DMSB-Junior Aaron Burkart (21, Berlin) kommt im Peugeot 106 Rallye mit 110 Punkten als Tabellenleader nach Ostbayern. Nur drei Punkte weniger hat Mathias Kuhnert (24, Lahstedt) im Citroën Saxo VTS auf seinem Konto. Aber auch die drei VW Polo-Piloten Sven Schädler mit 94 Punkten, Flo Auer mit 93 und Konstantin Keil mit 87 Zählern haben noch rechnerische Chancen auf den heiß umkämpften Titel.
Spätestens auf der Zielrampe im Haslinger Hof bei Kirchham wird feststehen, wer sich von diesen fünf Protagonisten in die Liste der bisherigen Cup-Sieger einreihen kann. Das Duell zwischen Burkart und Kuhnert dürfte die Entscheidung bringen. Sollten beide patzen, schlägt die Stunde der Verfolger. Das Schöne an dieser Auseinandersetzung: Jeder hat es selbst in der Hand. Denn egal ob Burkart oder Kuhnert, wer den letzten Cup-Lauf gewinnt hat so oder so auch den Titel in der Tasche.
Die bessere Ausgangsposition - weil mehr Punkte - hat dabei Aaron Burkart. ?Ich will den Junior Cup gewinnen und deshalb vor allem vor Mathias im Ziel sein, damit ich allen Rechenspielen aus dem Weg gehen kann,? erklärt der Berliner Student. Dabei darf er im Ziel allerdings auch nicht schlechter als auf Platz sieben liegen, soll nicht einer der drei Polo-Piloten doch noch zum Zuge kommen. Er gibt zu, ?dass es schon lange kribbelt?, er aber noch nicht vom Cup-Sieg träumt. ?Denn Träume die zerplatzen tun viel mehr weh wie solche, die man gar nicht erst hatte.? Es gibt für das Finale, so erklärt Burkart augenzwinkernd, allerdings noch ein Problem, ?die anderen werden auch gewinnen wollen.?
Mathias Kuhnert steht dem Showdown in Ostbayern ähnlich gelassen entgegen, ?Mein Saisonziel habe ich schon erreicht, denn schlechter als Platz fünf kann es nicht mehr werden!? Auch er gibt zu, dass es ganz im Innern doch juckt, wenn der Titel scheinbar so nah ist. ?Es ist allerdings schwer zu entscheiden, ob ich einen sicheren zweiten Platz nach Hause fahren soll oder doch attackiere um den Cup-Sieg noch zu holen.? Kuhnert bringt die Planungen für das Final-Wochenende auf eine einfache Formel: ?Ich will Spaß haben und dann kommt die Schnelligkeit eigentlich wie von selbst dazu.? Das scheint zu funktionieren, immerhin hat er schon drei Saisonsiege auf seinem Konto.
?Wenn zwei sich streiten, freuen sich vielleicht drei andere,? könnte man in Abwandlung eines bekannten Sprichwortes formulieren. Die beiden DMSB-Junioren Sven Schädler (22, St. Martin), Florian Auer (21, Freilassing) und der Nordhesse Konstantin Keil (22, Niestetal) warten nur auf ein Straucheln des Führungs-Duos. Jeder aus dem Trio harrt noch auf seinen ersten Laufsieg. Ihr Potential haben sie allemal schon unter Beweis gestellt, zumeist war es die Technik, die den Erfolg verhinderte. Sven Schädler kann sich zumindest schon über den Rookie-Titel freuen, er ist der beste Neueinsteiger der Saison 2004. Für Flo Auer geht es darum, beim bayerischen Heimspiel endlich einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. ?Wenn die Technik mitspielt, sollte das auch möglich sein. Ich werde auf jeden Fall von Anfang an attackieren und dann schauen, was die anderen für ein Tempo vorlegen,? lautet die klare Ansage. In Führung lag er schon des Öfteren, wie beim letzten Lauf in Holstein musste er dann aber wegen technischer Probleme anderen den Sieg unfreiwillig überlassen. Sein Wunsch für das Finale: ?Wenn wir beim Finale soviel Glück hätten, wie in der gesamten Saison an Pech, dann müssten wir den Cup sogar noch gewinnen.?
Spannung ist garantiert, beim Finale der ADAC-Youngster in Ostbayern.
Cup-Stand nach 7 von 8 Läufen:
1. Aaron Burkart (21, Berlin), Peugeot 106 110
2. Mathias Kuhnert (24, Lahstedt), Citroën Saxo VTS 107
3. Sven Schädler (22, St. Martin), VW Polo GTI 94
4. Florian Auer (21, Freilassing), VW Polo GTI 93
5. Konstantin Keil (22, Niestetal), VW Polo GTI 87
6. Thomas Hölzlhammer (23, Mainz), Citroën Saxo VTS 60
7. Christian Stockmar (20, Saarbrücken), Citroën Saxo VTS 53
8. Rudi Hachenberg (19, Wermelskirchen), VW Polo GTI 52
9. Maike Suhr (22, Ecklingen), Citroën Saxo VTS 46
10. Matthias Prillwitz (27, Berlin), VW Polo GTI 46
