Schotter-Cup

Teterow: Keskinen Sieger - Vollak Spitzenreiter

Favoritensiege beim Hochsprung-Festival auf dem Bergring Teterow: Jaakko Keskinen holt sich im Evo 10 den Gesamtsieg, Sebastian Vollak ist schnellster Zweiradler und baut die Führung im Schotter-Cup aus.

Mit 34 Nennungen ist Mecklenburgs einzige Rallye nicht üppig bestückt, aber alle 34 Teams erscheinen in Teterow zur 6. ADAC-Rallye Bergring Teterow. Nach Regengüssen am Freitag präsentiert sich die 2 km lange Grasbahn-Rennstrecke beim Besichtigen noch feucht und schmierig, doch beim ersten Durchgang zahlt sich die gute Pflege nach dem Motorradrennen zu Pfingsten aus und die Rallyefahrer können sich auf der Berg- und Talbahn nach Herzenslust austoben. Der Vorjahressieger Jaakko Keskinen aus Finnland hat den Gruppe-N-Evo 10, mit dem er 2010 den Schotter-Cup gewann, wieder flott gemacht und genießt die breiten Pisten und die „finnischen“ Flugkuppen: Bestzeit zum Auftakt mit rund acht Sekunden Vorsprung auf Sebastian Vollak im BMW 318 Compact.

Keskinen gewinnt auch den kürzeren, winkligen Rundkurs an der Speedway-Arena. Erster Verfolger ist hier der junge Patrik Dinkel, der seinen Evo 9 zum ersten Mal bei einer Schotter-Rallye lenkt. Nach Keskinens dritter Bestzeit – mit deutlichem Vorsprung – auf dem Bergring schafft Dinkel an der Arena seine erste Bestzeit. Bei Halbzeit führt Keskinen mit 18 Sekunden vor Dinkel und mit 26 Sekunden vor Sven Senglaub, der acht Monate nach dem Havelland-Sieg erstmals wieder am Steuer des Evo 6 kurbelt. Bei den Mitsubishi fehlen Rolf Petersen (Batterie, WP 1) und Marc Bach (Ladeluftkühler, WP 2). 

Als es nach der Umbau-Pause auf den kombinierten Kurs geht, sticht Keskinen in die „alte“ Ausfahrt, muss zurücksetzen und verliert bei diesem Manöver mehr als zehn Sekunden. Doch beim abschließenden zweiten Durchgang knackt er als einziger die 7-Minuten-Marke und feiert mit seiner Copilotin Sirpa Salonen den Gesamtsieg. Patrik Dinkel und Alessandra Baumann setzen als Zweite ein Achtungszeichen, Sven Senglaub und Lydia Eschenhorn komplettieren das Mitsubishi-Podium, während Andreas Rink und Gernot Polzin mit dem älteren Subaru Impreza als Sechste die Gruppe CTC im Griff haben.

Bei den Nicht-Allradlern erleben die Fans am Bergring einen Start-Ziel-Sieg von Sebastian Vollak und Peter Messerschmidt im BMW 318 Compact, die den vierten Lauf zum Schotter-Cup zum vierten Mal auf Gesamtrang 4 beenden. Doch sie müssen kräftig Gas geben, um sich gegen Felix Weisert und Stephan Dammaschke zu behaupten. M3-Pilot Weisert legt beim zweiten Bergring-Turn eine tolle Zeit hin, was allerdings die Hinterachse wenig später übel nimmt. Stephan Dammaschke und Julia Siegel treiben den Clio forsch über die Strecke und bleiben immer in Sichtweite zu Vollak, offensichtlich sind die Kupplungsprobleme vom Saisonstart überwunden. Die 2-Liter-Klasse der Gruppe F ist mit vier Fahrzeugen in den Top-1ß vertreten. Hinter Vollak/Messerschmidt und Dammasche/Siegel auf den Plätzen 4 und 5 fahren Thomas und Melanie Schultz in einem weiteren Clio auf Platz 7. Torsten Brunke und Andy Weißflog bringen den gelben Golf auf Rang 10.

In der 3-Liter-Klasse der Gruppe F sind die Volvo nach Weiserts Ausfall unter sich. Jeffrey Wiesner und Stefan Harloff werden zweimal durch langsamere Konkurrenten eingebremst, brauchen zwei neue Scheinwerfer und Blinker, setzen sich aber am Schluss doch gegen Werner Löseke und Thomas Johannhardt durch und behaupten Platz 2 in der Schotter-Cup-Tabelle. Die 1600-cm³-Klasse wird ganz klar beherrscht von Uwe Joachim und Yasmine Fritzsche. Mit dem Polo GTI fahren sie mehr als eine Minute Vorsprung heraus gegen den Suzuki Swift von Fabian Schulze und Gunnar Grob; der 20-jährige Kart-Umsteiger holt bei seiner zweiten Rallye den ersten Pokal, sein Co ist sogar Debütant. 

In der Gruppe G werden Timo Pöhls und Vanessa Dagge mit dem Klassensieg belohnt; als die beiden Allrad-Turbos wegen Plattfuß und Überhitzung schwächeln, reichen 105 Golf-PS und Frontantrieb für den Erfolg in der Klasse 8. Sören Nicolaus und Norman Standke gewinnen die Klasse 11 im 90 PS-Golf gegen zwei Serien-Volvo.

Trockenes und sonniges Wetter sorgt für einen angenehmen Rahmen auf dem Gelände des MC Bergring Teterow. 28 der 34 Teams sehen nach 35 WP-Kilometern und 97% losem Untergrund das Ziel. Bemerkenswert: In Absprache von Rallyeleitung und Teilnehmern werden die Pausen verkürzt, so dass die Siegerehrung um eineinhalb Stunden vorgezogen werden kann. 

Ergebnis 6. ADAC-Rallye Bergring Teterow

1.Jaakko Keskinen / Sirpa SalonenMitsubishi Evo 10RC225:07,0
2.Patrick Dinkel / Alessandra BaumannMitsubishi Evo 9F1+19,4
3.Sven Senglaub / Lydia EschenhornMitsubishi Evo 6F1+34,7
4.Sebastian Vollak / Peter MesserschmidtBMW 318 CompactF5+57,5
5.Stephan Dammaschke / Julia SiegelRenault Clio IIF5+1:13,3
6.Andreas Rink / Gernot PolzinSubaru ImprezaC18+1:51,3
7.Thomas Schultz / Melanie SchultzRenault Clio IIIF5+1:56,0
8.Jeffrey Wiesner / Stefan HarloffVolvo 940 VOCF4+2:05,7
9.Werner Löseke / Thomas JohannhardtVolvo 940 VOCF4+2:28,9
10.Torsten Brunke / Andreas WeißflogVW Golf IIIF5+2:44,2

Schotter-Cup nach vier von neun Läufen: 1. Vollak (BMW) 2136, 2. Wiesner (Volvo) 2019, 3. Schultz (Renault) 1859, 4. Joachim (VW) 1601, 5. Ramonat (Mitsubishi) 1364, 6. Löseke (Volvo) 1141, 7. Rodewald (Volvo) 1136, 8. Straße (Mitsubishi) 1040.

« zurück