Rallye Grünhain

Vier Bayern vorn in Grünhain

Wie schon im Vorjahr dominieren auch bei der Jubiläumsveranstaltung in Grünhain die bayerischen Gäste das Geschehen. Rudi Reindl und Michael Ehrle feiern im Mitsubishi Lancer Evo 7 einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg.

<STRONG>JUBILÄUMSSIEG:</STRONG> Rudi Reindl gewinnt die 10. Ausgabe der Rallye Grünhain

Die zehnte Ausgabe der ADMV-Rallye Grünhain endet vor großer Zuschauerkulisse mit dem kurzen Stadtrundkurs, den der MC Grünhain bei jedem Jubiläum bietet. Doch zuvor müssen drei Start-Ziel-Prüfungen zweimal bewältigt werden, von denen besonders die erste sehr hohes Können fordert. Mit 8,3 km Länge und mehrfachem Wechseln zwischen schmalen technisch anspruchsvollen Asphaltwegen und schnellen Mutstrecken sind einige Teams überfordert, der Graben in einer Bergauf-Links vor dem Ziel ist so überfüllt, dass der erste Durchgang abgebrochen werden muss. Es bleibt aber bei Blechschäden, 76 der 96 gestarteten Teams absolvieren am Abend den Rundkurs über den Marktplatz.


Rudi Reindl und sein Thüringer Co Michael Ehrle setzen sich gleich auf der ersten Prüfung um zehn Sekunden vom Rest des Feldes ab. Auch die anderen sechs Wertungsprüfungen beenden die Routiniers immer als schnellste. Beim Finale auf dem Grünhainer Mini-Rundkurs setzt Reindl noch einen drauf: „Da hab ich die Sau raus gelassen, der Kurs hat irrsinnig Spaß gemacht.“ Die vielen Zuschauer in Grünhain danken es Reindl und Ehrle mit tosendem Applaus, mit über einer halben Minute Vorsprung wiederholen sie den Vorjahressieg.


Dahinter liefern sich zwei oberfränkische Teams ein beinhartes Duell um Platz 2. Bernd Michel und Bernd Hartbauer erwischen mit ihrem legendären Gruppe-H-Astra den besseren Start und haben in der Halbzeit knapp fünf Sekunden Vorsprung herausgefahren auf Werner Mühl und Sebastian Kröniger. Doch die BMW-Compact-Fahrer wachsen beim zweiten Durchgang in Neundorf über sich hinaus, verfehlen Reindls Bestzeit nur knapp und ziehen an Michel/Hartbauer vorbei. Michel kontert auf der letzten Prüfung „draußen“ zwischen Pöhla und Antonshöhe und erobert Platz 2 zurück, den er beim Finale in Grünhain erfolgreich verteidigt. Mühl/Kröniger trösten sich mit dem Sieg in der Gruppe N/F.


Roland Macht und Klaus Roßdeutscher runden den Bavaria-Triumph mit Rang 4 ab. Dabei steuert Macht statt seines roten Cossie den gelben Mitsubishi, den sonst sein Sohn John bewegt. Als beste Nicht-Bayern kämpfen Bernd Knüpfer aus dem sächsischen Vogtland und Jörg Mittelsdorf aus dem Thüringer Wald um Platz 5. Knüpfer, nach eineinhalb Jahren wieder am Lenkrad des OPC-Turbo-Astra, zeigt sich zwar enttäuscht, dass er Mühls Compact-M3 nicht halten kann, aber im Duell mit Jörg Mittelsdorf, der mit Ehrles Tochter Lara in einem erst einen Tag zuvor zugelassen Gruppe-N-Evo 8 antritt, verteidigt er den kleinen Vorsprung von der WP 1 verbissen bis in Ziel


Drei weitere Franken-Teams landen auf den Plätzen 7 bis 9. Dabei setzen sich Reinhard Honke und Mario Nitsche (Subaru) gegen die Lokalmatadoren Mario Kunstmann und Heiko Langer (Mitsubishi) in der Gruppe CTC durch. Hinter Michel sorgen Helmut Hodel und Wolfgang Plank im roten Methusalem-Golf sowie Gerrit Schmitt und Stefan Pfister (Kadett) für einen fränkischen Dreifach-Sieg in der 2-Liter-Klasse der Gruppe H vor dem Annaberger Eric Süß, der im bildhübschen Seat Ibiza Kit Car die Top Ten knapp verfehlt. Ronny Meischner hat im Golf zum Auftakt mit der drittbesten Gesamtzeit – rund um seinen Heimatort Neundorf – die Konkurrenten geschockt, doch der weiß-blaue Golf hält nur bis zur Halbzeit.

 

Bei den 1600er feiert Rico Hanika nach dem Comeback bei der Grabfeldrallye jetzt seinen ersten Klassensieg im Renault Twingo R2 vor Sirko Treichel im B-Corsa und Jörg Trültzsch im Peugeot 205. Drei Teams des MC Grünhain belegen das Podium in der 1300er-Klasse: André Daßler und Enrico Fischer haben die Polo-Nase vorn vor den Markenkollegen Lars Meyer und Andreas Weißflog und dem Felicia von Tobias Edelmann und Peggy Holm. Auch bei den Trabis ist ein Heimerfolg zu verzeichnen: Mario Keller und René Mittmann lassen vor der Haustür nichts anbrennen und siegen vor dem Thüringer Mixed-Team Michael Kaiser und Jacqueline Dietzel sowie Mike Knorn und Jens Krajewski.


Die in Sachsen leicht schwächelnde 2-Liter-Klasse der Gruppe F sieht Stephan Dammaschke und Julia Albinus vorn, deren Ford Escort RS – gebremst von einigen Zündaussetzern – endlich wieder das Ziel sieht. Sie liegen im Sandwich der beiden schnellsten 1600er-F-Autos, dabei können die Polo-Piloten Lars Keller und Arndt Komorek den Saxo von Mirko Graf und Gundo Schmidt um fast eine halbe Minute distanzieren. In der Gruppe G gewinnen Mario Czok und Andy Tänczyk beim ersten Start im Mitsubishi Evo 8 die große Klasse, während bei den „Kleinen“ Steve Ullmann und Martin Krause im Clio die Oberhand behalten gegen den BMW 318 von Johannes Grimm und Ingo Dörstling.


Die Rallye Grünhain steht unter dem Eindruck des tödlichen Unfalls drei Wochen zuvor bei der Wartburg-Rallye. Janina Depping hätte zur gleichen Zeit die Wedemark-Rallye veranstaltet, Ina Schaarschmidt wird am gleichen Tag zur letzten Ruhe gebettet. Deshalb haben mehrere Fahrer ihne Nennungen zurückgezogen. Der MC Grünhain verzichtet auf die abschließende Rallye-Party, alle Teilnehmer fahren mit einem Gedenk-Aufkleber.


Ergebnis 10. ADMV-Rallye Grünhain am 31. August 2013:

01. Rudi Reindl/Michael Ehrle, Mitsubishi Evo 7, H16, 20:34,1

02. Bernd Michel/Bernd Hartbauer, Opel Astra GSi, H14, + 32,1

03. Werner Mühl/Sebastian Kröniger, BMW M3 Compact, F3B, +35,4

04. Roland Macht/Klaus Roßdeutscher, Mitsubishi Evo 6, H16, +47,7

05. Bernd Knüpfer/Daniel Herzig, Opel Astra OPC Turbo, N3B, +57,4

06. Jörg Mittelsdorf/Lara Quast, Mitsubishi Evo 8, N3A, +1:08,9

07. Reinhard Honke/Mario Nitsche, Subaru Impreza STI, C28, +1:27,2

08. Helmut Hodel/Wolfgang Plank, VW Golf I 1.8, H14, +1:32,1

09. Gerrit Schmitt/Stefan Pfister, Opel Kadett GSi, H14, +1:42,8

10. Mario Kunstmann / Heiko Langer, Mitsubishi Evo 6, C28, +1:49,0

11. Eic Süß/Jürgen Emmerlich, Seat Ibiza Kit Car, H14, +1:52,2

12. Peter Wald/Michael Wald, BMW M3 E36, F3B, +2:01,2

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