Rallye News

Tolle Leistung der KDS-Junioren

Man kann es vorwegnehmen: Die Rallye-Junioren des KDS-Teams haben gemeinsam mit ihrem Partner Peter-Paul Pietsch eine sensationelle Leistung vollbracht.

[b]Defekthexe fuhr mit:[/b] Dennoch super Platzierung für die KDS-Mannschaft

Ford Motorsportchef Eberhard Braun hatte als Devise ausgegeben: Den Fiesta Gruppe A nach Möglichkeit ins Ziel bringen um somit auch zur Weiterentwicklung und Aufdeckung möglicher Schwachstellen beizutragen. Dementsprechend gingen unsere drei jungen Akteure, unterstützt durch den Routinier Peter-Paul Pietsch die Veranstaltung an.

 

Zunächst galt es, in insgesamt 6 Trainingsstunden je zwei Pflichtrunden pro Fahrer zu absolvieren. Chris Senz markierte während dieser Pflichtrunden die Bestzeit fürs Team; Startplatz 5 in der stark besetzten Klasse, in der sich sonst nur routinierte Rundstreckenfahrer tummelten, war mehr als wir erwarteten. Florian Auer, der erst 14 Tage vorher erstmalig die Nordschleife gesehen hatte, ging mit gehörigem Respekt auf die über 25 KM lange Runde; die weiteren über 230 (!) Starter, die sich natürlich alle gleichzeitig auf der Strecke verteilten, flößten ihm doch einen gewissen Respekt ein. Gegen Ende der Trainingssession fuhren dann die für die Nacht-Turns vorgesehenen Fahrer noch eine Runde im Dunkeln und der Fiesta wurde in technisch einwandfreiem Zustand wieder im Fahrerlager deponiert.

 

Chris Senz hatte am Samstag um 15.00 Uhr die Ehre, den Start-Turn zu fahren. Wie schon im vergangenen Jahr erledigte er diese Aufgabe in souveräner Manier und fuhr auf den dritten Rang nach vorne. Peter-Paul Pietsch übernahm und fuhr mit einer abgeklärten Vorstellung den Fiesta auf Platz 2 in der Klasse.

 

Florian Auer, mit nur wenigen Runden Nordschleifenerfahrung gesegnet, bekam von Teamchef Dieter Schneppenheim lediglich die Order, das Fahrzeug heil über die Runden zu bringen, Platzierung und Zeiten wären unerheblich. Sehr zu aller Überraschung konnte Florian sich jedoch stetig steigern und sogar die zweite Position verteidigen. In seiner letzten Runde, zwei KM vor der Boxeneinfahrt passierte dann das Drama: Florian blieb ohne Benzin liegen. Bei der letzten Betankung hatte wohl das Tankentlüftungsventil geklemmt und einige Liter Sprit flossen zu wenig in den Tank. Da der Fiesta an einer nicht zu erreichenden Stelle stand, mußte erst die DMSB-Staffel zu Hilfe und das Fahrzeug abschleppen. Bis dann getankt werden konnte vergingen mehr als 40 Minuten, also mehr als 4 Runden waren verloren.

 

Als die Nacht hereinbrach, war unser Fahrzeug achter in der Klasse mit fast fünf Runden Rückstand. Was dann allerdings in den nächsten 7 Stunden geschah, verdient das Prädikat ?außergewöhnlich?. Mit einer sensationellen Fahrt schoben sich unsere nachterprobten Rallyefahrer Platz für Platz nach vorne. Während der gesamten Nacht (garniert mit Nebelschwaden) fuhren sie zwischen 30 und 90 Sekunden pro Runde schneller als der Rest der Klasse. Als dann noch der führende Fiesta mit Motorproblemen strandete, geschah um genau 05.10 Uhr das Unglaubliche: Peter-Paul Pietsch übernahm nach sensationeller Fahrt der Rallye-Junioren die Führung und baute sie auch gleich auf über drei Minuten aus.

 

Das Drama war jedoch noch nicht vorbei. Ein Ermüdungsbruch an der Hinterachse zwang Pietsch an die Box. Unsere Schrauber wechselten in rekordverdächtigen 20 Minuten die komplette Hinterachse. Jetzt waren wir fünfte in der Klasse, mit 18 Minuten Rückstand auf den führenden Citroen Saxo. Und nochmals geschah das Unglaubliche: Mit einer fantastischen Fahrt holten unsere im Schnitt 20,5 Jahre alten Fahrer kurz vor Mittag erneut die Führung zurück. Chris Senz überholte den Saxo und nahm ihm in den beiden folgenden Runden schon wieder mehr als eine Minute ab.

 

Dritter Akt des Dramas: Reifenschaden am Schwedenkreuz. Weiterfahrt auf dem schleichenden Plattfuß- Zeitverlust: ca. 16 Minuten.Wer gedacht hätte, unsere vier Helden würden jetzt frustriert den Kopf in den Sand stecken, sah sich getäuscht. Auf dem vierten Platz liegend und einem Rückstand von 15 Minuten wurde erneut angegriffen. Markus Fahrner und Peter-Paul Pietsch als die beiden letzten Fahrer langten nochmals drei Stunden lang hin. Im Ziel trennten uns unglaubliche drei Minuten vom Klassensieg ? das Team wußte nicht, ob es lachen oder weinen sollte. Bei fast 80 Minuten Zeitverlust durch diverse Probleme am Ende mit drei Minuten zu unterliegen, tut schon weh.

 

Das Fazit ist jedoch durch und durch positiv: Bestplazierter Ford von 15 gestarteten Autos und zweiter Platz in der Klasse. Am wichtigsten jedoch: Großes Lob des Ford-Sportchefs Eberhard Braun und des Teambesitzers Manfred Lauderbach. Die jüngsten Fahrer des Starterfeldes hatten, von kaum jemandem erwartet, alles richtig gemacht und eine höchst professionelle Leistung abgeliefert. Die ausgegebene Taktik wurde zu 100 % umgesetzt. Und wer nachts im Nebel in einer anderen Welt fährt, wissen wir jetzt auch.

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