Rallye SÜW 2014

Spannender Saisonauftakt in der Pfalz

Mit einem klaren Sieg von Rainer Noller und Stefan Kopczyk endet die Rallye Südliche Weinstraße, die seit mehreren Jahren der Auftakt zur deutschen Rallyesaison bildet. Doch die Favoriten aus Heilbronn bekommen die Sieg nicht geschenkt.

<strong>WIEDER VORN:</strong> Rainer Noller und Stefan Kopczyk gewinnen auch den Saisonauftakt 2014

Über 150 Fahrzeugen sorgten bei der 32. ADAC Rallye Südliche Weinstraße für einen tollen Saisonauftakt. Der MSC Ramberg bot „alt bekannte“ Wertungsprüfungen mit neuen Variationen und  traf damit zu 100 Prozent den Geschmack von Teilnehmern und Fans. Der Peitinger Werner Jetzt brachte erstmals seinen wunderschönen 131er Fiat vom Voralpenland in die Pfalz und lobte die Strecken in den höchsten Tönen: „Solche schöne Straßen haben wir ja noch nicht mal zu Hause!“

 

Den Auftakt bildete der Rundkurs „Großfischlingen“, der einmal mehr vor einer traumhaften Zuschauerkulisse stattfand - aber vom Anspruch her dient dieser Kurs eher zum warmfahren nach der langen Winterpause. Im Anschluss daran ging es von der flachen Weinregion in den Pfälzer Wald, wo Sträßchen nach bester Achterbahnmanier mehr als 400 Höhenmeter die Berge hinauf und wieder runter führen. Hier ist volle Konzentration und eine gehörige Portion Mut gefragt, bereits der kleinste Fehler kann schwerwiegende Folgen nach sich tragen.

 

Nach einem fulminanten Start mit drei Bestzeiten führten Werner Frey und Volker Gandert im bärenstarken Porsche 911 das Feld in die zweite Halbzeit. Zuerst bremste den Zuffenhausener Sportwagen ein etwas zu optimistisch gesetzten Bremspunkt, was eine spektakuläre Off-Road-Einlage nach sich zog, danach stark einsetzender Regen ein und ließ das Duo auf den neunten Endrang abrutschen. Jetzt schlug die Stunde der Allradpiloten! Während Jörg Broschart im Mitsubishi Evo 6 in WP 4 die Bestzeit setzten konnte, musste er das Aggregat wenig später abstellen.

 

Rainer Noller und Stefan Kopczyk trumpften bei den nassen Straßenverhältnissen gehörig auf und fuhren der Konkurrenz im Endspurt auf und davon. Im Ziel lag der „Schwabenexpress“ mit knapp 30 Sekunden in Front. Dahinter entwickelte sich ein packender Zweikampf, der zu Gunsten der Ranschbacher Karlheinz und Edwin Braun im BMW M3 Compakt vor dem Audi TT RS von Bernd Fruck und Diana Siewert endete. Werner Jetzt freute sich über Platz vier im Gesamt und den Klassensieg in der H14 vor Thomas Lorenz im Skoda Oktavia Kitcar. Das sympathische Schweizer Ehepaar Urs und Cornelia Flum fuhr sich mit spektakulärem Fahrstil im Mitsubishi Lancer Evo 6.5 in die Herzen der Fans und zum Sieg in der H16.

 

Vorjahressieger Frank Schlinck stieg nach seiner einjährigen gesundheitsbedingten Rallyepause endlich wieder ins Cockpit seines Mitsubishis und feierte mit dem mehrfachen Rallye Monte Carlo Teilnehmer Andreas Schwalie mit einem Klassensieg ein tolles Comeback. Georg Berlandy geigte im CTC Opel Ascona A in der Anfangsphase munter unter den ersten Drei im Gesamt mit, musste aber aufgrund der Witterungsverhältnisse beim zweiten Durchlauf etwas Gas herausnehmen, was aber dennoch für einen deutlichen Gruppensieg vor einem gut aufgelegten Andreas Baier (BMW M3) und Frank Burkart (Lancia Delta Integrale) reichte.  Die Gebrüder Stephan und Michael Wild stellten ihren BMW M3 ohne Kratzer unter den Top 10 im Ziel in Edenkoben ab.

 

Markus Löffelhardt absolvierte einen erfolgreichen Funktionstest am über den Winter erstärkten BMW M3 Compakt und gewinnt die Klasse F3B. Nur einen Platz dahinter folgte der schnelle Youngster Björn Satorius als Sieger der H13, der neben dem Opel Rallye Cup im neu erworbenen Citroen C2 R2 Max u.a. auch die Saarländische ADAC Rallye Meisterschaft bestreiten wird.  Udo Naab setzte sich in der Klasse F8 gegen Jochen Vollmer (beide Opel Astra) durch und strahlte am Abend nach dem tollen Saisonauftakt.

 

Bei der Historic Ausgabe gab es ein kleines Jubiläum zum Feiern. Bereits zum 10ten Mal wurde die Gleichmäßigkeitsveranstaltung ausgeschrieben und zog wie gewohnt eine große Resonanz nach sich. Der Sieg ging diesmal an das französische Duo Jacky Cedric und Regine Lostetter, die sich im Lancia Delta HF Integrale mit der Winzigkeit von 0,09 Sekunden vor der Lüneburger Opel Corsa Besatzung mit Hans-Jürgen und Karin Pfohe durchsetzten. Max und Timo Birnbreier vervollständigten das Podium in einer wunderschönen Lancia Fulvia – herrlich was diese Traditionsmarke einst für schöne Autos baute. Die Leistungsdichte ist enorm – die ersten 15 blieben innerhalb von nur einer Sekunde.

 

Ergebnis 32. ADAC Rallye Südliche Weinstraße

01.   Noller Rainer/Kopczyk Stefan, Mitsubishi Lancer Evo 9 19:20,7

02.   Braun Karlheinz/Braun Edwin, BMW M3 Compact +29,2

03.   Fruck Bernd/Siewert Diana, Audi TT RS +31,0

04.   Jetzt Werner/Kees Ramona, Fiat 131 +36,6

05.   Flum Urs/Flum Cornelia, Mitsubishi Lancer Evo 6.5 +51,8

06.   Schlinck Frank/Schwalie Andreas, Mitsubishi Lancer Evo 6 +53,3

07.   Berlandy Georg/Schmitt Ricki, Opel Ascona A +57,4

08.   Wild Stephan/Wild Michael, BMW M3 +1:00,2

09.   Frey Werner/Gandert Volker, Porsche 911 +1:11,3

10.   Baier Andreas/Weber Matthias, BMW M3 E36 +1:24,1

 

Ergebnis 10. ADAC Südliche Weinstraße Historic

01.   Jacky Cedric/Lostetter Regine, Lancia Delta HF Integrale 0,64

02.   Pfohe Hans-Jürgen/Pfohe Karin, Opel Corsa GSI +0,09

03.   Birnbreier Max/Birnbreier Timo, Lancia Fulvia Coupe +0,13

04.   Stoll Jörg/Stoll Jan, Toyota Starlet 1,3S +0,17

05.   Foltz Dominik/Friedmann Sascha, BMW E 30 +0,31

06.   Malischke Holger/Korb Bernd, Audi Coupe 2.0 +0,33

07.   Gutheil Thomas/Gutheil Albert, Toyota Celica +0,47

08.   Lutz Bernd/Hetzel Bernd, VW Golf 1 GTI +0,57

09.   Meyer Thomas/Meyer Nico, Opel Manta B +0,58

10.   Mayer Werner/Samstag Rainer, Opel Kadett C GT/E +0,62

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