Hoffnung auf Schnee

Taunus-Rallye mit neuem Gesicht

Die Hoffnung auf eine winterliche Taunus-Rallye hält an. Fahrer und Fans dürfen sich auf einen anspruchsvollen Saisonstart freuen.

<strong>MIT DABEI:</strong> Die Vorjahressieger Thomas und Andrea Kleinwächter

Das zügige Fahren auf Schnee und Eis zählt im deutschen Rallyesport zu den Ausnahmen. Auch bei der am kommenden Samstag anstehenden ADAC Taunus Rallye hielt sich die weiße Pracht in der Vergangenheit meist in Grenzen. Nachdem teils starker Nebel den Teams letztes Jahr das Leben schwer machte, hofft man nun insgeheim wieder auf winterliche Bedingungen.

 

Sollten sich die Wetterprognosen bestätigen, können sich Zuschauer und Aktive nun auf eine echte Winterrallye freuen. Doch auch bei trockenem Wetter dürfte bei der 14. Auflage im Hochtaunuskreis kaum Langeweile aufkommen. Die Veranstaltergemeinschaft Taunus Rallye mit Harry Oesterling an der Spitze bietet den rund 100 Teams aus Hessen und den angrenzenden Bundesländern vier verschiedene Wertungsprüfungen, die jeweils doppelt gefahren werden, über 35 Kilometer auf Bestzeit an. Die Gesamtlänge liegt bei 199 Kilometern. Neben drei Sprintstrecken wird zum Ende der beiden Etappen ein neuer Rundkurs im Bereich Weilrod absolviert.

 

Zum Favoritenkreis auf den Gesamtsieg zählen Thomas und Andrea Kleinwächter, die nach 2008 (Subaru Impreza) und 2009 (Ford Sierra Cosworth) den zweiten Sieghattrick im Taunus nach Udo Schwarz (Hirzenhain) in den achtziger Jahren anpeilen. Das Ehepaar vom Niederrhein kommt mit widrigen Bedingungen und auch in der Dunkelheit bestens zurecht. Ob Thomas Kleinwächter erneut in die Rolle des Gejagten schlüpft, wird sich zeigen. Ebenso wie die Frage, ob der Sieg nach 2007 wieder in Hessen bleibt. Den holten sich damals Marco Koch/Stefan Assmann im Opel Kadett C Coupe. Die Teilnahme des Marburgers ist allerdings offen.

 

Als weitere Jäger könnten sich Rainer Noller/Uwe Walz im Mitsubishi Lancer Evo 9 entpuppen. Die beiden Schwaben nutzen die Taunus Rallye als Vorbereitung für die Deutsche Rallye Meisterschaft. Nach einem Ausfall durch Differenzialaschaden 2009 ist nun ein Podestplatz das Ziel. Dasselbe Ziel verfolgen auch deren Markenkollegen Rudi Hachenberg/Tanja Neidhöfer, die letztes Jahr ebenfalls nicht ins Ziel kamen. Auch Raphael Ramonat/Steffanie Bettin sind im Ford Escort Cosworth Aspiranten auf den Sieg.

 

Das ungewöhnlichste Auto wird wohl der Tesla Roadster von RGE Energy sein, der die Taunus Rallye etwa fünf Minuten vor der Historikwertung eröffnet. Angetrieben wird der 249 PS starke rein elektrische Sportwagen von einem Dreiphasenelektromotor mit einer Batterie aus 6831 Lithium- Ionen- Akkuzellen. Der Strom reicht für 400 Kilometer. Die Beschleunigung von Null auf Hundert erledigt der Tesla ohne Geräusche und Emissionen in nur 3,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt über 200 km/h.

 

Die Gleichmäßigkeitswertung für historische Fahrzeuge wird angeführt von den Vorjahressiegern Vater/Sohn Gespann Ralph- Peter und Christopher Rink im Opel Kadett GTE. Danach folgen vier ungezeitete Vorwagen vor dem offiziellen Feld. Ein besonderer Leckerbissen dürfte der Subaru WRC sein, der von Paul Allerts/Geert Grooten  gefahren wird. Mit diesem Auto gewann der unvergessene Colin McRae 1988 den WM-Lauf auf der Mittelmeerinsel Korsika.

 

Als neues Rallyezentrum dient erstmals die Firma Mania gegenüber der Ortschaft Riedelbach an der Bundesstraße 275 zwischen Bad Schwalbach und Usingen. Dort beginnt am kommenden Freitag ab 17 Uhr die freiwillige Dokumenten- und technische Abnahme. Ab 20 Uhr steigt unter dem Motto „Shakedown“ die Rallyeparty. Nach der morgendlichen Pflichtabnahme und der Streckenbesichtigung am Samstag erfolgt um 13.45 Uhr der Start, ab 18.14 Uhr wird das erste Auto im Ziel erwartet. Mit der berüchtigten „After Race Party“ am späten Samstagabend wird die Taunus Rallye beendet.

 

Weitere Infos unter www.taunus-rallye.de

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