Fürst-von-Wrede-Rallye

Uli Kübler ist erneut vorn

Uli Kübler bleibt Herrscher im Wald von Schloss Sandsee. Bei der Fürst-von-Wrede-Rallye wiederholt er seinen Vorjahreserfolg und verweist Gerd Tabbert und Stefan Schulze auf die Plätze.

Zum zweiten Lauf der Deutschen Amateur Meisterschaft des NAVC starten sich 89 Teams vor dem Ellinger Schloss zur 13. Fürst-von-Wrede-Rallye. Ellingen in Mittelfranken beherbergt in diesem Jahr das komplette Rallyezentrum mit Büro, Serviceplatz, Start, Ziel und Siegerehrung, nur die technische Abnahme findet in Stopfenheim statt. Auch das Konzept haben die Veranstalter vom MSC Jura modifiziert: Der fürstliche Wald bei Mischelbach steht dreimal auf dem Programm (WP 1+3+5), zweimal mit einer 9 km langen Start-Ziel-Prüfung, die zu 80% über Schotterwege führt, beim dritten Mal mit einer kürzeren 7-km-Variante. Als WP 2+4 wird ein schneller Rundkurs zwischen Massenbach, Tiefenbach und Hörlbach gefahren, knapp 8 km lang, der zu 75% über teils brüchigen Asphalt führt. Ein leichter Regen am Vormittag sorgt bei der ersten Wald-Durchfahrt für feuchte und rutschige Stellen, doch ab Mittag herrscht bestes Frühlingswetter mit trockenen Pisten.

Neben etlichen amtierenden und früheren DAM-Meistern gilt einem Schweizer Team im Mini Super 2000 mit 1600-cm³-Turbomotor das Hauptaugenmerk. Doch das Feuerwerk des Schweizer RRC-Renners währt nur kurz. Die 9 km lange Auftaktprüfung im fürstlichen Wald bei Mischelbach gewinnt er zwar mit sechs Sekunden Vorsprung, doch schon kurz nach dem Start zum schnellen Rundkurs bei Massenbach fliegt das Getriebe auseinander. Uli Kübler, Zweiter beim Auftakt im Wald, schüttelt bereits jetzt seinen Verfolger Gerd Tabbert im Allrad-BMW ab. Nach drei Bestzeiten am Stück kann der 40-jährige Mitsubishi-Pilot aus Öhringen zur dritten und letzten Prüfung über die Forstwege entspannt starten. Ein vierter Platz beim Finale reicht locker für Uli Kübler und Matthias Klotz, um den Vorjahressieg zu wiederholen. 

Gerd Tabbert und seine Copilotin Mandy Litzius zeigen mit dem BMW 325ix (mit 3-Liter-Maschine, ohne Turbo) ohne technische Probleme eine starke Leistung und verweisen die Pfälzer Stefan Schulze und Jochen Rheinwalt im Subaru Impreza auf den dritten Platz. Gerd Tabbert: „Ich hätte noch dichter an Uli dran sein können, war aber im Wald zweimal kurz neben der Strecke.“ Hinter den Podiumsplätzen kämpfen die Allrad-Turbos von Ex-Champion Alfons Nothdurfter (Sierra), Wolfgang Rader (Audi 200) und Sven Behl (Toyota Celica) verbissen mit den heckgetriebenen BMW M3 von Markus Daffner und Sebastian Wundsam. Das Zweirad-Duell der BMW endet in der Zielkurve der WP 4, als Wundsams Versuch, die schnelle Rechts-Fünf voll zu nehmen, misslingt. Wundsam und Co Josef Ritt schaffen zwar die Reparatur des arg beschädigten M3, doch 90 Strafsekunden bei der Service-Aus-ZK werfen sie weit zurück. Markus Daffner und Co Markus Wegener hingegen trumpfen auf; sie werden Gesamtvierte, gewinnen die Klasse 10 (vor den BMW-Kollegen Martin Stuckenberger und Willi Biendl) und die NAVC-Gruppe 2, womit sie der Titelverteidigung ein Stück näher kommen. Behl muss sich wegen 20 ZK-Sekunden hinter Nothdurfter und Rader auf Gesamtrang 7 einreihen.

Wagner in Klasse 9 vorn

Mit 32 Fahrzeugen ist die NAVC-Klasse 9 der verbesserten 2-Liter-Fahrzeuge am stärksten besetzt. Thomas und Melanie Schultz führen das Feld an, bis auf WP 4 der Motor des D-Kadetts eingeht. Jetzt machen Thilo Wagner und Christina Döring im Honda Civic R und Benny Funk und Michael Prinner im Opel Astra den Sieg unter sich aus. Funk fährt im Wald schneller, Wagner auf den Rundkurs; als sich Wagner bei der dritten Wald-Passage steigern kann, holt er den Klassensieg vor Funk und dem Mamminger Kadett-Team Roland Kroiß und Martin Spranger. Das „50-Plus-Trio“ mit Hans Kögl (Opel Ascona), Norbert Schneider (BMW 320is) und Jochem Möller (Honda Integra) landet auf den Klassenrängen 6, 8 und 9. In der 1600-cm³-Klasse läuft Rainer Thiel zu Bestform auf. Am Steuer des 1300-cm³-Allrad-Panda und mit Tochter Sabrina auf dem heißen Sitz holt der Rheingauer in den Waldpassagen so viel Vorsprung heraus, dass die PS-stärkere Konkurrenz ihn auf dem Rundkurs knapp verfehlt. Wolfgang Wittmann und Robert Nikol (Ford Escort TwinCam), Arno Reuß und Evelyn Schöppl (Opel Ascona 1600) und Jürgen Hohlheimer und Alessandro Franceschini im Fiat Punto Super 1600 folgen mit Sekundenabstand.

Bei den Serien-Fahrzeugen der NAVC-Gruppe 1 fahren die Favoriten Frederik Leykauf und Jan Haderlein im Honda Integra der Konkurrenz auf und davon. Auf der letzten Prüfung vergibt Leykauf den neunten Gesamtrang, als er eine Schikane abräumt und dafür 30 Strafsekunden kassiert. Zum Klassen- und Gruppensieg reicht es dennoch. Mit 22 Sekunden Rückstand erreichen die Astra-Piloten Thomas Dommel und Daniel Kieser als Zweite das Ziel, mehr als eine halbe Minute vor dem Sohn-Vater-Team Christian und Johannes im Opel Kadett C. Die Klasse über 2000 cm³ sieht Christian Funk und Matthias Alt im BMW 323 vorn.

Die Fürst-von-Wrede-Rallye hat ohnehin einen guten Ruf; in diesem Jahr setzen die Organisatoren durch ein Preisgeld von 2300 Euro noch ein Sahnehäubchen drauf. Und der Erfolg dürfte sich fortsetzen, denn schon am Montag nach der Rallye gratulierte die Verwaltung des fürstlichen Hauses (dem Schloss, Brauerei und vor allem der Wald gehören) für die tolle Veranstaltung – mit dem Abschluss, dass man sich schon auf 2016 freue!

Ergebnis 13. NAVC-Fürst-von-Wrede-Rallye

1. Uli Kübler / Matthias Klotz Mitsubishi Evo 8 Kl.11 24:47,8
2. Gerd Tabbert / Mandy Litzius BMW 325ix Kl.11 +25,2
3. Stefan Schulze / Jochen Rheinwalt Subaru Impreza Kl.11 +35,3
4. Markus Daffner / Markus Wegener BMW M3 E30 Kl.10 +1:06,8
5. Alfons Nothdurfter / Karl Koller Ford Sierra Cosw. Kl.11 +1:10,7
6. Wolfgang Rader / Daniel Demmelbauer Audi 200 Quattro Kl.11 +1:17,2
7. Sven Behl / Mario Trott Toyota Celica GT4 Kl.11 +1:28,4
8. „Morales“ / „MacRace“ Mitsubishi Evo 10 Kl.11 +1:48,8
9. Thilo Wagner / Christina Döring Honda Civic R Kl.9 +1:52,1
10. Martin Stuckenberger / Alex Kitzinger BMW M3 Compact Kl.10 +1:55,4
11. Willi Biendl / Georg Huber BMW 323 Compact Kl.10 +2:00,6
12. Benjamin Funk / Michael Prinner Opel Astra GSi Kl.9 +2:03,4
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