Rallye News

Schwabenstreich in Sulingen

Später aber erfolgreicher Auftakt in der Deutschen Rallye-Challenge ? 91 Teams starten in Sulingen zu 16 Wertungsprüfungen über 122 km.

<strong>Sieger:</strong> Uli Kübler gewinnt die Rallye Sulinger Land

Herzstück der Rallye bildet das IVG-Gelände, ein altes Militär-Areal im tiefen Wald mit traumhaften schmalen Asphaltwegen mit Kurven, Kurven, Kurven ? total untypisch für Norddeutschland.

 

Hollands Sprint-Champion Hans Weijs bringt einen über Winter neu aufgebauten 4er Golf nach Sulingen, der vierfache Challenge-Sieger Norbert Moufang seinen altbekannten C-Kadett ? beide mit 265 PS, mit sequenziellem 6-Gang-Getriebe, aber nur einer angetriebenen Achse. Als es in der Nacht regnet, rücken die Allradler in die Favoritenrolle. Doch Frank Richert rutscht auf der ersten Prüfung mit dem Escort in den Graben, Axel Friedhoff muss seinen Mitsubishi auf Platz 2 liegend mit Kupplungsschaden abstellen, und der Schwede Hans-Erik Weng verliert in WP 3 nicht weniger als 8 Minuten im Acker, sechs Bestzeiten deuten sein Potenzial an.

 

Beim Start der Top-Teams geht ein Schauer nieder, jetzt sind Regenspezialisten gefragt. Als solcher gilt der 30-jährige Ulrich Kübler aus Öhringen. Der frühere DD-Junior-Champion unterstreicht seine Stärke gleich auf der ersten Prüfung und baut die Spitzenposition mit einer unglaublichen Bestzeit auf WP 3 aus. Danach kontrollieren Kübler und sein Copilot Armin Seeger im Gruppe-N-Mitsubishi das Feld und sichern sich den Gesamtsieg mit einem souveränen Vorsprung ? ein toller Erfolg und ein optimaler Start in der Challenge.

 

Um Platz 2 streiten sich Hans Weijs und Norbert Moufang, ein traditionelles Duell im Sulinger Land. In den beiden letzten Jahren hat der fliegende Holländer die Golf-Nase immer hauchdünn vor dem Hessen-Kadett gehabt. 2005 zieht Weijs morgens recht klar davon, doch am Nachmittag rückt Moufang ihm immer näher. Auf dem abschließenden Stadtrundkurs stellt Hans Weijs mit der Bestzeit doch noch den zweiten Platz sicher. Moufang bleibt Dritter, nachdem er anfangs sogar hinter Golf-Treter Ingo Hanika gelegen hat, der im Ziel als 5. sein bestes Resultat erreicht.

 

Die spannendsten Perspektiven für die Challenge-Saison gibt es in der Klasse N3. Vize-Champion Michael Abendroth gewinnt die 2-Liter-Klasse der ?Seriennahen? in überzeugender Manier. Er leistet sich zwar in der sauglatten WP 3 einen leichten Ausflug in den Acker, fährt sonst ständig in den Top Ten und krönt den Tag mit der Gesamtbestzeit auf WP 11 im IVG-Gelände. Wolfgang Stopfer ? wie Abendroth im Schmack-Honda Civic ? zeigt die beste Leistung seiner Laufbahn, fährt auf Rang 9 und muss dennoch mit Platz 3 in der Klasse vorlieb nehmen. Denn zwischen die beiden Honda schiebt sich Olaf Müller mit dem gelben BMW 320is. Nach dem DMSB-Pokal-Sieg 2004 hat sich der Niedersachse zum Aufstieg in die Challenge entschieden und gibt ein eindrucksvolles Debüt mit dem gelben BMW, der erst kurz vor der Rallye fertig geworden ist.

 

Bei den ADAC-Junioren reißen zwei Pechsträhnen nicht ab. Der Berliner Niels Kunze führt vom Start weg das Feld an, bis ihn ein Getriebeschaden stoppt. Auch Alex Knauer (Diffschaden) fällt aus. Da Rudi Hachenberg sich zwei Ausrutscher erlaubt, schafft Konstantin Keil endlich seinen ersten Cup-Sieg. Der Suzuki Ignis Cup frischt mit 15 Autos die Szene stark auf. Top-Gast Markus Fahrner zeigt dem Nachwuchs eindrucksvoll, was mit dem Suzuki machbar ist und fliegt auf Gesamtrang 13. Gut zwei Minuten dahinter sehen die Ignis-Kiddys Christian Wohlfahrt, Stefan Schneppenheim, Gianni di Noto und Udo Schütt den Zielbogen. Der Volvo Original Cup bleibt hingegen Männersache. Während Holger Knöbel durch einen Getriebewechsel zurück fällt, hält Rainer Keck mit extremer Fahrweise sich den Schweden Henrik Levin knapp vom Leib ? bis er im Rundkurs eine Zusatzrunde dranhängt und dem Wikinger den Sieg überlässt. Wie schwierig (und schmierig) die Sulinger Pisten sind, zeigt die Ausfallquote ? nur 57 von 91 Teams kommen in die Wertung!

 

Ergebnis Rallye Sulinger Land

1. Kübler/Seeger, Mitsubishi Lancer E6, N5, 1:32:02 Stunden

2. Weijs/Raven, VW Golf 4 Kit Car, A8, 1:39 Min. zurück

3. Moufang/Frenzel, Opel Kadett C 16V, H13, 1:49 Min.

4. Abendroth/Huber, Honda Civic R, N3, 3:03 Min.

5. Hanika/Bechthold, VW Golf GTI 16V, H13, 3:23 Min.

6. Nijhof/Vedders, Porsche 911 Carrera, H15, 3:34 Min.

7. Müller/Kalmbach, BMW 320is, N3, 4:10 Min.

8. Böing/Möller, Ford Sierra RS Cosw., H15, 4:45 Min.

9. Stopfer/Schelzke, Honda Civic R, N3, 4:56 Min.

10. Schrader/Jesse, Subaru Impreza STI, A9, 5:30 Min.

11. Albert/Beck, Opel Kadett GSi 16V, N3, 6:27 Min.

12. Blankenburg/Schädel, BMW M 3, H14, 6:52 Min.

13. Fahrner/Wenzel, Suzuki Ignis Sport, N2, 6:58 Min.

14. Keil/Hosse, VW Polo GTI 16V, N2, 7:39 Min.

15. Hachenberg/Wüstenhagen, VW Polo GTI 16V, N2, 7:46 Min.

16. Behrens/Hammerich, Opel Corsa A, H12, 7:54 Min.

25. Keck/Treder, Volvo 244, N4, 9:41 Min.

36. Günther/Günther, Mazda 323 T. 4WD, G18, 14:13 Min.

 

Stand in der Deutschen Rallye-Challenge nach dem 1. Lauf: 1. Kübler, N.Moufang, Abendroth, Böing, Schrader, Blankenburg, Fahrner, Behrens, Keck je 20 Punkte. 10. O.Müller u.a. 15 Punkte.

 

Nächster Lauf: AvD-Rallye Helfenstein am 9. Juli.

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