Rallye Ulm

Schweizer schlägt Schwaben

Urs Flum gewinnt die 15. UMC-DMV Rallye Ulm im Mitsubishi Lancer vor Fritz Köhler auf BMW M3. Rainer Noller stellte seinen neu aufgebauten Porsche be911 GT3 bei einsetzendem Regen ab. Bernd Fruck erobert im seriennahen Audi TT RS einmal mehr das Podium.

<strong>SIEG:</strong> Urs und Cornelia Flum setzen sich bei der Rallye Ulm gegen die Konkurrenz durch

Kurz, knackig und ein familiäres Flair – das ist die Rallye Ulm mit Start- und Ziel an der Mehrzweckhalle in Ulm-Einsingen. An der Streckenauswahl hat sich in den letzten Jahre wenig geändert - insgesamt kommt die Veranstaltung des UMC Ulm, mit Rallyeleiter Uli Zorn an der Spitze, aber gut an. Mit knapp 100 Fahrzeugen, darunter 17 historische Fahrzeuge zum Auftakt des Historic Rallye Cup, gab es in Punkto Quantität und Qualität nichts auszusetzen. Mit Spannung erwartet wurde die Premiere von Rainer Noller im Porsche 911 GT3.

 

Trockene Bedingungen herrschten zur ersten Wertungsrunde - ideales Terrain für die PS-starken heckgetriebenen Fahrzeuge. Rainer Noller, der diesmal von Marcus Poschner begleitet wurde, gab auf den ersten beiden Prüfungen das Tempo vor. In WP 3 - der Königsprüfung nur wenige Schritte vom Rallyezentrum entfernt mit schönen Zuschauerzonen und der spektakulären Sprungkuppe - waren es dann Fritz Köhler und Petra Hägele im BMW M3, die an oberster Stelle des Zeitentableaus standen. Dennoch führte Noller das Klassement zur Halbzeit vor Köhler an. Auf dem dritten Rang platzierten sich zwei Rallyeurgesteine – Klaus Otterbach und Roland Mai ließen ihren weißen C-Kadett zur Freude der zahlreichen Fans ordentlich fliegen. Das machte im wahrsten Sinne des Wortes auch Wiedereinsteigen Jochen Baumhauer im Audi TT RS, als er seinen Wagen nach dieser Prüfung mit Aufhängungsdefekt abstellen musste – bis dahin gab er das Tempo bei den seriennahen Fahrzeugen vor.

 

Zur zweiten Schleife änderte sich das Wetter. Leichter Regen verwandelte die staubtrockenen Straßen in rutschige Pisten und machte den ausschließlich auf Trockenreifen ausgerüsteten Fahrzeugen einen Strich durch die Rechnung. „Auf der WP 4 ging uns der Wagen im dritten Gang auf einer Geraden quer. Im Ziel habe ich dann mit Marcus beschlossen, die Rallye aus Sicherheitsgründen vorzeitig zu beenden. Wichtige Erkenntnis für mich - ich mit dem neuen Einsatzwagen konkurrenzfähig! Natürlich gibt es eine Liste von Dingen, die es in den nächsten Wochen noch zu verbessern gilt. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und freue mich auf die kommenden Veranstaltungen“, zog Rainer Noller trotz des vorzeitigen Endes ein positives Résumé. Fortan diktierten die allradetrieben Fahrzeuge das Tempo und knabberten am Vorsprung von Fritz Köhler und Petra Hägele.

 

Das Schweizer Ehepaar Urs und Cornelia Flum nutzten im Mitsubishi Lancer ihre Chance und legten einen sehenswerten Schlussspurt ein. Mit 1,2 Sekunden Vorsprung freuten sich die Schweizer am Ende über den Gesamtsieg vor Fritz Köhler, der mit 2,6 Sekunden den heranstürmenden Bernd Fruck  hinter sich hielt. „Wir sind überglücklich und zufrieden. Zu der Rallye Ulm haben wir ein besonderes Verhältnis, schließlich haben wir hier vor 9 Jahren mit dem Rallyefahren angefangen und es haben sich über die Jahre viele schöne Freundschaften entwickelt“, strahlten die sympathischen Schweizer nach der Zielankunft. Klaus Otterbach zeigte viel Fahrgefühl und platzierte sich vor Robert Schilcher (Audi TT) und John Macht im Mitsubishi Evo 6.

 

Roland Zak geigte mit Ehefrau Jutta im orangenen Gruppe H Golf mächtig auf und fuhr zum Klassensieg in der H 14 vor Gerrit Schmitt (Opel Kadett E). Joachim Meinzer ärgerte im betagten Ford Sierra Cosworth die Konkurrenz und hielt sich wacker unter den Top-10. In der Klasse F8 triumphierte Alex Kopp im Peugeot 206 vor Jochen Vollmer, der im grünen Opel Astra eine gute Vorstellung ablieferte. Markus Löffelhardt entschied erneut die Klasse F3B zu seinen Gunsten. In der Gruppe der CTC setzten sich Andreas Baier und Matthias Weber im BMW M3 gegen den Lancia Delta Integrale von Frank Burkart und Armin Zunftmeister durch.

 

Kein leichtes Wochenende erlebten die „Speed-Cat Ladies“ Leoni Stiem und Anne Kutins im Ford Puma. Mit einem Virusinfekt und fast ohne Schlaf quälte sich die Copilotin durch die Veranstaltung – Lohn der Mühen war ein überlegener Klassensieg. Mit 15 Fahrzeugen wies die Klasse G18 die meisten Teilnehmer auf. Nachdem der Top-Favorit Jürgen Glass seinen Opel Corsa in WP 3 ins Aus warf, setzte sich Patrick Scherer im BMW 318is knapp gegen Florian Damm und Oliver Hanselmann (beide VW Golf) durch.

 

17 Teilnehmer folgten dem Aufruf zum ersten von zehn Meisterschaftsläufen des Historic Rallye Cup in den Süden. Der Kasseler Walter Lenz setzte sich im Porsche 911 gegen Wilhelm Heim im Saab 99 durch. Der dritte Platz ging an Harald Sorm (Porsche 924) vor Christian Aßmann im VW Passat. Auch wenn sie bei der Pokalvergabe keine Rolle spielten – auf den Zuschauerrängen zählten die beiden Schweizer Daniele Gatani im Ford Escort MK2 und Gustavo Farias im Renault 5 Turbo zu den absoluten Lieblingen.

 

Ergebnis 15. UMC-DMV Rallye Ulm

01. Urs Flum/Cornelia Flum Mitsubishi Evo 6.5 21:18,5

02. Fritz Köhler/Petra Hägele BMW M3 +1,2

03. Bernd Fruck/Diana Siewert Audi TT RS  +3,8

04. Klaus Otterbach/Roland Mai Opel Kadett C +17,6

05. Robert Schilcher/Stefan Schwerdt Audi TT  +24,6

06. Roland Macht/Julia Hug Mitsubishi Lancer Evo 6 +35,5

07. Roland Zak/Jutta Zak  VW Golf +44,0

08. Joachim Meinzer/Harald Korz Ford Sierra Cosworth +46,9

09. Alexander Kopp/Markus Müller Peugeot 206 RC  +47,9

10. Gerrit Schmitt/Stefan Pfister Opel Kadett E GSI 16V +53,1

 

Ergebnis 1. UMC-DMV Historic-Rallye Ulm

01. Walter Lenz/Erhard Walenda Porsche 911 SC  +1,71

02. Wilhelm Heim/Gunter Nägele Saab 99 EMS  +1,74

03. Bernhard Sorm/Sergej Trai Porsche 924  +2,10

04. Christian Aßmann/Sabine Ehseluns VW Passat GLI  +2,26

05. Gerd Michalowski/Jens Voigt Lancia Fulvia +2,47

 

GALERIE: Die Bilder der Rallye Ulm 2014 


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