LAUSITZ-RALLYE 200

Tosovsky wiederholt Lausitz-Sieg

Bei der kleinen Lausitz-Rallye feiert Ji?i Tošovsky im Mitsubishi einen Start-Ziel-Sieg. Hinter Ramonat und Kan fährt Clio-Pilot Mark Muschiol ohne Allradantrieb auf Rang 4.

<strong>VORN:</strong> Ji?i Tošovsky feierte im Mitsubishi einen Start-Ziel-Sieg in der Lausitz

Ein ganzes Jahr lang haben sich die routinierten Tschechen Ji?i Tošovsky und Josef Král nicht auf Deutschlands Rallyepisten blicken lassen. Doch zur 16. ADMV-Lausitz-Rallye 200 kommen sie mit ihrem weiß-roten Evo 9 über die Grenze, um ihren Vorjahreserfolg zu verteidigen. Dieses Vorhaben wird ihnen von der Mitsubishi-Konkurrenz leicht gemacht. Denn Raphael Ramonat kämpft mehr mit massiven Motoraussetzern als mit Tošovsky und verliert gleich auf der ersten Prüfung in der Lausitz-Arena eine halbe Minute. Auch zwei Bestzeiten im Tagebau Reichwalde helfen wenig, der Wittenberg-Sieger und seine Copilotin Heinke Möhrpahl müssen sich mit Rang 2 begnügen. Schlimmer noch erwischt es die Emmersdorf-Sieger Michael Dinkel und Michael Bayer. In neuen Arena-Teil bandeln sie am Sandwall an, der Mitsubishi überschlägt sich. Beide Fahrer bleiben unverletzt, der beschädigte Evo 7 wird vom Feuerwehrauto am Strick aus der Prüfung geschleppt. Nach dem Ausfall von Thomas Böhm (Subaru) komplettieren Lazar Kan und Falkmar Platz das Podium, doch mit ihrem Gruppe-N-Evo 9 büßen sie - auch wegen des Staubs beim zweiten Arena-Rundkurs - fast eineinhalb Minuten auf die strahlenden Sieger Tošovsky und Král ein.

Alle weiteren Top-10-Plätzen gehen an die „Zweiradler“. Dabei zeigen die Schotter-Cup-Champions Mark Muschiol und Kerstin Munkwitz im Gruppe-N-Clio eine überragende Leistung. Dreimal erzielen sie die schnellste Zeit aller zweiradgetriebenen Fahrzeuge, nur ein Quersteher in WP 2 verhindert, dass sie in Schlagdistanz zu Lazar Kan kommen. Christian Bauer und René Heller überraschen mit dem zweiten Gruppe-N-Clio, der aus taktischen Gründen in der Gruppe H startet, mit dem fünften Gesamtrang und der wohl besten Leistung ihrer Karriere. Auch Bernd Knüpfer tritt kräftig auf das Gaspedal seines betagten Opel Astra; der Postbote aus dem Vogtland, der hier in der Lausitz zwischen 2004 und 2010 mehrfach auftrumpfte, fährt mit Dani Herzig auf Platz 6 und lässt seine Markenkollegen Alois Scheidhammer und Willi Trautmannsberger (Astra Turbodiesel) um zwei Sekunden hinter sich. Die Niederbayern kommen erstmals in der diesjährigen Schotter-Saison ohne Defekt über den Kurs und kann sich mit dem Sieg in der Klasse 3B (vor Gerrit Markmann im Audi 90 Quattro) trösten.

Das Geschwader der BMW 318is kann sich in den Lausitz-Tagebauen nicht ganz so extrem in Szene setzen wie drei Wochen zuvor in Bayern, nicht zuletzt wegen der relativ seriennahen Quattrac-Reifen bei den Cup-Fahrzeugen. Rudi und Simone Weileder kommen zweimal mit plattem Hinterreifen ins Ziel und müssen diesmal Felix Weisert und Lisa Kuhn den Vortritt lassen, die im Compact-318 mit viel Einsatz zum zweiten Saisonsieg im 318is-Cup fliegen. Mit hauchdünnem Vorsprung verteidigt das Ehepaar Weileder die Führung im Schotter-Cup vor Weisert/Kuhn, im 318is-Cup liegen beide Teams punktgleich an der Spitze.

Sonntag schafft sprung unter Top-10

Die Sachsen Rigo Sonntag und Mathias Rochow schaffen im Honda Civic mit einem tollen Ritt den Sprung unter die ersten Zehn und gewinnen die 1600er-Klasse der Gruppe F vor Rudi Macht (VW Polo) und Dirk Knüpfer (Suzuki Swift). In der Gruppe H bis 1600 cm³ rollen Michael Miene und David Aueswald den Lada in WP 3 übers Dach, doch bei der Siegerehrung stehen sie mit Lada-Banner auf der Bühne, weil ihr Lada-Kollege Jan Weidner den ersten Einsatz seines VFTS – und den ersten Einsatz seiner Copilotin Nicole Petzold – mit dem Klassensieg beendet. In der stark besetzten 1300-cm³-Klasse holen sich die Micra-Piloten Markus Puschmann und Marcel Heuer die Pokale, geben aber ehrlich zu, dass die zweitplatzierten Cinquecento-Treter Alex und Conny Fiedler (bei denen offenbar eine Zeit nicht stimmt) den Sieg verdient hätten. Im Rahmen der ITRM haben acht Trabant 601 das Feld angeführt. Der dreimalige ITRM-Champion Mike Knorn liegt an der Spitze, bis er auf der letzten Prüfung neun Minuten braucht, um den losgerüttelten Vergaser wieder zu befestigen. Dirk Eckl und Christian Strauß, bis dahin dicht hinter Knorn, nutzen die Chance und gewinnen die Trabant Klasse vor Michael Schröder und Sandra Rahal. Von den vier gestarteten Gruppe-G-Fahrzeugen erreichen nur die Lausitzer Brüder Enrico und Heiko Wenger im Peugeot 106 das Ziel.

Durch Regen in der Nacht hält sich die Staubentwicklung angesichts von 99% Schotter in Grenzen. Obwohl die Pisten beim zweiten Durchgang auf dem Arena-Rundkurs tief ausgefahren sind und die Autos mächtig durchschütteln, bleibt die Ausfallquote bei der „kleinen“ Lausitz-Rallye niedrig: Von den 69 gestarteten Teams stehen 57 im Parc Fermé.

Ergebnis 16. ADMV-Lausitz-Rallye am 28. Juni 2014:

01. Ji?i Tošovsky/Josef Král, Mitsubishi Evo 9, N3A, 19:14,0
02. Raphael Ramonat/Heinke Möhrpahl, Mitsubishi Evo 7, H16, +31,3
03. Lazar Kan/Falkmar Platz, Mitsubishi Evo 9, N3A, +1:26,6
04. Mark Muschiol/Kerstin Munkwitz, Renault Clio II, N8, +1:38,1
05. Christian Bauer/René Heller, Renault Clio II, H14, +1:54,2
06. Bernd Knüpfer/Daniel Herzig, Opel Astra GSi, F8, +1:58,9
07. Alois Scheidhammer/Willi Trautm., Opel Astra H CDTi, F3B, +2:00,7
08. Felix Weisert/Lisa Kuhn, BMW 318ti E36, F8, +2:23,9
09. Rudi Weileder/Simone Weileder, BMW 318is E30, +2:29,9
10. Rigo Sonntag/Mathias Rochow, Honda Civic Vtec, F9, +2:34,81
11. Siegfried Damm/Petra Damm, Audi 90 Quattro, H14, +2:46,3
12. Jürgen Neumann/Gordon Pfarr, BMW 318is E30, H14, +2:58,9
13. Markus Müller/Daniel Pfefferle, BMW 318is E30, F8, +3:03,2
14. Sven Müllerr/Karsten Schneider, VW Golf II GTI, H14, +3:03,8
15. Frank Zischkale/Nico Spennemannn, BMW 318is E30, +3:12,2

GALERIE: Lausitz Rallye 200

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