Rallye News

Walhalla-Triumph für Gaßner

Mit einem Favoritensieg endet die zweite Ausgabe der Regensburger ADAC-Walhalla-Rallye, dem fünften Lauf zum Matador-Schotter-Cup.

<strong>NACHFRAGE:</strong> Über 160 Nennungen bei der Walhalla-Rallye

Hermann Gaßner gewinnt alle fünf Prüfungen auf dem hellen, rolligen Schotter des Truppenübungsplatzes Oberhinkofen. Mit 22 Sekunden Vorsprung feiert er einen klaren Sieg ? und den Geburtstag von Copilotin Karin Thannhäuser, die sich ihren ersten Start auf den legendären Schotterpisten zu diesem Anlass gewünscht hat.

 

Den zweiten Platz holt sich Anton Werner, der für dieses Wochenende statt des Audi S2 Quattro einen älteren Mitsubishi Evo für die Gruppe H vorbereitet hat. Nur auf der kurzen Auftaktprüfung muss sich Werner dem Berliner Vorjahressieger Frank Richert beugen, dann holt er sich mit vier zweitbesten Zeiten den Ehrenplatz hinter Gaßner. Für Richert und seinen feuerroten Cossie bleibt nur der dritte Podiumsrang. ?Ich bin wohl ein wenig zu quer gefahren,? analysiert er im Ziel den Rückstand. Andererseits hat er mehr als eine Minute Vorsprung auf einen Dreier-Pulk, der sich um Platz 4 balgt. Am Ende hat der Dresdner Cossie-Pilot Dirk Richter die Nase knapp vorn gegen Chris Seysen (Gruppe-N-Mitsubishi) und dem Rückkehrer Werner Mangold im Mazda 323.

 

Nur ein Fahrzeug ohne Allrad-Antrieb schafft den Sprung in die Top Ten: Arthur Pfeil treibt seinen technisch hochkarätigen VW Golf II so irrsinnig über die Schotterpisten (und manchmal nebenher), dass der Golf genau so gut Heckantrieb haben könnte. Der amtierende Niederbayern-Champion nimmt seinem Konkurrenten Alois Scheidhammer im Opel Kadett GSi deutliche 25 Sekunden ab. Scheidhammer darf sich jedoch trösten mit dem erneuten Sieg in der Division 2 des Schotter-Cups vor Golf-Pilot Heiko Scholz.

 

Erstmals in der Saison landet keiner BMW 318is unter den ersten Zehn, aber die Show der Hecktriebler ist auch diesmal gigantisch und extrem spannend. Thomas Kleinwächter setzt die erste Bestzeit, aber auf der WP 2 übernimmt Sven Hasselbach das Kommando, der auf WP 3 dem Schwaben Jörg Dörre den Vortritt lassen muss. Mit tollem Einsatz und viel Glück ? ein Plattfuß am Start der WP 4 wird in Windeseile straffrei gewechselt ? holen sich Jörg Dörre und Jürgen Herzog den ersten Saisonsieg mit 7 Sekunden Vorsprung. Dahinter spitzt sich der Kampf um Platz 2 - und gleichzeitig um die Führung Matador-Schotter-Cup ? dramatisch zu. Rudi Weileder, ein wenig schwächer gestartet, prügelt den BMW auf der allerletzten Rille über den finalen Berg-und-Tal-Rundkurs und schnappt sich noch Hasselbach und somit den Sieg in der Schotter-Cup-Division 1. Die Cup-Chefs Thomas Kleinwächter und Andreas Gerst sind vom Rundkurs Piesenkofen so begeistert, dass sie eine Runde mehr fahren und mit dem Ausgang nicht mehr zu tun haben.

 

Eine Augenweide stellen auch die drei schnellsten Volvos dar. Wikinger-Chef Jochen Walther im 242 muss sich gegen Rainer Keck im 740 geschlagen geben, der auf den schnellen Passagen immer einen Tick gerader fährt. Holger Knöbel vergibt seine Chancen früh, als er seinen 740 für 5 Minuten im Unterholz parkt, unterhält die Fans jedoch bis zum Schluss prächtig. Den Klassensieg in der 3-Liter-Klasse holt sich wie schon in Franken das 21-jährige Riesen-Talent Mirco Path im Audi 90 Quattro.

 

Mit über 160 Nennungen erreicht der Trend zu Schotterrallyes einen neuen Höhepunkt. Nur 140 Teams können zugelassen werden, schließlich starten 135 Fahrzeuge. 110 sehen das Ziel der sehr kompakten und sehr gut organisierten Rallye.

 

Ergebnis ADAC-Walhalla-Rallye:

01. Gaßner/Thannhäuser, Mitsubishi Lancer E9, N5, 24:08,6 Min.

02. Werner/Edelmann, Mitsubishi Lancer E4, H15, + 22,2 Sek.

03. Richert/Prillwitz, Ford Escort Cosworth, H15, + 40,2 Sek.

04. Richter/Ellmer, Ford Escort Cosworth, H15, + 1:52,2 Min.

05. Seysen/Breuer, Mitsubishi Lancer E6, N5, + 1:54,8 Min.

06. Mangold/Steller, Mazda 323 GTR, H15, + 1:57,8 Min.

07. Reindl/Brock, Toyota Celica GT-4, H15, + 2:02,3 Min.

08. Pfeil/Stolle, VW Golf GTI 16V, H13, + 2:13,4 Min.

09. Dinkel/Bayer, Mitsubishi Lancer E7, N5, + 2:16,2 Min.

10. Fruck/Türk, Audi 90 Quattro Turbo, H15, + 2:24,2 Min.

 

Zwischenstand im Matador-Schotter-Cup:

1. Hasselbach, BMW, 4565 Punkte; 2. Weileder, BMW, 4564; 3. Richert, Ford, 4346; 4. Path, Audi, 4174; 5. Macht, VW, 3578; 6. Walther, Volvo, 3486; 7. Schmidt, BMW, 3401; 8. Wiesner, Suzuki, 3245; 9. Drews, BMW, 3122; 10. Scheidhammer, Opel, 3077.

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