Rallye News

Walhalla-Sieg für Richert

Auf den traumhaften Schotterstrecken Oberhinkofens und bei idealen Bedingungen gewinnt das Ford-Duo Frank Richtert und Beatrice Bränzel die 1. Walhalla-Rallye.

<strong>ACTION:</strong> Wo Schotter ist, sind die Volvos nicht weit

[gpp] Unter einer strahlenden Oktobersonne und umrahmt von golden glänzendem Herbstlaub zelebrierten 110 wild entschlossene Quertreiber aus fast dem gesamten Bundesgebiet auf den weitläufigen, geschotterten und ?traumhaften? Kurvenarealen des Standortübungsplatzes ?Oberhinkofen? bei Regensburg traumwandlerische Driftwinkel per Excellenze und in zum Teil allerhöchster Vollendung.

 

Neben den diversen, aufstrebenden Schotter-, Allrad- und Hecktriebler-Cups zog das legendäre Geläuf´ der früheren ADAC-3-Städte-Rallye aber auch Piloten an, welche zwar hin und wieder als Zuschauer an Rallyestrecken gesichtet werden, aber schon jahrzehntelang nicht mehr als Teilnehmer in einem Wettbewerb zu bewundern waren, wie etwa der ehemalige Ford-Werksfahrer Michael Werner der einen BMW 318 iS in seiner Klasse auf einen ehrenhaften Rang dreizehn fuhr.

 

Die erste und am Ende schnellste Spur auf den gut 35 Schotter-Kilometern zogen jedoch die für die Ruppiner RSG startenden Frank Richert/Beatrice Bränzel im allradgetriebenen Ford Escort RS Cosworth, und enteilten ihren Verfolgern vom Start weg und von Prüfung zu Prüfung. Zur Rallyehalbzeit, als sich das Feld mitten auf dem StOÜPl zur Pause einfand, hatte das Mixed-Team aus dem hohen Norden bereits über vierzig Sekunden Vorsprung auf seine Verfolger herausgefahren.

 

Dirk Richter und Daniel Tietze im zweiten Escort-Cossie und nach zwei Wertungsprüfungen lediglich elf Sekunden zurück, hatten vor der WP drei minutenlang große Mühe, dessen Motor wieder zum Leben zu erwecken, befestigten anschließend die Motorhaube nur notdürftig, entledigten sich dieser (´zwangsläufig!`) im weiteren Verlauf der schnellen WP drei und zogen sich letztlich aufgrund der Überschreitung der Karenzzeit vorzeitig und endgültig aus dem Klassement zurück.

 

[IMG]walhalla_2005_promo_a.jpg[/IMG]

Die zweite, identische Runde über die beiden Rundkurse und eine Sprintprüfung, geriet schließlich zur Demonstrationsfahrt, aber nicht nur für Richert/Bränzel die mit eineinhalb Minuten Vorsprung den Gesamtsieg der 1. ADAC-Walhalla-Rallye einfuhren, sondern vor allem für die Zweitplatzierten des Gesamtklassements, die ´pfeilschnellen` VW-Golf-Piloten Artur Pfeil/Wilhelm Stolle vom MSC Röhrnbach sowie die vier Sekunden dahinter rangierenden Martin Lorenz/Franz Neumayer vom MSC Emmersdorf auf Ford Escort RS MK II.

 

Nach den Viertplatzierten Gruppe N-Siegern Manfred Seidl und Manuel Riedler von der SFG Trostberg und deren Subaru Impreza STI, ´nisteten` sich die Vertreter der IG 318iS von Rang fünf bis acht innerhalb von lediglich sechs Sekunden ein: Andreas Gerst/Frank Ziegler brachten ihre BMW-Nase knapp vor Jörg und Sven Dörre, Thomas und Andrea Kleinwächter sowie die für den MSC Emmersdorf startenden Rudi und Simone Weileder ins Ziel und zeigten überdeutlich, wofür diese Hecktriebler ?eigentlich gebaut sind?, und wie viel Fahrspaß diese preiswerte Meisterschaft bieten kann. Ihre Vereinskameraden Alois Scheidhammer/Josef Kollmannsberger hielten im Opel Kadett E GSI auf Platz neun das fünfte BMW 318is-Team unter den Top Ten, Horst-Lars Müller/Michael Füß, mit knappen sechs Sekunden ?gerade ´mal noch? in Schach.

 

Schnellste im acht Teilnehmer umfassenden Feld des VOLVO-Original-Cup waren Rainer Keck/Kay Treder im 244 VOC auf Gesamtrang 16, vor Holger Knöbel/Stefanie Fritzensmeier, die im 244 GTL das Ziel auf Gesamtrang 20 erreichten. Die vielfach wie ´leichtfüßig` bewegten, aber dennoch schweren ´skandinavischen Panzer` ließen explizite und wehmütige Erinnerungen an - leider ? längst vergangene Rallye-Tage und ? Feste in und um ?Oberhinkofen? aufkommen. Die Gruppe der Youngtimer-Fahrzeuge gewannen Michael und Matthias Stock von der Scuderia Magra (München) in einem originalgetreuen Porsche 911-Safari, und von den 110 gestarteten Teams erreichten schließlich 94 das Ziel in Wertung und waren einhellig voll des Lobes über diesen ?herausragenden Schotter-Event!? Gar nicht zum Fahren (im Wettbewerb) kam leider Tim Stebani im Skoda Fabia, da seine mitgebrachten Reifen keine Zulassung für den nationalen Rallyesport hatten. Um dem Youngster jedoch dennoch Schotter-´Erfahrungen` zu ermöglichen, übergaben ihm die Veranstalter kurzerhand die Aufgabe eines Schlussfahrzeuges.

 

Bei der abendlichen Siegerehrung im Oberhinkofener Gasthaus ?Weitzer? ergoss sich über die zahlreichen Teilnehmer eine wahre Flut von großen und wertvollen Pokalen und Rallyeleiterin Gabi Fischer (Heilinghausen) vom AMC Deuerling sowie Doris Bretzner (Bruck) vom AC Deggendorf bedankten sich bei all ihren zahlreichen Helfern und den Genehmigungs-Behörden sowie allen Anwohnern für das gezeigte Verständnis und das entgegengebrachte Vertrauen.

 

ERGEBNISSE:

01. Frank Richert/Beatrice Bränzel, Ford Escort Cosworth, 20:42,6 Min.

02. Arthur Pfeil/Wilhelm Stolle, VW Golf II, +1:30,0

03. Martin Lorenz/Franz Neumayer, Ford Escort RS MK II, +1:34,4

04. Manfred Seidl/Manuel Riedler, Subaru Impreza STI, +1:36,2

05. Andreas Gerst/Frank Ziegler, BMW 318 iS, +1;40,6

06. Jörg und Swen Dörre, BMW 318 iS, +1:43,0

07. Thomas und Andrea Kleinwächter, BMW 318 iS, +1:45,8

08. Rudi und Simone Weileder, BMW 318 iS, +1:46,1

09. Alois Scheidhammer/Josef Kollmannsberger, Opel Kadett , +1:48,2

10. Horst-Lars Müller/Michael Füß, BMW 318 iS, +1:54,1

« zurück