AvD Rallye Franken

Schwarzer Sieg für Junior-Gaßner

Ein herrlicher Schottertag mit einer tollen Prüfung. So schön präsentiert sich die Franken-Rallye tagsüber. Doch am Abend erregen sich die Gemüter.

<strong>SIEGER:</strong> Hermann Gaßner jr. gewinnt die 4. AvD Rallye Franken

Auf dem ehemaligen Standortübungsplatz Ebern hat Rallyeleiter Jürgen Hager ein tolle WP zusammengestrickt. Der Beginn mit anderthalb Runden auf Beton und Pflaster wird nicht geliebt, aber toleriert, denn dann folgen rund 8 km auf einwandfreiem Schotter, überwiegend rund und zügig, mit vielen Kuppen, mit einer engen Waldpassage – Schotterherz, was willst du mehr!

 

Nach Regen am Vortag scheint die Sonne, als Olaf Dobberkau mit dem infernalisch brüllenden Porsche 911 GT3 sich spektakulär bemüht, die 380 PS einzusetzen. Schneller als der lange Thüringer fliegt allerdings die Allradfraktion um den Kurs. Der 19-jährige Hermann Gaßner knüpft nahtlos an seine starke Leistung bei der Deutschland-Rallye an und markiert die erste Bestzeit mit rund sieben Sekunden vor dem Mitsubishi-Kollegen Rainer Keck, der seinerseits den Tiroler Manfred Pfeiffenberger auf Distanz hält.

 

Die Reihenfolge bleibt auch beim zweiten und dritten Durchgang unverändert, Hermann Gaßner und Kathi Wüstenhagen können sich über eine gelungene Leistung und den Franken-Sieg freuen. Hinter den drei Mitsubishi zeigt Carsten Alexy eine solide Fahrt und beendet die Rallye als bester Gruppe-H-Pilot, knapp vor Dobberkau, der auf WP 2 Wiesner überholt und als schnellster Nichtallradler ins Ziel kommt. 

 

STARKER AUFTRITT: Jeffrey Wiesner und Robert Patzig begeistern im BMW 330is

Jeffrey Wiesner zeigt mit dem großformatigen BMW 330is (ein 3-Liter-M3 aus dem Jahr 1993, aufgebaut nach F2005-Regeln) eine überragende Leistung und gewinnt die Klasse N4 mit herrlichen Drifts auf schmalen Reifen deutlich vor Mirco Path im Audi 90 Quattro. Ebenso stark fährt einmal mehr Jörg Dörre mit dem PS-schwächeren BMW 318is, den Sascha Kilb bis zum Ausfall im letzten Durchgang heftig bedrängt. Von den 99 gestarteten Teams kommen 79 ins Ziel.

 

Im Schotter-Cup gewinnt Jeffrey Wiesner die Division 1 der seriennahen Fahrzeuge, Alois Scheidhammer die Division 2 der Verbesserten und Wolfgang Meierholz die Allrad-Division 3. Jörg Dörre triumphiert im RG318IS-Cup, Sigi Mayr im Volvo Original Cup. Der Suzuki Rallye Cup erlebt eine tolle Leistungsdichte und ein dramatisches Finale, in dem sich Thomas Leipold hauchdünn gegen Hugo Arellano und Tobias Enderlein durchsetzt.

 

Der bedauerliche Teil der Franken-Rallye spielt sich am Abend ab. Gaßner, Pfeiffenberger und Dobberkau sind mit Reifen ohne E-Kennzeichnung unterwegs, ein klarer Regelverstoß, den der Veranstalter aber billigt. Zudem stehen diese drei Fahrzeuge nicht im Parc Fermé. Alexys Protest gegen die Wertung wird unter dubiosen Umständen vereitelt, die Siegerehrung wird von heftigen Buh-Rufen und Pfiffen begleitet.

 

Ergebnis 4. AvD-Franken-Rallye

01. Gaßner/Wüstenhagen, Mitsubishi Lancer E8, N 5, 20:55,8 Minuten
02. Keck/Neumeister, Mitsubishi Lancer E7, N 5, + 27,8 Sek.
03. Pfeiffenberger/Baumschlager, Mitsubishi Lancer E9, N 5, + 31,6 Sek.
04. Alexy/Knaus, Audi S2 Quattro, H16, + 45,1 Sek.
05. Dobberkau/König, Porche 911 GT3, + 48,7 Sek.
06. Meierholz/Schumann, Mitsubishi Lancer E7, N 5, + 1:02,9 Min.
07. Wiesner/Patzig, BMW 330is, N4, + 1:03,9 Min.
08. Dörre/Vogt, BMW 318is, N3, + 1:17,1 Min.
09. Dinkel/Bayer, Mitsubishi Lancer E7, N 5, + 1:19,2 Min.
10. Scheidhammer/Trautmannsberger, Opel Kadett GSi, H14, + 1:36,8 Min.

 

Die Bilder der Rallye Franken 2008...

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