Rallye Wittenberg

Trio international in Wittenberg

Der Finne Jaakko Keskinen gewinnt den Schotter-Auftakt in Wittenberg. Mitsubishi-Kollege Rainer Keck wird Zweiter vor dem Tschechen Ji?i Tošovsky.

<strong>GELUNGENER START:</strong> Jaakko Keskinen und Juha Heikkilä beginnen die Saison 2012 mit einem Gesamtsieg

Die 49. ADMV-Generali-Rallye Lutherstadt Wittenberg zeigt sich nach einem Jahr Pause von ihrer klassischen Seite: Die drei Sprints führen über bekannte Strecken: auf sandigen Naturwegen, schnell, anspruchsvoll und – trotz Wegebaus in der vergangenen Woche – in der zweiten Runde teilweise hart. Das um einen Tag vorgezogene Aprilwetter mit Sonne, Regen, zwei kurzen Graupelschauern und böigem Wind zaust Zuschauer und Fotografen, macht den Fahrer die Aufgabe nicht leichter, verhindert aber Staubfontänen und Sichtbehinderungen.

 

Jaakko Keskinen legt mit dem roten Gruppe-H-Evo 7 los wie die Feuerwehr und schockt die Mitsubishi-Konkurrenz mit einer 10-Sekunden-Bestzeit auf der Mischprüfung bei Zörnigall. Rainer Keck, der über Winter einen Gruppe-N-Evo 9 aufgebaut hat, erholt sich schnell und kann in den Wäldern von Apollensdorf zweite Prüfung – ohne einen Meter Asphalt - hauchdünn vor Keskinen gewinnen. Der Kampf um Platz 3 zwischen Pekka Ruokonen – der Finne gewann 2009 den Schotter-Cup – und dem tschechischen Mitropa-Cup-Champion Ji?i Tošovsky endet am Stopp in Apollensdorf, weil sich der Finne zwei Plattfüße eingefangen hat, aber nur ein Reserverad mitführt. Keskinen distanziert Keck auf dem Klassiker von Reinsdorf nach Mochau um vier Sekunden und erreicht die Halbzeitpause mit einem 14-Sekunden-Polster. Hinter Keck und Tošovsky kämpfen Raphael Ramonat und Wolfgang Meierholz um jede Sekunde, während Jörg Mittelsdorf im Subaru als schnellster Nicht-Mitsu auf Rang 6 die Pause mitten in Wittenberg erreicht.

 

Die zweite Schleife verläuft fast identisch. Jaakko Keskinen und Juha Heikkilä beginnen die Saison 2012 mit einem Gesamtsieg; die Finnen können nach der „schwarzen Saison“ 2011 an die Erfolge von 2010 anknüpfen, als sie sechs Gesamtsiege holten und den Schotter-Cup gewannen. Mit Rainer Keck und Stefan Hab sowie Ji?i Tošovsky und Josef Král stehen Fahrer aus drei Nationen auf dem Podium, die Allrad-Turbos von Ramonat, Meierholz und Mittelsdorf wechseln die Plätze nicht mehr. Ohne Turbo-Power, aber mit Allrad-Vortrieb fliegt Michael Path – unterstützt von seiner Ehefrau Heide – im Audi 90 auf Rang 7.

 

Großartigen Sport zeigen die besten Fahrer mit nur einer angetriebenen Achse auf den Wegen rund um die Lutherstadt Wittenberg. Mika Kitola im Honda und Stephan Dammaschke im Ford Fiesta – endlich einmal ohne Getriebeprobleme – liefern sich einen Fight auf Biegen und Brechen, ein kleiner Fehler des lange führenden Finnen kann der 25-jährige Lausitzer nutzen, um mit einer Sekunde als Sieger ins Ziel zu kommen. Mark Muschiol wird im Clio Ragnotti Dritter bei den Fronttrieblern. Dahinter landet Dark Liebehenschel, der bei der ersten Ausfahrt im Ex-Schmack-Citroen C2 auf der zweiten Schleife mächtig in Fahrt kommt und Lupo-Pilot Carsten Wiegand den Klassensieg bei den 1600ern wegschnappt. In der 1300er-Klasse siegt Stephan Monté (Micra) vor dem Lokalmatadoren Uwe Joachim (Kadett). Björn Becker ist in der Gruppe G mit seinem Audi 90 Quattro hoch überlegen, und Jochen Walther lässt beim Volvo-Cup-Auftakt Andreas Leue und Werner Löseke hinter sich.

 

Trotz etlicher Plattfüße und trotz zahlreicher Bäume, die manchmal nur Zentimeter neben den Außenspiegeln lauern, bleibt die Ausfallquote relativ gering: Von 62 gestarteten Fahrzeugen stehen auch abends wieder 48 vor dem Wittenberger Lutherhaus

 

Ergebnis 49. ADMV Rallye Lutherstadt Wittenberg

01. Jaakko Keskinen/Juha Heikkilä, Mitsubishi Evo 7, H16, 20:15,9

02. Rainer Keck /Stefan Hab, Mitsubishi Evo 9, N3A, +18,4

03. Ji?i Tošovsky/Josef Král, Mitsubishi Evo 9, N3A, +52,1

04. Raphael Ramonat/S. Schmidt, Mitsubishi Evo 6, H16, +1:13,8

05. Wolfgang Meierholz/M. Schröder, Mitsubishi Evo 6, H16, +1:24,9

06. Jörg Mittelsdorf /Rigo Sonntag, Subaru Impreza, C28, +1:27,3

07. Michael Path/Heide Path, Audi 90 Quattro, F3B, +2:24,8

08. Stephan Dammaschke/H. Schulze, Ford Fiesta ST, F8, +2:43,6

09. Mika Kitola/Andreas Luther, Honda Civic R, F8, +2:44,6

10. Mark Muschiol/Kerstin Munkwitz, Renault Clio, F8, +2:54,8

 

GALERIE:Die Bilder der Rallye Lutherstadt Wittenberg 2012 ...

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