Kat.2, 2456 Punkte
06. K.Braun/M.Morgenroth, Opel Vectra 4x4, Kat. 3, 2445 Punkte
07. St.Zantis / C.Hartmann, BMW 318is, Kat.1, 2321 Punkte
08. A.Korpp/M.Kunert, BMW 325i, Kat.1, 2143 Punkte
09. J.Heldt/H.Schmidt, VW Polo, Kat.1, 2137 Punkte
10. J.Kohn/E.Schöppl, BMW 318is, Kat.1, 2016 Punkte
